Jahresversammlung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD)in Kiev
PRESSEMITTEILUNG
Jahresversammlung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung
(EBRD) in Kiew
Bundesrat Pascal Couchepin wird in seiner Funktion als Gouverneur der
Schweiz an der 7. Jahresversammlung der EBRD teilnehmen. Die Versammlung
findet am 11. und 12. Mai 1998 in Kiew (Ukraine) statt.
Die finanziellen Resultate der EBRD übertrafen 1997 die Erwartungen. Die
Bank ver-doppelte ihren Betriebsgewinn und erzielte einen Reingewinn nach
Rückstellungen von 16 Mio. ECU (rund 25 Mio. sFr.). Insgesamt wurden 108
neue Projekte mit einem Wert von 2,3 Mrd. ECU unterzeichnet. 44% ihrer
Verpflichtungen befinden sich in Ländern im frühen oder mittleren
Transitionsstadium, 32% in der Russischen Föderation und 24% in weiter
fortgeschrittenen Transitions-ländern. 1997 konnte die EBRD erstmals auch
Auszahlungen in Bosnien-Herzegowina und Tadschikistan vornehmen, damit hat
die Bank bis Ende 1997 insgesamt 4,6 Mrd. ECU in allen Einsatzländer
ausbezahlt. Über 70% der verpflichteten Mittel entfielen 1997 auf den
Privatsektor, schwergewichtig in folgenden Bereichen: Stärkung des Banken-
und Finanz-sektors, Verbesserung des Investitionsklimas und Förderung von
Direkt-in--vesti-tionen zur Erneuerung des Industriesektors und der
Promotion von Klein- und Mittelbetrieben. Im öffentlichen Bereich standen
Infrastrukturverbesserungen im Vordergrund, welche zur Verbesserung der
Investitions- und Privatisierungsvoraus-setzungen beitragen; in erster
Linie wurden hierbei Gemeindeindeinfrastrukturen ausgebaut und die
Energie-Effizienz gesteigert.
Die EBRD, in der 58 Länder und 2 Institutionen (die Europäische Union und
die Europäische Investitionsbank) vertreten sind, wurde 1991 gegründet.
Das Hauptziel der Bank ist es, den Übergang zur Marktwirtschaft und die
Entstehung von Privat-initiative und Unternehmertum in den Staaten Mittel-
und Osteuropas sowie der Gemein-schaft Unabhängiger Staaten zu fördern.
Die Schweiz, die Gründungsmitglied der Bank ist, befindet sich an der
Spitze einer Stimmrechtsgruppe, die das Fürstentum Liechtenstein, die
Türkei, Aserbaidschan, Kirgisistan, Turkmenistan und Usbekistan umfasst.
Der Anteil der Schweiz am Grundkapital der Bank, das im Vorjahr auf 20
Mrd. ECU verdoppelt wurde, beträgt 456 Mio. ECU, oder 2,28%. Die EBRD wird
von einem Verwaltungsrat und einem Präsidenten geleitet. Bis zur
definitiven Regelung der Nachfolge von J. de Larosière, der Ende Januar
1998 in den Ruhestand getreten ist, wird die Bank von ihrem Ersten
Vizepräsidenten, dem Amerikaner Charles Frank geleitet.
Bern, 8. Mai 1998
EIDGENÖSSISCHES VOLKSWIRTSCHAFTSDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst
Auskunft:
Bundesamt für Aussenwirtschaft, Dienst Privatsektorförderung, EBRD,
Information, Roland E. Vock, Tel. 031 / 324 07 61