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SO2-Politik zeigt Wirkung - Wintersmog: Bundesrat setzt Empfehlungen ausser Kraft

SO2-Politik zeigt Wirkung
Wintersmog: Bundesrat setzt Empfehlungen ausser Kraft
Die Luftbelastung mit Schwefeldioxid hat sich dank der getroffenen
Luftreinhalte-Massnahmen in den letzten Jahren massiv verringert.
Wintersmog, wie er Mitte der achtziger Jahre in Schweizerstädten noch
auftrat, gibt es nicht mehr. Die Wintersmogempfehlungen aus dem Jahr 1987
sind überflüssig geworden. Der Bundesrat hat sie deshalb aufgehoben.
Mitte der achtziger Jahre traten in der Schweiz während der in
Wintermonaten typischen Inversionslagen (Kaltluftseen unter einer
Hochnebeldecke) teilweise sehr hohe Schwefeldioxid-Immissionen auf. Der
Bundesrat erliess deshalb am 30. November 1987 Empfehlungen für das
Vorgehen bei Wintersmog. Darin empfahl er den kantonalen Behörden, bei
einer Luftbelastung von im Tagesmittel 200 Mikrogramm Schwefeldioxid pro
Kubikmeter Luft Aufrufe zu freiwilligen Einschränkungen zu erlassen und
ab 350 Mikrogramm pro Kubikmeter Massnahmen zur Plafonierung der
Luftbelastung anzuordnen.
Seit Mitte der achtziger Jahre haben Bund, Kantone und Gemeinden eine
ganze Reihe von dauerhaft wirksamen Luftreinhalte-Massnahmen getroffen.
Diese haben zum Erfolg geführt: Die Schwefeldioxidimmissionen sind
sukzessive zurückgegangen. Zwar traten auch in der Zeit nach dem Erlass
der Wintersmogempfehlungen noch schädliche, d.h. über dem
Immissions-grenzwert liegende Belastungen mit Schwefeldioxid auf. Die
hohen Werte der früheren Jahre wurden jedoch nicht mehr erreicht. Die
Wintersmogempfehlungen - deren Warn- und Interventionswert 2 bis 3,5 mal
höher liegt als die Immissionsgrenzwerte - kamen kein einziges Mal zur
Anwendung. Dank der Luftreinhalte-Massnahmen wurden seit 1994 auch keine
Überschreitungen des Immissionsgrenzwertes mehr registriert.
Heute kann davon ausgegangen werden, dass die Wintersmogempfehlungen auch
in Zukunft nicht zum Einsatz gelangen werden. Der Bundesrat hat sie
deshalb aufgehoben. Er hat den Kantonen empfohlen, allfällige kantonale
Regelungen über Wintersmog ebenfalls ausser Kraft zu setzen. Die
Erfahrungen mit Schwefeldioxid haben bestätigt: Die in der Schweiz
bestehenden Luftreinhalte-Probleme sind durch zielgerichtete, dauerhaft
wirksame Mass-nahmen und einen konsequenten Vollzug zu lösen.

	EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT DES INNERN
	Presse- und Informationsdienst

Auskünfte:
Urs Nyffeler, Chef der Sektion Grundlagen, Abteilung Luftreinhaltung,
Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), Tel. 031/322 69 63
 Massnahmen und Wirkung:
Durch die Reduktion des Schwefelgehaltes im Heizöl und im Diesel sowie
durch strenge Emissionsvorschriften bei Industrie und Gewerbe sind die
Emissionen von Schwefeldioxid von 116'000 Tonnen im Jahr 1980 auf 34'300
Tonnen im Jahr 1995 gesunken.

Verminderungsschritte des Schwefelgehalts in Brenn- und Treibstoffen
Brenn-/Treibstoff	max. Schwefelgehalt	Gültigkeit
Heizöl Extra Leicht	0.3 %0.2 %0.1 %	bis 30. Juni 1987ab 1. Juli
1987mittels Lenkungsabgabe gemäss revidiertem Umweltschutzgesetz;
Verordnung in Vorbereitung
Schweröl Qualität A	2.0 %1.5 %1.0 %	bis 30. Juni 1986ab 1. Juli
1986ab 1. Juli 1991
Diesel	0.3 %0.2 % 0.05%	bis 30. Juni 1987ab 1. Juli 1987ab 1.
Januar 1994