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PTT-Voranschlag 1997: 250 Mio Gewinn

PRESSEMITTEILUNG

PTT-Voranschlag 1997: 250 Mio Gewinn

Der Bundesrat hat den Voranschlag 1997 der PTT verabschiedet, der mit einem
Unternehmensgewinn von 250 Mio Franken abschliesst. Dem Gesamtertrag von 15'112
Mio Franken steht ein Gesamtaufwand von 14'862 Mio gegenüber. Im Voranschlag
sind 1263 Mio Franken für die Restrukturierung von Post und Telecom enthalten.
Der PTT-Verwaltungsrat hatte ursprünglich einen Gewinn von 150 Mio budgetiert,
um zusätzliche 100 Mio Franken für die betriebswirtschaftlich zwingenden
Umstrukturierungskosten zurückzustellen. Im weiteren hat sich der Bundesrat
über die Beteiligungen der PTT ausgesprochen.

Bei wiederum erfreulichen Ergebnisfortschritten von Post und Telecom wollen die
PTT 1997 ein operatives Ergebnis von 1513 Mio Franken erzielen. Mit Blick auf
die künftige Verselbständigung der Unternehmungen sind im Finanzvoranschlag
betriebswirtschaftlich zwingende Wertberichtigungen und Rückstellungen in Höhe
von 1263 Mio enthalten, so dass ein Gewinn von 250 Mio Franken resultiert. Der
Restrukturierungsbedarf ist vor allem begründet im raschen technologischen
Fortschritt mit verkürzten Lebenszyklen, im markanten Preiszerfall bei
technischen Anlagen und Einrichtungen und in einer Neubewertung der Immobilien.

Der gesamte Restrukturierungsbedarf der PTT beträgt insgesamt rund 5 Mrd
Franken, von dem in der Finanzrechnung 1995 bereits 600 Mio abgebaut wurden.
Vom verbleibenden Bedarf (4,4 Mrd) sind 1 Mrd im Voranschlag 1996 und knapp 1,3
Mrd im Voranschlag 1997 eingestellt. Der restliche Restrukturierungsbedarf von
gut 2,1 Mrd entspricht ungefähr der Deckungslücke der Telecom PTT bei der
Pensionskasse des Bundes (PKB). Mit Ausnahme dieses Betrages und der
ungenügenden Eigenkapitalausstattung bei Post und Telecom PTT werden die PTT
damit bis Ende 1997 ihre Altlasten mit selbsterarbeiteten Mitteln abgebaut
haben. Die PKB-Frage und die Eigenkapitalausstattung sollen im Rahmen der
Eröffnungsbilanzen für die Post und Telecom behandelt werden.

Zum operativen Ergebnis der PTT von 1513 Mio Franken beziehungsweise dem
Resultat vor restrukturierungsbedingten Wertberichtigungen und Rückstellungen
steuert die Telecom PTT mit 1501 Mio den Hauptteil bei. Erwähnenswert ist auch
das positive Ergebnis von 131 Mio Franken der Post. Die Leistungen des
Präsidialdepartements zugunsten der Gesamtunternehmung belasten die Rechnung
mit 52 Mio Franken.

Eine stark rückläufige Tendenz weisen mit 52 Mio die ungedeckten Kosten des
Präsidialdepartementes auf. Der PTT-Anteil der gemeinwirtschaftlichen
Leistungen beläuft sich auf 67^Mio Franken; an die insgesamt 369 Mio GWL
leisten Bund und Kantone einen Beitrag von 302 Mio Franken.

Der Cash-flow (selbsterarbeitete) Mittel ist mit 4059 Mio Franken veranschlagt.
Die Investitionen in Anlagen und Beteiligungen betragen 3902 Mio.

Neben der Beratung des PTT-Voranschlags hat sich der Bundesrat auch mit den
Beteiligungen von Post und Telecom befasst. Die beiden Betriebe befinden sich
in grundsätzlich unterschiedlichen Situationen. Die Post ist aufgrund ihrer
relativ bescheidenen Mittel in erster Linie kleinere Beteiligungen im Inland
eingegangen. Zur Erweiterung ihres Kerngeschäfts wird sie diesen Kurs
beibehalten. Daneben hat sie sich mit Blick auf die fortschreitende
Internationalisierung der Postmärkte zum Ziel gesetzt, vor allem im
angrenzenden Ausland neue Märkte zu erschliessen. Der Bundesrat teilt diese
Einschätzung und ist der Ansicht, dass die Post die Möglichkeit haben sollte,
im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten gezielt weitere Beteiligungen
einzugehen. Im Budget 1997 sind dafür 50^Mio Franken vorgesehen.

Die Telecom PTT hat sich bereits stark im Ausland engagiert, um die mit der
Liberalisierung des Heimmarktes zu erwartenden Ertragsrückgänge längerfristig
auffangen zu können. Der Bundesrat ist der Auffassung, dass die eingegangenen
Beteiligungen strategisch sinnvoll sind, dass jedoch jetzt eine
Konsolidierungsphase notwendig ist:

-    Die bisherigen Beteiligungen müssen "verdaut" und zum Erfolg geführt
     werden. Dafür sind von der Telecom PTT die notwendigen
     Managementkapazitäten einzusetzen und der Verwaltungsrat der PTT muss die
     einzelnen Beteiligungen eng und kritisch begleiten.

-    Das künftige Volumen der Beteiligungsinvestitionen ist zu reduzieren. Dies
     ist auch im Hinblick auf eine gesunde Eröffnungsbilanz der auf den
     1.^Januar 1998 zu gründenden Telecom AG notwendig. Dafür sind vermehrt
     Finanzmittel für die Tilgung bestehender Schulden einzusetzen.

-    Investitionen sollen in erster Linie den Erfolg der bestehenden
     Beteiligungen sicherstellen. Dies schliesst nicht aus, dass strategisch
     erstrangige neue Beteiligungen eingegangen werden können. Im Vordergrund
     steht dabei die "Home Market Extension", d.h. das Engagement im
     angrenzenden Ausland.

Der Bundesrat hat mit Befriedigung zur Kenntnis genommen, dass der
Verwaltungsrat der PTT und die Generaldirektion seine Einschätzung bezüglich
der künftigen Beteiligungspolitik der Telecom PTT teilen. Im Budget 1997 sind
denn auch markant weniger Mittel eingestellt als noch im Vorjahr.

Bern, 17. Oktober 1996                    Eidgenössisches Verkehrs- und
                                          Energiewirtschaftsdepartement
                                          Pressedienst

Auskünfte:

Dr. Hans Werder, Generalsekretär EVED
Tel. 031/322 55 06