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Frühjahrsrekrutenschule 1999: Mehr als 10´000 junge Männer und 110 Frauen rücken am Montag ein

3003 Bern, 5. Februar 1999

Medieninformation

Frühjahrsrekrutenschule 1999:
Mehr als 10´000 junge Männer und 110 Frauen rücken am Montag ein

Am Montag, 8. Februar, beginnen die diesjährigen Frühjahrsrekrutenschulen
des Heeres und der Luftwaffe. Für die meisten der rund 10´000 Rekruten
dauert die RS bis am 21. Mai 1999. Die Zahl der Frauen, die einrücken, hat
einen neuen Höchststand erreicht.

Ab nächsten Montag unterbrechen 7´800 junge Deutschschweizer, 2´100 Romands
und 250 Tessiner ihren beruflichen Alltag und absolvieren in den folgenden
15 Wochen ihre militärische Grundausbildung. Sie werden in 45
Rekrutenschulen von 3´300 Milizkadern geführt.

Immer zahlreicher werden die Frauen, die den Tarnanzug fassen. Im Vergleich
zur letztjährigen Frühjahrs-RS hat sich die Zahl der weiblichen Rekruten
erneut erhöht: Rückten im vergangenen Frühjahr 66 neu ein, sind es diesmal
80. Im Kader ist ihr Anteil mit 30 gleich geblieben. Eingeteilt in 15
Schulen, werden die weiblichen Rekruten erstmals auch zu Sanitätssoldaten,
Sattler, Waffen- und Geschützmechaniker sowie zu Übermittlungs-soldaten bei
den Versorgungstruppen ausgebildet.

Neuer Leistungsausweis

Auf Ende des letzen Jahres wurde die Artillerie-Rekrutenschule in Monte
Ceneri (Tessin) aufgelöst. Der Tessiner Waffenplatz beherbergt künftig
Sanitätsrekruten, die bisher in Moudon (Waadt) ausgebildet wurden.
Weitere Neuigkeit: Abverdienende Kader erhalten auf Wunsch neben den
üblichen militärischen Qualifikationen einen speziellen Leistungsausweis.
Dieser entspricht in der Ausgestaltung den zivilen Arbeitszeugnissen und
wird, falls gewünscht, nach Abschluss des Praktischen Dienstes den
Kadermitgliedern in allen Rekrutenschulen ausgestellt. Unteroffiziere und
Offiziere, die ihren Praktischen Dienst leisten, sind oft noch sehr jung und
verfügen über entsprechend wenig Führungserfahrung im beruflichen Bereich.
Gerade deshalb wurde immer wieder der Wunsch nach einem solchen Ausweis
laut. Das neue Zertifikat enthält Bewertungen über Führungsstil, Ausbildung,
soziale Kompetenz sowie Entwicklungspotential und soll die Chancen bei der
Stellensuche verbessern.

Zusammenarbeit Armee und RAV

In der Sommerrekrutenschule 1998 haben 14% der arbeitslosen
Armeeangehörigen, Kader und Rekruten dank der von der Armee eingeleiteten
Massnahmen eine Stelle gefunden. Ein zu Beginn der Schulen ausgeteilter
Fragebogen ermöglichte die Erfassung der arbeits-losen Armeeangehörigen und
die Information der Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV). Ab der
elften RS-Woche konnten die Armeeangehörigen von den RAV zu einem
Beratungsgespräch vorgeladen werden. Diese bewährte Praxis soll auch dieses
Jahr weiter-geführt werden.

Der Psychologisch-pädagogische Dienst (PPD) übernimmt wichtige Aufgaben im
Rahmen des Militärdienstes. Er steht sowohl den Rekruten wie auch den
Kaderangehörigen für Beratung und Weiterbildung zur Verfügung und leistet
wichtige Forschungsarbeit in den Bereichen Psychologie und Pädagogik. Seit
1994 führt die Rekrutenschule mit Erwachsenenbildung, eine Abteilung des PPD
unter Leitung von Fachoffizier Patrick Minder, Kurse für funktionelle
Analphabeten durch. Laut Schätzungen gibt es in der Schweiz zwischen 200´000
und 300´000 funktionelle Analphabeten. Auch die Armee ist zwangsläufig mit
diesem Problem konfrontiert. Die Unterstützung jener Armeeangehörigen, die
nur über rudimentäre Lese- und Schreibfähigkeiten verfügen, ist deshalb eine
aktuelle Aufgabe.

Antidrogen-Aktion: Fast ein Drittel der Schulen macht mit

„I drive without drugs“  - unter diesem Motto stand eine Antidrogen-Aktion
für die militärischen Fahrzeugführer, die im vergangenen Sommer vom
Kommandanten der Fliegerabwehr-Rekrutenschule 50/250 Emmen, Oberst i Gst Urs
Heppner, in Zusammenarbeit mit seinem Chef Verkehr und Transport, Adj Uof
Sylvia Brun, erfolgreich lanciert worden war. Fahrer und Kommandanten
vereinbarten bestimmte Verhaltensregeln wie etwa das Einhalten der
Ruhezeiten oder der Verzicht auf Alkohol sechs Stunden vor Antritt und bis
zum Ende des Fahrdienstes. Ziel der Aktion war nicht nur, den Drogenkonsum
zu verhindern, sondern auch die Verbesserung der Sicherheit im
Strassenverkehr.
Die Aktion wird nun dieses Jahr in mehr als einem Dutzend der Schulen
weitergeführt. Mit dabei sind die Rekrutenschulen der Territorialinfanterie
in Colombier, der Infanterieaufklärer- und Übermittlungsschule in Freiburg,
der Gebirgsinfanterie in Wil bei Stans, der Grenadiere in Isone, der
Festungstruppen in Mels und Sion, der Motormechaniker in Thun, der
Transporttruppen in Wangen an der Aare/Wiedlisbach, der Fliegerabwehrtruppen
in Payerne und Emmen, der Infanterie in Aarau und der Veterinärtruppen in
Sand-Schönbühl.