Maul und Klauenseuche auf dem Balkan
PRESSEMITTEILUNG 31. Juli 1996
Maul und Klauenseuche auf dem Balkan
Seit Ende Mai sind in Südosteuropa Fälle von Maul- und Klauenseuche (MKS) aufgetreten.
Die MKS
ist eine für den Menschen ungefährliche, hochansteckende Tierseuche. Das Bundesamt
für
Veterinärwesen hat umgehend Massnahmen zum Schutz der einheimischen Nutztiere getroffen.
Seit
Bekanntwerden der Seuchenfälle werden keine Bewilligungen mehr für die gewerbliche
Einfuhr von
Tieren, Produkten und Waren, durch welche die Seuche eingeschleppt werden könnte
mehr erteilt. Im
Reisendenverkehr besteht bereits seit 1994 ein Einfuhrverbot für die meisten der
betroffenen
Gebiet.
Die Maul- und Klauenseuche ist eine hochansteckende, für den Menschen jedoch ungefährliche
Tierseuche. Sie kann mit Futter, Packmaterial, Fahrzeugen und Bekleidung leicht
auf Rinder,
Schweine und kleine Wiederkäuer übertragen werden und bei diesen Tieren zu grossen
Verlusten
führen. Das Bundesamt für Veterinärwesen erteilt seit Bekanntwerden der Fälle keine
Einfuhrbewilligungen mehr für die gewerbliche Einfuhr von Tieren, Fleisch, Fleischerzeugnisse
und
andere Waren, durch welche die Krankheit verschleppt werden könnte. Im Reisendenverkehr
besteht
bereits seit 1994 ein Einfuhrverbot für die meisten betroffenen Gebiete.
Das Bundesamt für Veterinärwesen ruft hiermit das bestehende Einfuhrverbot in Erinnerung
und
fordert Ferienreisende und Gastarbeiter auf, generell auf die Einfuhr von Fleisch
und
Fleischerzeugnissen aus Balkanländern zu verzichten. Personen, die in der Landwirtschaft
tätig
sind, sollten in den fraglichen Gebieten jeglichen Kontakt mit landwirtschaftlichen
Nutztieren
meiden.
Maul- und Klauenseuche des Serotyps A22 wurde Ende Mai in Albanien festgestellt.
Betroffen waren
Rinder-, Schaf- und Ziegenbestände einiger Gemeinden im Südosten des Landes. Anfangs
Juli wurde
Maul- und Klauenseuche desselben Serotyps in sechs Rindviehhaltungen in der Nähe
von Skopje, in
der früheren jugoslawischen Republik Mazedonien nachgewiesen. Etwas später griff
die Seuche auf
Serbien und Montenegro über, wo sich am 7. Juli der erste Fall im Kosovo, 500 Meter
von der
Grenze zu Mazedonien, ereignete. Betroffen war ein Rindviehbestand mit 74 Tieren.
Bevor es
gelang, die Seuche einzugrenzen, kam es vom 11. bis 19. Juli zu 34 weiteren Ausbrüchen
in den
Bezirken Gora, Gnjilane, Kacanic Obilic, Prizren, Strpce und Vitina. Alle Tiere
der betroffenen
Bestände, insgesamt 587 Rinder und Büffel, 231 Schafe und Ziegen sowie 48 Schweine
mussten
ausgemerzt werden.
Die Schutzmassnahmen wurden regional koordiniert. Der Tierverkehr wurde in den betroffenen
Gebieten verboten, es wurden Strassensperren und Desinfektionsstellen für Fahrzeuge
errichtet und
es wird, mit finanzieller Unterstützung der EU, eine Impfkampagne durchgeführt,
welche auch Teile
Bulgariens umfasst.
Unabhängig vom Seuchengeschehen in Albanien, Mazedonien, Serbien und Montenegro
trat im Verlauf
des Monats Juni im europäischen Teil der Türkei Maul- und Klauenseuche des Serotyps
O bei Rindern
auf. Die Krankheit griff auf Griechenland über, blieb dort aber auf eine Insel im
Evros-Delta
lokalisiert, die von der Armee abgeriegelt wurde.
Auskunft:
Dr. Peter Dollinger, Abt. Internationale Verkehr; Tel. 031 323 85 03