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Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Februar 1997

Pressemitteilung vom 25. März 1997

GERINGE ZUNAHME DER ARBEITSLOSIGKEIT IM FEBRUAR 1997

Gemäss den Erhebungen des Bundesamtes für Industrie, Gewerbe und Arbeit
(BIGA) wurden bei den Arbeitsämtern Ende Februar 1997 206'291 Arbeits-
lose registriert, 790 Personen oder 0,4% mehr als im Vormonat. Die
Arbeitslosenquote verharrte damit bei 5,7%. Im Februar 1996 war eine
Zunahme um 1'446 Personen oder 0,9% gegenüber dem Vormonat verzeichnet
worden.

Geringe Zunahme der Arbeitslosigkeit
Ende Februar 1997 waren bei den Arbeitsämtern 206'291 Arbeitslose ein-
geschrieben; dies entspricht einer Zunahme um 790 Personen oder 0,4%
gegenüber dem Vormonat. Saisonbereinigt nahm die Zahl der Arbeitslosen
im Berichtsmonat um 3'691 Personen oder 1,9% zu.
Die Arbeitslosenquote verharrte damit bei 5,7%.

Neuerung im Taggeldregime
Mit dem per 1. Januar 1997 in Kraft getretenen neuen Taggeldregime
erhalten Arbeitslose neu bis Ende Rahmenfrist Taggelder, wenn sie bereit
sind, an arbeitsmarktlichen Massnahmen teilzunehmen. Die Arbeitslosen-
zahlen des Monats Februar enthalten denn auch 1'082 vormals ausgesteu-
erte Personen, welche sich aufgrund dieser Neuerung und einer noch
gültigen Rahmenfrist wieder als Arbeitslose registrieren liessen.
Es wurden 20'477 Zugänge in die Arbeitslosigkeit gezählt. Im Vergleich
zum Februar 1996 sind dies 819 Zugänge mehr. Andererseits wurden 17'411
Abgänge aus der Arbeitslosigkeit registriert, 554 Meldungen mehr als im
Vorjahresmonat. Von den Abgängern meldeten sich ungefähr zwei Drittel
beim Arbeitsamt ab, weil sie eine neue Stelle gefunden haben.

Frauen und ...
Die Zahl der arbeitslosen Männer erhöhte sich um 373 auf 23'347 Perso-
nen, jene der arbeitslosen Frauen um 417 auf 82'944. Die entsprechenden
Arbeitslosenquoten verharrten bei 5,6% bei den Männern und 5,9% bei den
Frauen.

... Ausländer von der Zunahmestärker betroffen
111'259 Arbeitslose waren schweizerischer Nationalität. Dies sind 53,9%
des Totals aller registrierten Arbeitslosen. Im Vergleich zum Vormonat
wurde bei den Schweizern eine Abnahme um 363 Personen oder 0,3% festge-
stellt. 95'032 Arbeitslose oder 46,1% des Totals waren Personen auslän-
discher Nationalität. Dies entspricht im Vergleich zum Vormonat einer
Zunahme um 1'153 Personen oder 1,2%. Die Arbeitslosenquote der Schweizer
verharrte damit bei 4,0%, jene der Ausländer stieg um 0,1 Prozentpunkte
auf 11,7%.

Abnahme in der lateinischen Schweiz
Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich im deutschsprachigen Landesteil
im Berichtsmonat um 1'362 auf 127'077 Personen; die Quote stieg damit um
0,1 Prozentpunkte auf 4,9%. In der lateinischen Schweiz wurden 79'214
Arbeitslose registriert, was eine Abnahme um 572 Personen gegenüber dem
Vormonat bedeutet; die Quote reduzierte sich damit um 0,1 Prozentpunkte
auf 7,8%.

Uneinheitliche Entwicklung nach Kantonen
Unter jenen 14 Kantonen, welche eine Abnahme der Arbeitslosigkeit ver-
zeichnen konnten, wiesen insbesondere die Kantone Wallis (-494 / -4,5%),
Waadt (-368 /-1,4%) und Tessin (-319 / -2,5%) einen deutlichen Rückgang
aus. In 12 Kantonen nahm die Arbeitslosigkeit zu; die grössten (absolu-
ten) Zunahmen verzeichneten dabei die Kantone Zürich (+748 / +2,1%) und
Genf (+618 / +3,9%), in deutlichem Abstand gefolgt von St. Gallen (+216/
+2,2%) und Aargau (+204 / +1,5%).

Baugewerbe am stärksten betroffen
Der überwiegende Teil der Wirtschaftszweige verzeichnete einen - wenn
auch nur geringen - Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die deutlichste ab-
solute Zunahme entfiel dabei wiederum auf das Baugewerbe (+524 Arbeits-
lose / +2,0%), in einigem Abstand gefolgt von den übrigen Dienstleist-
ungen (+137 / +1,5%) und dem Gesundheitswesen (+126 / +2,1%). Die
höchsten Abnahmen waren im Gastgewerbe (-228 / -0,9%), dem Bereich
Unterrichtswesen, Forschung und Entwicklung (-129 / -2,8%) und dem
Reparaturgewerbe (-123 / -3,3%) festzustellen.

Beginn der Rekrutenschulen bringt Entlastung bei den 20-24jährigen
Nach Altersklassen betrachtet, fällt der starke Rückgang bei den
20-24jährigen (-1'064 / -3,5%) auf. Dieses für den Februar typische
Muster ist auf den Beginn der Rekrutenschulen zurückzuführen. Alle
anderen Altersklassen - mit Ausnahme der 15-19jährigen (-295 / -4,6%) -
wiesen steigende Arbeitslosenzahlen auf. Die stärksten Zunahmen entfie-
len dabei auf die Altersklassen der 35-39jährigen (+428 / +1,7%) und der
50-54jährigen (+428 / +2,8%).

Rückgang der Arbeitslosigkeit bei Lehrlingen, Schülern und Studenten
Nach der zuletzt ausgeübten Funktion untergliedert, vereinigten die
Kategorien ‘Fachfunktion' (+585 / +0,6%) und ‘Hilfsfunktion' (+730 /
+0,9%) fast den gesamten Anstieg auf sich. Die Zahl der arbeitslosen
Lehrlinge verminderte sich dagegen um 679 (-10,1%), jene der arbeits-
losen Schüler/Studenten um 108 (-2,1%).

Verminderte Langzeitarbeitslosigkeit
Der Bestand an Langzeitarbeitslosen verminderte sich im Vergleich zum
Vormonat um 159 auf 54'031 Personen. Damit waren 26,2% aller Arbeits-
losen langzeitarbeitslos (Vormonat: 26,4%).

Positive Entwicklung bei den gemeldeten offenen Stellen
Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten offenen Stellen erhöhte
sich um 1'714 oder 29,6% auf 7'508 Einheiten.

2'075 Aussteuerungen im Dezember 1996
Gemäss vorläufigen Angaben der Arbeitslosenversicherungskassen belief
sich die Zahl der Arbeitslosen, welche ihr Recht auf Arbeitslosen-
entschädigung im Verlauf des Monats Dezember 1996 ausgeschöpft hatten,
auf 2'075 Personen. Davon waren Ende Februar 1997 noch 1'807 Personen
(87%) bei einem Arbeitsamt angemeldet, und 37 Personen (2%) hatten
inzwischen eine neue Stelle gefunden. Bei den übrigen, nicht mehr
eingeschriebenen 231 Ausgesteuerten (11%) können verschiedene Situa-
tionen eingetreten sein: Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit, Rückzug
vom Arbeitsmarkt bzw. Verzicht auf Erwerbstätigkeit, Beginn oder
Fortsetzung einer Ausbildung, Abreise ins Ausland, Fortsetzung der
Stellensuche, ohne die Dienstleistungen der Arbeitsämter zu beanspru-
chen. Bei den Ausgesteuerten handelt es sich um Personen, die ihren
Höchstanspruch auf Arbeitslosenentschädigung von 170, 250 oder 400
Taggeldern ausgeschöpft haben.Aus praktischen Gründen, die mit den
Auszahlungen im Zusammenhang stehen, sind die Daten der Arbeitslosen-
kassen zur Zahl der Aussteuerungen erst nach einer Frist von zwei
Monaten verfügbar.

Für statistische Detailinformationen:
Erika Gauggel, Sektion Arbeitsmarktstatistik, 031/322 29 01
Clito Roffler, Sektion Arbeitsmarktstatistik, 031/322 28 64

Neuerscheinung:
Arbeitslosigkeit in der Schweiz 1995, 102 Seiten, Fr. 16.-
Erstmals werden auch detaillierte Daten über Aussteuerungen für das Jahr
1994 veröffentlicht.
Bestell-Nr. 126-9500, Bestellungen unter Tel. 031 323 60 60