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Andermatt: Erstes Sportzentrum der Armee eingeweiht

3003 Bern, 30. Juni 1998

Pressemitteilung

Andermatt: Erstes Sportzentrum der Armee eingeweiht

Andermatt verfügt über den ersten Sportstützpunkt der Armee. Bundesrat Adolf
Ogi, Chef des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz
und Sport (VBS), ist nicht mit leeren Händen an die Einweihung gekommen: Das
VBS stellt dem Schweizerischen Olympischen Verband 2006 Gratisnächte für
Trainingsaufenthalte von qualifizierten Sportlern in Andermatt zur Verfügung.

Was Magglingen für die Sportler allgemein ist, soll Andermatt für die
Armeesportler werden. Vorerst zumindest für den Wintersport, wie an der
Einweihung des ersten Armeesportstützpunktes der Schweiz am Dienstag zu
erfahren war. Mit dem neuen Zentrum will Oberstleutnant im Generalstab
Jean-Jacques Joss, Chef der Ausserdienstlichen Ausbildung und des Militärsports
des Heeres, gute Voraussetzungen für den Sport schaffen. Und nicht nur für den
Armeesport: Auch zivilen Sportvereinen steht die Infrastruktur zur Verfügung.

2006 Andermatter Gratisnächte für Sion

Die Verbindung von Armee und Sport liegt Bundesrat Adolf Ogi am Herzen. Deshalb
sei er trotz leeren Staatskassen nicht mit leeren Händen an die Eröffnung
gekommen, sagte der Verteidigungs- und Sportminister. Das VBS offeriert dem
Schweizerischen Olympischen Verband SOV 2006 Gratisnächte für
Trainingsaufenthalte in Andermatt. Wenn die Olympischen Spiele nach Sitten
kommen, soll vor allem das geplante Nachwuchs-Perspektivkader des SOV davon
profitieren. Die 2006 Logiernächte seien ein konkretes Angebot des VBS, um die
Rahmenbedingungen für den Spitzensport zu verbessern, sagte Bundesrat Ogi.

Zudem werden die Sportkurse der Grossen Verbände (Korps, Divisionen und
Brigaden) ab 1. Januar 1999 an die Dienstpflicht angerechnet. Dies sei ein
wesentlicher Beitrag der Armee für den Breitensport, von dem auch Andermatt
profitieren werde, betonte der VBS-Chef.

Mit dem jetzigen Angebot an alpiner und nordischer Infrastruktur (siehe Kasten)
ist der Stützpunkt Andermatt vor allem auf den Wintersport ausgerichtet. Ein
Ausbau für den Sommertrainingsbetrieb ist vorgesehen. Hauptmann Markus Regli,
der Chef des Zentrums, erwähnte dabei eine drei Kilometer lange Rollskibahn wie
auch eine Sommerschiessanlage für Biathlon.

 Altes Militärspital umgebaut

Andermatt verfügt über eine lange Tradition im Armeesport: Seit 1950 ermitteln
die besten Armeesportler dort ununterbrochen ihre Wintermeister. Schon zu
Beginn dieses Jahrhunderts fanden im Urserntal Skirennen für Armeeangehörige
statt. Extra für den neuen Stützpunkt ist das alte Militärspital für 2,5
Millionen Franken in ein neues Unterkunftshaus mit Zimmern, Krafträumen und
Sauna umgebaut worden.

Für den Unterhalt dieser Kaserne wie des ganzen Sportzentrums ist die Region 5
des Festungswachtkorps FWK zuständig. Wir wollen Regionalverbände, Klubs und
Vereine personell, materiell und unbürokratisch unterstützen, sagte
Regionskommandant Oberst Fritz Mumenthaler.

Diese Unterstützung gilt auch dem Spitzensport: Das FWK in Andermatt öffnet
seine Lehren für Schreiner, Automechaniker, Kaufmännische Angestellte und
Metallbauschlosser talentierten Sportlerinnen und Sportlern aus dem
Wintersportbereich. Ein Beispiel für diese Öffnung ist der 19jährige Andreas
Zihlmann aus Marbach: Das Mitglied der Juniorennationalmannschaft im Langlauf
befindet sich im dritten Lehrjahr seiner Schreinerlehre beim FWK.

Urs Kälin geehrt

Mit solchen Angeboten und dem neuen Stützpunkt will der Armeesport seine
Spitzenposition im Conseil International du Sport Militaire CISM ausbauen. Nach
einem Training, an welchem unter anderen Michael von Grünigen, Steve Locher,
Bruno Kernen, Jean-Marc Chabloz und Beat Koch teilnahmen, ehrte Jean-Jacques
Joss den erfolgreichsten CISM-Skifahrer, Urs Kälin. Der Schwyzer stand in
Andermatt bereits zuoberst auf dem Podest: Vor drei Jahren gewann er mit der
Mannschaft den CISM-Weltmeistertitel und belegte im Riesenslalom gemeinsam mit
Alberto Tomba den zweiten Rang.

Das bietet der neue Armeesportstützpunkt

Der neue Armeesportstützpunkt in Andermatt verfügt über folgende Infrastruktur:
· Neu renovierte Kaserne 2, das alte Militärspital
· Mehrzweckhalle mit Kletterwand
· Alpine und nordische Wintersportmöglichkeiten
· Trainings- und Wettkampfanlage für Biathlon
· Schiessplätze für Sturmgewehr und Pistole
· Möglichkeiten für Lauf, Bike, Rollski und Klettern im Sommer
· Kraftraum und Sauna
· Ski- und Wachsräume, Büros
· Theorieräume mit Videoanlage

Der Stützpunkt steht allen militärischen Verbänden und zivilen Organisationen
des Schweizerischen Olympischen Verbands zur Verfügung. Eine Übernachtung
kostet für Erwachsene 10 Franken, für Jugendliche bis 20 Jahre 6.50 Franken.