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Aufruf von Bundespräsident Flavio Cotti zum nationalen Flüchtlingstag

Bern, 19. Juni 1998

Pressemitteilung

Aufruf von Bundespräsident Flavio Cotti zum nationalen Flüchtlingstag

Menschenwürde

Am Samstag, 20. Juni 1998 ist nationaler Flüchtlingstag. Flüchtlingsvereine,
Religionsgemeinschaften, die Schweizerische Flüchtlingshilfe SFH und mit ihnen
zahlreiche weitere Organisationen rufen zu Veranstaltungen und Begegnungen
auf, die dieses Jahr unter dem Motto "Menschenwürde" stehen. Der Bundesrat
unterstützt diese Anstrengungen, die bereits zum 19. Mal stattfinden.

In der Arbeit mit Flüchtlingen und Asylsuchenden lässt sich der Bund vom
Asylgesetz leiten, das der humanitären Tradition unseres Landes verpflichtet
ist. Auf der politischen Ebene werden die unterschiedlichen Ansichten über die
"richtige" und damit angemessene Asylpolitik zuweilen hart ausgetragen. Bei
allen Unterschieden muss aber für uns alle gelten:

Flüchtlinge sind Menschen, und Menschen haben ein Recht darauf, als Menschen
respektiert zu werden. Es genügt daher nicht, als Behörde oder Hilfswerk
korrekt und effizient zu handeln. Unser Anspruch ist, auch immer menschlich zu
sein.

Das ist nicht einfach. Zurecht erinnert uns die Schweizerische
Flüchtlingshilfe in ihrer diesjährigen Kampagne an die "Menschenwürde".
Menschen auf der Flucht sind besonders verletzlich. Über ihre juristischen
Rechte und Pflichten hinaus sind sie darauf angewiesen, als Menschen
respektiert und entsprechend behandelt zu werden.

Ich danke allen, die fremden Menschen auf diese Weise begegnen. Vom Respekt,
den sie andern entgegenbringen, werden sie selber profitieren.

Flavio Cotti, Bundespräsident