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Antrittsbesuch von Bundesrat Ogi bei der NAZ in Zürich

3003 Bern, 13. Januar 1998

Pressemitteilung

Antrittsbesuch von Bundesrat Ogi bei der NAZ in Zürich

Der Chef des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz
und Sport (VBS), Bundesrat Adolf Ogi, hat am Dienstag, 13. Januar 1998,
nachmittags die Nationale Alarmzentrale in Zürich besichtigt. Die NAZ war im
Rahmen der Regierungs- und Verwaltungsreform auf Anfang dieses Jahres vom
Eidgenössischen Departement des Innern (EDI) ins VBS transferiert worden.

Neuer Name, neue Aufgaben: Seit dem 1. Januar 1998 hat das ehemalige EMD nicht
nur einen neuen Namen, sondern mit dem Bevölkerungsschutz und dem Sport auch
zusätzliche Aufgaben. Zur Wahrnehmung des Bevölkerungsschutzes wurden Bundesrat
Adolf Ogi die entsprechenden Amtsstellen unterstellt. Dazu gehört neben dem
Bundesamt für Zivilschutz (BZS) und der Zentralstelle für Gesamtverteidigung
(ZGV) die Nationale Alarmzentrale (NAZ), die sich vor allem mit Problemen der
Radioaktivität auseinandersetzt.

Bei seinem Antrittsbesuch vom Dienstag nachmittag in Zürich unterstrich der
VBS-Chef die zentrale Bedeutung der NAZ im Rahmen des zivilen
Bevölkerungsschutzes; sie sei das Element der ersten Stunde bei einer
Krisensituation im nicht-militärischen Bereich. Dieser Aufgabe hatten die 18
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der NAZ schon mehrfach gerecht zu werden, etwa
während des Reaktorunfalls in Tschernobyl (1986) oder nach dem Absturz eines
Kleinflugzeugs in den Bodensee (1994), als radioaktives Material an Bord der
Maschine vermutet wurde. Beeindruckt zeigte sich Bundesrat Ogi auch vom
vielseitigen Fachwissen der NAZ-Belegschaft und vom hohen technischen Stand der
Einrichtungen auf dem Zürichberg.

Hohe Flexibilität erforderlich

Hansjürg Knaus, Leiter der NAZ, hob seinerseits die Flexibilität seiner
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Notwendigkeit einer engen
Zusammenarbeit hervor. So zeige beispielsweise die Nuklearkriminalität, wie
wichtig internationale Kontakte für die NAZ seien. Gleichzeitig wies er auf den
Leistungsdruck der Pikettverantwortlichen hin: Innert weniger Minuten muss der
Pikettleiter die Art der Gefahr richtig einschätzen - egal, ob es sich um ein
radiologisches Ereignis oder um einen Chemieunfall im In- oder Ausland handelt.

Den wachsenden Druck und die Ansprüche der Medien stellte der
Informationsverantwortliche der NAZ, Felix Blumer, ins Zentrum seiner
Ausführungen. Heute werde schon eine Gefahrenprognose erwartet, bevor überhaupt
das Ausmass eines Unfalls bekannt sei. Zudem müssten Behördeninformationen für
jedermann zugänglich sein, was nur mit hohem Aufwand und unter Ausnutzung aller
Medien einschliesslich Internet möglich sei. Am Schluss seines Antrittsbesuchs
war sich der VBS-Chef mit den NAZ-Verantwortlichen einig, dass
Bevölkerungsschutz auf keinen Fall eine Schönwetterversicherung sein dürfe, da
der Ernstfall schon morgen eintreten könne.

Kasten

Klein, aber stets präsent

Die Nationale Alarmzentrale (NAZ) mit Sitz in Zürich ist die Fachstelle des
Bundes für ausserordentliche Ereignisse. Dazu gehört in erster Linie die
Gefährdung durch erhöhte Radioaktivität aufgrund eines Unfalls in einem
Kernkraftwerk, in einem Labor oder während eines Transports. Ausserdem fallen
grosse Chemieunfälle, Staudammbrüche und Gefährdungen infolge eines
Satellitenabsturzes unter ihren Aufgabenbereich.

Die NAZ ist während 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr erreichbar. In jährlich
rund 120 Fällen kommt der Pikettdienst oder eine Fachperson der Alarmzentrale
zum Einsatz. Das Spektrum reicht dabei von technischen Fehlalarmen bis hin zu
Grosseinsätzen wie im Fall Tschernobyl von 1986. Nebst den Piketteinsätzen und
dem Unterhalt der technischen In-stallationen arbeiten die 18 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der NAZ hauptsächlich an der Entwicklung computergestützter
Lageanalysen und Entscheidungshilfen sowie an Notfallschutzkonzepten in den
Bereichen Radioaktivität und Chemie.