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Synchrotron Lichtquelle Schweiz (SLS) (korr.Fassung)

Pressemitteilung
20. November 1996

Synchrotron Lichtquelle Schweiz (SLS)

Der Bundesrat möchte, dass die Synchrotron Lichtquelle Schweiz (SLS) am
Paul Scherrer Institut (PSI) in Villigen, Kanton Aargau, gebaut wird. Er
hat die entsprechende Botschaft zuhanden des Parlaments verabschiedet.

Mit diesem Beschluss will der Bundesrat Bildung und Forschung in der
Schweiz - trotz finanziellen Engpässen - durch eine zukunftsorientierte
Forschungsinitiative fördern und die industrielle Umsetzung von
Zukunftstechnologien beschleunigen. Damit soll der in vielen
Industriezweigen gefährdete Werkplatz Schweiz im internationalen
Wettbewerb gestärkt werden.
Mit der Botschaft werden zwei Verpflichtungskredite im Gesamtbetrag von
159 Millionen Franken beantragt. Drei Viertel dieser Mittel werden durch
Umverteilungen innerhalb des ETH-Bereichs kompensiert.

Die ringförmige SLS erzeugt elektromagnetische Strahlung, welche sich
durch eine extrem hohe Intensität und starke Bündelung auszeichnet.
Forschungsprojekte in strategisch wichtigen Gebieten der
Materialwissenschaften, Biologie, Medizin, pharmazeutische Chemie und
Physik können davon in besonders hohem Mass profitieren. Die SLS trägt
dazu bei, dass unser Land für Wissenschaft und Ausbildung international
besonders attraktiv bleibt und begabte Forscherinnen und Forscher
anzieht. Damit sichert sich die Schweiz auch den Zugang zu den neuesten
Erkenntnissen in den für unseren Forschungs- und Werkplatz wichtigen
Disziplinen.
Der Schweizerische Wissenschaftsrat und der Schweizerische Nationalfonds
unterstützen das Projekt SLS. Sie heben die hohe Qualität der SLS und
ihren Pioniercharakter hervor, welche ihr eine weit über die
Landesgrenzen hinausreichende Anziehungskraft sichern werden.

Der Bundesrat befasste sich eingehend mit der Frage des Standortes der
SLS, zeigten sich doch auch die Kantone Neuenburg und Glarus daran
interessiert. Den Entscheid für den Standort PSI, Villigen/AG, fällte der
Bundesrat aufgrund von wissenschaftspolitischen Erwägungen.
Ausschlaggebend waren dabei die wissenschaftlichen Synergien am Standort
PSI, wo das Projekt entwickelt worden ist, und wo auch die
Neutronenquelle SINQ sowie andere Experimentiereinrichtungen für
Hochschulen und Industrie betrieben werden. Damit stehen der Forschung am
gleichen Standort mehrere komplementäre Methoden für natur- und
ingenieurwissenschaftliche Projekte zur Verfügung. Die internationale
Bedeutung des PSI als Benützerlabor wird dadurch voll zum Tragen kommen.
Durch den Bundesratsbeschluss, die SLS am PSI zu bauen und zu betreiben,
wird die Umsetzung der vom ETH-Rat festgelegten strategischen
Neuausrichtung des PSI gefördert. Diese umfasst insbesondere:
- den Ausbau als Benützerlabor zugunsten Hochschulen und der Industrie,
- eine stärkere Gewichtung der Festkörperforschung und der
Materialwissenschaften,
- eine Fokussierung der Biowissenschaften auf Krebsdiagnostik- und
behandlung,
- die Ausrichtung der Energieforschung auf Projekte, die eine nachhaltige
Entwicklung berücksichtigen sowie
- die Führung von Basiseinrichtungen für die Hochenergiephysik der
Hochschulen.
Als Nationales Forschungslabor ist das PSI aufgrund seines
Aufgabenspektrums und seines Know-hows der geeignete Ort, Einrichtungen
wie die SLS für eine breite Forschungsgemeinschaft zu bauen und dieser
die notwendige Forschungsunterstützung zu gewähren.

EIDG. DEPARTEMENT DES INNERN
Presse- und Informationsdienst

Auskunft:
Dr. Stephan Bieri, Delegierter und Vizepräsident des ETH-Rates, Tel. 01
632 2001
Martin Jermann, PSI, Tel. 056 310 2718

Hinweis an die Medienvertreterinnen und Medienvertreter:
eine ausführliche Dokumentation zur SLS ist erhältlich am Paul Scherrer
Institut,
Tel. 056 310 2718, Fax 056 310 2717