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Zusatzabkommen zwischen der Schweiz und EURATOM

Pressemitteilung				Bern, 9. September 1998

Der Bundesrat genehmigt ein Zusatzabkommen zwischen der Schweiz und der
Europäischen Union auf dem Gebiet der thermonuklearen Fusion und der
Plasmaphysik

Der Bundesrat hat im Rahmen des europäischen Fusionsforschungsprogramms einen
Zusatz zum bestehenden Abkommen mit der EU genehmigt. Es handelt sich dabei um
die Verlängerung des Abkommens über die Mobilität von Forschenden zwischen den
verschiedenen europäischen Fusionsforschungszentren bis zum 31. Dezember 1999.

Im Zusammenarbeitsvertrag der Schweiz mit der Europäischen Atomgemeinschaft
(EURATOM) auf dem Gebiet der thermonuklearen Fusion und der Plasmaphysik ist
die Vereinbarung über Mobilität das rechtliche Instrument, welches den
Austausch von Forschenden zwischen den Fusionsforschungszentren in Europa
erleichtert. Diese Mobilität wird dabei insbesondere durch die Übernahme der
entstandenen Reisekosten gefördert. Die Vereinbarung legt die Aufgabenteilung
zwischen der detachierten Person sowie dem Sende- und dem Gastinstitut fest
und vereinheitlicht die Regelung rechtlicher und administrativer Probleme.

Mit dem langfristigen Ziel, durch thermonukleare Fusion eine saubere und
wirtschaftliche Energiequelle zu erschliessen, leistet Europa eine bedeutende
technologische Entwicklungsarbeit im Hinblick auf den Bau eines ersten
thermonuklearen Reaktors. Dies könnte ITER (International Thermonuclear
Experiment Reactor) sein, ein gemeinsames Projekt der
Fusionsforschungsprogramme der USA, Russlands, Japans und Europas, oder irgend
eine andere Anlage zum gleichen Zweck.

Bei der Vorbereitung des 5. EU-Rahmenprogramms für Forschung und Entwicklung
(1999-2002) hat die EU entschieden, die Vorarbeiten zum Bau von ITER über den
Termin von Juli 1998 hinaus zu verlängern, um eine Anpassung des Konzepts an
einen möglichen Standort sowie zusätzliche Forschungs- und
Entwicklungsarbeiten zu ermöglichen. Der Entscheid über den Bau des
Versuchsreaktors ITER wird demzufolge nicht vor dem Ende des 5.
Rahmenprogramms in den Jahren 2001-2002 gefällt.

Die Schweiz beteiligt sich seit 1979 am europäischen
Fusionsforschungsprogramm, das ein dezentrales Grundlagenprogramm umfasst.
Dieses zielt auch auf die Weiterentwicklung der Forschungsanlage Joint
European Torus JET in Culham/England. Dabei handelt es sich um die weltweit
führende Versuchsanlage für den magnetischen Einschluss des Fusionsplasmas
nach dem Prinzip des Tokamaks. Die Anlage soll noch bis Ende 1999 betrieben
werden. Der Schweizer Prof. F. Troyon, Direktor des Forschungszentrums für
Plasmaphysik an der ETH Lausanne, präsidiert seit März 1995 den JET-Rat.

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Auskünfte:
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Tel. 031/ 322 99 67
Frau Carolle von Ins, Integrationsbüro, EDA/EVD, Tel. 031/ 322 26 46