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Online-Datenaustausch zwischen Bund und Kantonen wird immer wichtiger

PRESSECOMMUNIQUE

Online-Datenaustausch zwischen Bund und Kantonen
wird immer wichtiger

Der Online-Datenaustausch zwischen Bund und Kantonen wird in den nächsten
Jahren stark an Bedeutung gewinnen. Die neuen Möglichkeiten der
computergestützten Direktübermittlung werden zwar erst ansatzweise genutzt,
doch ist absehbar, dass Ende 1999 die Hälfte aller Daten mittels
Online-Applikationen zwischen den Kantons- und den Bundesstellen ausgetauscht
wird. Eine Kundenbefragung hat ergeben, dass die heutige Situation für beide
Seiten befriedigend ist. Gleichzeitig ist es aber nötig, die Strategien zu
verfeinern, wenn in Zukunft ungünstige Entwicklungen vermieden werden sollen.

Diese Schlussfolgerungen zieht ein Bericht der Verwaltungskontrolle des
Bundesrats (VKB) über den Online-Datenaustausch zwischen Bund und Kantonen. Der
Bundesrat hat diesen Bericht an seiner heutigen Sitzung zur Kenntnis genommen.

Insgesamt werden gegenwärtig in über 120 Bereichen Daten zwischen den Kantonen
und dem Bund ausgetauscht. Obschon Online-Systeme erst in 22 Bereichen zum
Einsatz gelangen, weist alles darauf hin, dass die neuen Möglichkeiten des
direkten computergestützten Austauschs enorm an Bedeutung gewinnen werden.
Statt Daten via Papier, Diskette, File-transfer oder E-Mail zu übermitteln,
wird schon Ende 1999 rund die Hälfte der Daten ohne Zeitverlust und ohne Umweg
über Trägermedien ausgetauscht werden, also direkt von einem Computer in einem
Kanton zu einem Computer einer Bundesstelle bzw. in umgekehrter Richtung.

Die Befragung der Anwender von fünf Systemen (ADMAS, AVAM, AUPER, AGIS, DOSIS)
in den Kantonen hat ergeben, dass diese in hohem Mass mit den vom Bund
angebotenen Lösungen zufrieden sind. Die Akzeptanz ist nicht zuletzt deshalb
sehr hoch, weil der Bund den grössten Teil der Kosten für die neuen
Kommunikations-Infrastrukturen übernimmt. Der gelegentlich gehörte Einwand, der
Bund wälze Kosten auf die Kantone ab, konnte nur in einem einzigen Fall
bestätigt werden. Sonst hat sich gezeigt, dass separate kantonale Lösungen
wesentlich höhere Kosten für Software-Entwicklung und Anwendungsbereitstellung
sowie für Betrieb und Amortisation von Systemen und Netzen erzeugen würden.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass der Gewinn für die Kantone in
Form einer wesentlichen Entlastung (finanziell, organisatorisch und
hinsichtlich der Geschäftsführung ganz allgemein) viel entscheidender ist als
der Kostendruck, das Machtgefälle oder punktuelle Abhängigkeiten.

Trotz der allgemein zufriedenstellenden Situation muss ungünstigen
Entwicklungen erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die kontinuierlich
wachsende Zahl nicht aufeinander abgestimmter Datenbanken bei Bund und Kantonen
zeugt von Strategiedefiziten. Diese Doppelspurigkeiten erzeugen auf Bundes- und
Kantonsseite hohe Folgekosten. Bestehende Probleme werden durch eine
ungenügende Kommunikation zwischen Verwaltungsführung und Informatik
verschärft. Bei den in Zukunft wichtig werdenden digitalen Unterschriften und
ihrer Beglaubigung müssen die aktuellen Bemühungen zur Rechtsetzung rasch
abgeschlossen werden.

Bern, 16. März 1998

Schweizerische Bundeskanzlei
Informationsdienst

Für weitere Auskünfte:
Beat Sottas, Projektleiter VKB,
Tel. 031 322 70 43