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Blindgänger: Die Armee räumt auf

3003 Bern, 21. Juli 1998

Pressemitteilung

Blindgänger: Die Armee räumt auf

Nie berühren, immer markieren, sofort melden! Wenn es um Blindgänger geht, gilt
diese Regel wie eh und je. Allerdings begnügt sich die Armee nicht mit einer
Warnung. Jeden Sommer suchen Soldaten die Schiessplatzregionen nach
Geschossrückständen ab.

Die fachmännische Beherrschung von Minenwerfern, Kanonen und anderen Waffen
will intensiv geübt sein. Während den 6, 7 Millionen Diensttagen, die im Jahr
1997 in allen Schulen und Kursen geleistet wurden, sind gegen 115´000
Handgranaten sowie über 300´000 Geschosse abgefeuert worden: Bei letzteren
handelt es sich um Geschosse der Infanterie (zum Beispiel Minenwerfer), der
Panzer, Artillerie sowie Fliegerabwehr. Bei den auf Schiessplätzen abgehaltenen
Übungen bleiben zwangsläufig Geschossrückstände liegen. Im Gebirge werden diese
mitunter eingeschneit. Der Frühling bringt sie wieder an den Tag - oft auf
tiefergelegenen Alpweiden, von Rutschungen und Lawinen bergab befördert.

Alljährlich suchen militärische Einheiten in den verschiedenen
Ausbildungsabschnitten ihre Region nach Geschossresten und Blindgängern ab.
Aufgrund dieser militärischen Suchaktionen konnten Spezialisten letztes Jahr in
über 300 Fällen potentielle Blindgänger sprengen; zudem wurden tonnenweise
militärische und zivile Abfälle eingesammelt.

Trotz intensiver Bemühungen ist es für die Armee unmöglich, sämtliche
Geschossrückstände aufzuspüren. Oft sind es Zivilisten, die in freier Natur auf
Blindgänger oder Munitionsteile treffen. Für solche Fälle gilt nach wie vor die
Regel: Nie berühren, immer markieren und sofort unter der Telefonnummer 117
melden. Letztes Jahr gingen in der Blindgängermeldezentrale in Thun über
tausend Anrufe (von Polizei, Militär- oder Zivilpersonen) ein. Aufgrund dieser
Meldungen fanden die Spezialisten gegen 3´000 Geschossrückstände. Ein Drittel
erwiesen sich als echte Blindgänger, das heisst, noch intakte Geschosse, die
ebenfalls alle gesprengt wurden. Wie von der Blindgängermeldezentrale zu
erfahren war, reicht die Palette von Beleuchtungsmunition bis zu
Metallsplittern grosser Panzerhaubitzengeschosse. Man versucht bei
Geschossresten, die nicht gesprengt werden müssen, das brauchbare Material zu
sortieren und wiederzuverwerten.