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Das EVED spart: Strassen- und Schienenprojekte werden ueberprueft und angepasst

PRESSEMITTEILUNG

Das EVED spart: Strassen- und Schienenprojekte werden überprüft und angepasst

Einsparungen von mehreren hundert Millionen Franken ermöglicht eine vom EVED
angeordnete Ueberprüfung von Strassen- und Schienenprojekten. Bundesrat Moritz
Leuenberger hatte das Bundesamt für Strassenbau ASB und das Bundesamt für
Verkehr BAV beauftragt, noch nicht endgültig entschiedene Infrastrukturprojekte
zu überprüfen. Anlass dazu war die finanzielle Lage des Bundes, die einen
sorgfältigen Einsatz der Mittel erfordert.

Bei den Nationalstrassen erfolgte eine eingehende Prüfung der derzeit in
Planung befindlichen Teilstrecken. Nebst den Projektkosten musste auch die
zeitliche Komponente gewichtet werden: Nach einem jahrzehntelangen Ringen um
einen Kompromiss können Aenderungen in der Schlussphase einer Projektierung mit
grossen Schwierigkeiten verbunden sein. Nicht zuletzt auch unter diesem Aspekt
hat das EVED vor den Sommerferien die umstrittenen Teilstrecken N 4/ N 20
Westumfahrung Zürich und N 5 Grenchner Witi genehmigt. An die Genehmigung wurde
indessen die Forderung geknüpft, die hohen Kosten im Griff zu behalten.

Noch nicht bereinigt ist die N 9 bei Visp. Es gilt, die diversen Aussagen und
Berechnungen der Nord- und Südvarianten näher zu überprüfen. Die Kosten werden
für die definitive Linienwahl mitentscheidend sein.

Handlungsbedarf sieht das EVED bezüglich der N 5 bei Serrières. Das aktuelle
Projekt muss überarbeitet werden. Günstigere Varianten, auch mit offener
Linienführung, werden geprüft.

Eine besondere Situation entsteht wegen der vorzeitigen Eröffnung der N 4 bei
Knonau. Sollte sich die Eröffnung des Provisoriums durch einen
Bundesgerichtsentscheid verzögern, müssten wohl andere Lösungen, wie z.B. ein
Viertelanschluss, gesucht werden, mit welchem auf günstige Art den Anliegen der
Zuger Bevölkerung rasch entsprochen werden kann.

Zwischenbericht über Nationalstrassen-Standards Ende Jahr

Das EVED hat die Fachstellen beauftragt, den hohen Projektkosten ein besonderes
Augenmerk zu schenken. Mit diesem Thema befasst sich die Arbeitsgruppe
"Standards im Nationalstrassenbau" (Leitung: Olivier Michaud, Direktor
Bundesamt für Strassenbau ASB); ein erster Zwischenbericht soll Ende Jahr
vorliegen.

Die Kosten der Projekte Visp, Serrières und Knonau sind auf ca. 1,2 Milliarden
Franken geschätzt. Das EVED erwartet von der Ueberarbeitung Einsparungen in der
Grössenordnung von 100 bis 400 Millionen Franken.

Einsparungen bei Schienenprojekten

Am 31. August 1992 hatte der Bundesrat beschlossen, die Seetalbahn zwischen
Luzern und Lenzburg grundsätzlich zu erhalten und die Strecke zu erneuern. Eine
in diesem Zusammenhang erstellte Studie zeigte, dass der Ersatz des schwach
frequentierten Streckenteils zwischen Hitzkirch und Beinwil durch einen
Busbetrieb für die Bahn mit Nachteilen verbunden wäre. Den Kantonen Aargau und
Luzern soll jetzt für die Sanierung ein verbindlicher Kostenrahmen von 200
Millionen Franken gesetzt werden; der definitive Entscheid liegt beim
Bundesrat. Der Bundesbeitrag beträgt 65 Prozent.

Im Zusammenhang mit dem Umbau des Bahnhofs Chur war ursprünglich eine
unterirdische Einfahrt der Chur-Arosa-Bahn vorgesehen. Angesichts anderer
dringender Investitionsbedürfnisse der RhB und aufgrund der Tatsache, dass für
die Einfahrt zum Bahnhof Chur oberirdische Lösungen ebenfalls machbar und
wesentlich billiger sind, wird beabsichtigt, auf die vorgesehene Finanzierung
dieses Projektes zu verzichten.

Schon seit Beginn der siebziger Jahre wird die Idee diskutiert, die Kapazität
für Gütertransporte auf der Schiene im Misox zu erhöhen. In den vergangenen
Jahren ist die Nachfrage für diese Transportleistungen im Misox von rund
110'000 t (1970) auf 5'400 t (1992) zurückgegangen, so dass sich ein
zusätzliches Gütergeleise heute nicht mehr wirtschaftlich betreiben liesse. Es
werden jedoch Alternativen für einen effizienten Gütertransport auf der Strasse
geprüft.

Zu den beiden den Kanton Graubünden betreffenden Geschäften wird demnächst eine
Besprechung zwischen der Bündner Regierung und Bundesrat Moritz Leuenberger
stattfinden.

Bern, 5. September 1996

Eidgenössisches Verkehrs- und
Energiewirtschaftsdepartement
Pressedienst

Auskunft Nationalstrassen: Willy Burgunder, Vizedirektor ASB, Tel. 031 322 94
17.

Auskunft Schienenprojekte: BAV, Stabstelle Kommunikation, Tel. 031 322 36 43.