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Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Januar 1997

Pressemitteilung vom 21. Februar 1997

WEITERE MARKANTE ZUNAHME DER ARBEITSLOSIGKEIT IM JANUAR 1997

Gemäss den Erhebungen des Bundesamtes für Industrie, Gewerbe und Arbeit
(BIGA) wurden bei den Arbeitsämtern Ende Januar 1997 205'501 Arbeitslose
registriert, 13'330 Personen oder 6,9% mehr als im Vormonat. Die
Arbeitslosenquote erhöhte sich damit um 0,4 Prozentpunkte auf 5,7%. Im
Januar 1996 war eine Zunahme um 7'541 Personen oder 4,8% gegenüber dem
Vormonat verzeichnet worden.

Markante Zunahme der Arbeitslosigkeit
Ende Januar 1997 waren bei den Arbeitsämtern 205'501 Arbeitslose einge-
schrieben; dies entspricht einer Zunahme um 13'330 Personen oder 6,9%
gegenüber dem Vormonat. Saison-bereinigt nahm die Zahl der Arbeitslosen
im Berichtsmonat um 5'297 Personen oder 2,8% zu.

Neuerungen im Taggeldregime
Mit dem per 1. Januar 1997 in Kraft getretenen neuen Taggeldregime
erhalten Arbeitslose neu bis Ende Rahmenfrist Taggelder, wenn sie bereit
sind, an arbeitsmarktlichen Massnahmen teilzunehmen. Im starken Anstieg
der Arbeitslosenzahlen des Monats Januar sind 2'559 vormals ausgesteuer-
te Personen enthalten, welche sich aufgrund einer noch gültigen Rahmen-
frist wieder als Arbeitslose registrieren liessen.
Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,4 Prozentpunkte auf 5,7%.
Es wurden 29'273 Zugänge in die Arbeitslosigkeit gezählt. Im Vergleich
zum Januar 1996 sind dies 3'746 Zugänge mehr. Andererseits wurden 15'790
Abgänge aus der Arbeitslosigkeit registriert, 212 Meldungen weniger als
im Vorjahresmonat. Von den Abgängern meldeten sich ungefähr zwei Drittel
beim Arbeitsamt ab, weil sie eine neue Stelle gefunden haben.

Männer besonders betroffen
Die Zahl der arbeitslosen Männer erhöhte sich um 9'710 auf 122'974
Personen, jene der arbeitslosen Frauen um 3'620 auf 82'527. Die
entsprechenden Arbeitslosenquoten erhöhten sich damit um 0,5 Prozent-
punkte auf 5,6% bei den Männern, um 0,3 Prozentpunkte auf 5,9% bei den
Frauen. Der Anstieg bei den Männern wird zu rund vierzig Prozent durch
die starke Zunahme der Arbeitslosigkeit im männlich dominierten
Baugewerbe mitbegründet.
111'622 Arbeitslose waren schweizerischer Nationalität. Dies sind 54,3%
des Totals aller registrierten Arbeitslosen. Im Vergleich zum Vormonat
wurde bei den Schweizern eine Zunahme um 7'120 Personen oder 6,8%
festgestellt. 93'879 Arbeitslose oder 45,7% des Totals waren Personen
ausländischer Nationalität. Dies entspricht im Vergleich zum Vormonat
einer Zunahme um 6'210 Personen oder 7,1%. Die Arbeitslosenquote der
Schweizer erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte auf 4,0%, jene der Ausländer
stieg um 0,8 Prozentpunkte auf 11,6%.

Zunahme in allen Landesteilen ...
Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich im deutschsprachigen Landesteil
im Berichtsmonat um 7'291 auf 125'715 Personen; die Quote erhöhte sich
damit um 0,3 Prozentpunkte auf 4,8%. In der lateinischen Schweiz wurden
79'786 Arbeitslose registriert, was eine Zunahme um 6'039 Personen
gegenüber dem Vormonat bedeutet; die Quote erhöhte sich damit um 0,6
Prozentpunkte auf 7,9%.

... und allen Kantonen
Die Arbeitslosenzahlen stiegen in sämtlichen Kantonen der Schweiz. Die
weitaus grössten (absoluten) Zunahmen verzeichneten dabei die Kantone
Zürich (+2'323 / +7,1%), Waadt (+1'637 / +6,6%), Wallis (+1'478 /
+15,7%), Genf (+1'354 / +9,2%) und Bern (+1'100 / +4,9%).

Baugewerbe stark betroffen
Sämtliche Wirtschaftszweige verzeichneten einen Anstieg der Arbeits-
losigkeit. Die mit Abstand deutlichste absolute Zunahme entfiel dabei
auf das Baugewerbe (+4'132 Arbeitslose / +18,4%), in einigem Abstand
gefolgt vom Handel (+1'546 / +5,6%) und dem Bereich Beratung, Planung,
Informatik (+1'039 / +6,1%), dem öffentlichen Dienst (+956 /+12,1%)
sowie dem Gastgewerbe (+903 / +3,7%). Von der starken Zunahme der
Arbeitslosigkeit im Bau-gewerbe sind insbesondere die Kantone Wallis
(+884), Bern (+456), Zürich (+452) und Waadt (+431) betroffen. In Genf
wurde eine starke Zunahme der Arbeitslosigkeit in den öffentlichen
Diensten (+561) festgestellt.

Starker Anstieg in den meisten Altersklassen
Sämtliche Altersklassen mit Ausnahme jener der 15-19jährigen wiesen
steigende Arbeitslosenzahlen auf. Von der Zunahme sind, wie die
relativen Zahlen zeigen, fast alle Altersklassen sehr stark betroffen.
Rund die Hälfte der Zunahme entfällt auf die Altersklassen der
30-34jährigen (+2'254 / +7,5%), der 25-29jährigen (+2'220 / +7,2%) sowie
der 35-39jährigen (+1'917 / +8,0%).

Starke Zunahme bei den Fachfunktionen, leichte Abnahme bei den
Lehrlingen
Nach der zuletzt ausgeübten Funktion untergliedert, vereinigten die
Kategorien ‘Fachfunktion' (+8'001 / +8,7%) und ‘Hilfsfunktion' (+5'356 /
+7,0%) fast den gesamten Anstieg auf sich. Die Zahl der arbeitslosen
Lehrlinge verminderte sich dagegen um 589 (-8,1%).

Erhöhte Langzeitarbeitslosigkeit
Der Bestand an Langzeitarbeitslosen erhöhte sich im Vergleich zum
Vormonat um 1'815 auf 54'190 Personen. Damit waren 26,4% aller
Arbeitslosen langzeitarbeitslos.

Zunahme bei den gemeldeten offenen Stellen
Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten offenen Stellen erhöhte
sich um 1'306 oder 29,1% auf 5'794 Einheiten.

2'652 Aussteuerungen im November 1996
Gemäss vorläufigen Angaben der Arbeitslosenversicherungskassen belief
sich die Zahl der Arbeitslosen, welche ihr Recht auf Arbeitslosen-
entschädigung im Verlauf des Monats November 1996 ausgeschöpft hatten,
auf 2'652 Personen. Davon waren Ende Januar 1997 noch 2'216 Personen
(84%) bei einem Arbeitsamt angemeldet, und 108 Personen (4%) hatten
inzwischen eine neue Stelle gefunden. Bei den übrigen, nicht mehr
eingeschriebenen 328 Ausgesteuerten (12%) können verschiedene
Situationen eingetreten sein: Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit,
Rückzug vom Arbeitsmarkt bzw. Verzicht auf Erwerbstätigkeit, Beginn oder
Fortsetzung einer Ausbildung, Abreise ins Ausland, Fortsetzung der
Stellensuche, ohne die Dienstleistungen der Arbeitsämter zu bean-
spruchen. Bei den Ausgesteuerten handelt es sich um Personen, die ihren
Höchstanspruch auf Arbeitslosenentschädigung von 170, 250 oder 400
Taggeldern ausgeschöpft hatten. Aus praktischen Gründen, die mit den
Auszahlungen im Zusammenhang stehen, sind die Daten der Arbeitslosen-
kassen zur Zahl der Aussteuerungen erst nach einer Frist von zwei
Monaten verfügbar.

Für statistische Detailinformationen:
Erika Gauggel, Sektion Arbeitsmarktstatistik, 031/322 29 01
Clito Roffler, Sektion Arbeitsmarktstatistik, 031/322 28 64

Neuerscheinung:
Arbeitslosigkeit in der Schweiz 1995, 102 Seiten, Fr. 16.-
Erstmals werden auch detaillierte Daten über Aussteuerungen für das Jahr
1994 veröffentlicht.
Bestell-Nr. 126-9500, Bestellungen unter Tel. 031 323 60 60