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Offizieller Arbeitsbesuch des Generalsekretärs der Frankophonie, Boutros Boutros-Ghali, am 25. Juni 1998 in Bern

EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT
FÜR AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN	Bern, 23. Juni 1998

Pressemitteilung

Offizieller Arbeitsbesuch des Generalsekretärs der Frankophonie,
Boutros Boutros-Ghali
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Bundespräsident Flavio Cotti, Chef des Eidgenössischen Departements für
auswärtige Angelegenheiten, wird am 25. Juni 1998 den Generalsekretär
der Frankophonie, Herrn Boutros Boutros-Ghali, zu einem offiziellen
Arbeitsbesuch in Bern empfangen. Es handelt sich dabei um den ersten
Besuch in der Schweiz des neuen Generalsekretärs der Frankophonie nach
seiner Ernennung am VII. Frankophoniegipfel, welcher im November 1997
in Hanoi die Staats- und Regierungschefs der Länder mit gemeinsamem
Gebrauch der französischen Sprache vereinigte. Die Themen, die bei
dieser Gelegenheit angesprochen werden, sind die Ziele der Frankophonie
nach dem Gipfel von Hanoi, die schweizerischen Prioritäten innerhalb
der Frankophonie sowie die Vorbereitung der Konferenz der frankophonen
Wirtschaftsminister, die im April 1999 in Monaco vorgesehen ist.

EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT
FÜR AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN	Bern, 23. Juni 1998

Pressedokumentation

Die Schweiz und die Frankophonie
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Die Frankophonie kann als Gemeinschaft jener Völker bezeichnet werden,
welche Französisch sprechen oder das Französische im In- und Ausland in
unterschiedlichem Masse benutzen. Laut Angaben des Atlas der
französischen Sprache von 1995 dient Französisch weltweit mindestens
130 Millionen Menschen als Kommunikationssprache und belegt somit Platz
neun der Sprachweltrangliste.

Die Frankophonie ist auch ein institutioneller Rahmen, der sich aus
Behörden, Nicht-Regierungs-Organisationen und anderen Vereinigungen
zusammensetzt, welche die Völker mit gemeinsamer französischer Sprache
miteinander verbinden. In den meisten der 52 Mitgliedstaaten oder
-regierungen der Frankophonie leben mehrere verschiedene Kulturen
nebeneinander. Die daraus entstehende Dynamik hat die Entwicklung der
Frankophonie stark beeinflusst.

Die institutionalisierte Frankophonie ging 1970 in Niamey, im Rahmen
eines Kooperationsprojekts, aus der Gründung der « Agence de
coopération culturelle et technique »  (ACCT), nunmehr « Agence de la
Francophonie », genannt, hervor. Das erste Gipfeltreffen der Staats-
und Regierungschefs der Länder mit gemeinsamer französischer Sprache
fand 1986 in Paris statt. Der Frankophoniegipfel, der alle zwei Jahre
durchgeführt wird, bildet das Kernstück des institutionellen Gefüges
der Frankophonie. Die Tätigkeitsbereiche wurden im Laufe der
Gipfeltreffen erweitert: Kultur, Sprache, Kommunikation, Information
und Wissenschaft. Hinzu kommen die Unterstützung rechtsstaatlicher
Strukturen, die Menschenrechte und die Bildung. Neben den im
Zusammenhang mit der frankophonen Kooperation behandelten Themen
gewinnen innerhalb der Frankophonie je länger je mehr auch Themen
politischer Natur an Bedeutung.

Die Eingliederung der Schweiz in das institutionelle Gefüge der
Frankophonie erfolgte etappenweise. Heute ist sie Mitglied sämtlicher
Institutionen der Frankophonie. An den ersten beiden Gipfeltreffen nahm
sie als Beobachterin teil. Seit 1989 ist sie Vollmitglied des
Gipfeltreffens der Staats- und Regierungschefs der Länder mit
gemeinsamer französischer Sprache. Das Parlament hat im November 1995
mit grosser Mehrheit den Beitritt der Schweiz zur Agence de la
Francophonie (ACCT) gutgeheissen. Dieser Beitritt der Schweiz ist im
Frühling 1996 wirksam geworden.

Die Schweiz gehört mit Frankreich, Kanada, der französischsprachigen
Gemeinschaft Belgiens und Québec zu den fünfwichtigstes Geldgebern der
Frankophonie. Die statutarischen Beiträge der Schweiz an das
Haushaltsbudget der Agence de la Francophonie für das Jahr 1997
belaufen sich auf über 4. Mio. sFr. Hinzu kommen die freiwilligen
Beiträge in der Höhe von 1.5 Mio sFr. zur Unterstützung der
verschiedenen Programme in den Bereichen Kultur, Kommunikation und
Förderung des Rechtsstaates.

Bereits vor ihrem Beitritt zur Agence de la Francophonie hat die
Schweiz an unterschiedlichen sektoriellen Konferenzen wie
beispielsweise der CONFEMEN (Conférence des Ministres de l'éducation
ayant le français en partage), wo sie seit 1991 Vollmitglied ist,
teilgenommen. Die schweizerische Konferenz der kantonalen
Erziehungsdirektoren beteiligt sich aktiv an den Aktionsprogrammen der
CONFEMEN.

Seit 1989 hat die Bundesversammlung eine nationale Sektion der AIPLF
(Assemblée internationale des parlementaires de langue française).

Die Schweiz hat 1984 ebenfalls einen Beitrag zur Schaffung des
Fernsehsenders TV5, eine Kooperation der Sender TF1, Antenne 2, FR3,
RTBF und SSR, geleistet (der Beitrag der Schweiz pro Jahr ist  6 Mio
sFr.).

Die Universitäten der französischsprachigen Schweiz sind Mitglieder der
AUF (Agence universitaire de la Francophonie). Seit 1998 leistet die
Schweiz, durch das Bundesamt für Bildung und Wissenschaft, auch einen
Beitrag zu den Tätigkeiten dieses Vereins.

Webseiten:

· Agence de la Francophonie (ACCT)
	http://www.francophonie.org

· Internationales Dokumentations- und Informationszentrum der
Frankophonie
http://clfdi.francophonie.org

· Internationale Datenbank über die französischsprachigen Länder
http://www.acctblef.org

· Frankophones elektronisches Informationsnetz für Bildung und
Forschung
http://www.refer.fr/

· Konferenz der Erziehungsminister der Länder mit gemeinsamer
französischer Sprache (CONFEMEN)
http://www.confemen.org

· l'Assemblée Internationale des Parlementaires de Langue Française
(AIPLF) http://www.francophonie.org/aiplf/