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Geschäftsbericht des Bundesrates 1997

Pressemitteilung

Geschäftsbericht des Bundesrates 1997

Für das Jahr 1997 legt der Bundesrat seinen Geschäftsbericht in grafisch neuer,
attraktiverer Aufmachung vor. Der Bericht ist gleichzeitig ein griffiges
Kontrollinstrument für Regierung und Parlament. Der Bundesrat zieht offen
Bilanz über seine Geschäftsführung 1997, erläutert Erfolge und begründet
Misserfolge. Künftig will der Bundesrat sich im Verlauf des Jahres regelmässig
über die Erfüllung seiner Jahresziele ins Bild setzen lassen. Das Jahr 1997
beurteilt er als schwierig und stark von internationalen Entwicklungen geprägt.
Für jene Bereiche, in welchen der Bundesrat wesentlich Einfluss nehmen kann,
sieht er seine Jahresziele als überwiegend realisiert an.

Im Geschäftsbericht 1997 nimmt der Bundesrat einen Vergleich zwischen gesetzten
Zielen und dem Erreichten vor. Die Berichterstattung orientiert sich konsequent
an der Jahresplanung 1997, welche der Bundesrat zu Jahresbeginn vorgelegt
hatte. Im weiteren enthält der Bericht die Antworten des Bundesrates auf
spezifische Fragen der Geschäftsprüfungskommissionen der Eidgenössischen Räte.

Bei der Würdigung des abgelaufenen Geschäftsjahrs verweist der Bundesrat auf
die starken Einflüsse des internationalen Rahmens, so namentlich auf den
weltweiten wirtschaftlichen Konkurrenzkampf, der sich eindrücklich in
Grossfusionen und Massenentlassungen äusserte. Rückwirkungen des
internationalen Umfeldes wurden auch spürbar bei den Auseinandersetzungen über
das Verhalten der Schweiz  im Zweiten Weltkrieg, was eine breite
innenpolitische Debatte über die damalige Rolle unseres Landes auslöste.
Europapolitisch dauert die unbefriedigende offene Situation durch den auch 1997
nicht realisierten Abschluss der bilateralen Verhandlungen mit der EU an.
Einmal mehr bringt der Bundesrat seine Überzeugung zum Ausdruck, dass sich die
Schweiz diesen internationalen Entwicklungen und Rahmenbedingungen nicht
entziehen kann.
Angesichts der schlechten Wirtschaftslage standen auch 1997 Massnahmen zur
Stärkung der Wohlfahrt im Vordergrund. In diesem Zusammenhang sieht der
Bundesrat seine Aufgabe vor allem in der Schaffung von staatlichen
Rahmenbedingungen, welche die Wirtschaftsakteure im internationalen Vergleich
nicht benachteiligen, strukturellen Wandel ermöglichen und gleichzeitig eine
kluge Abfederung der sozialen Kosten dieser Veränderungen gewährleisten.

In diesem Sinne unterbreitete der Bundesrat 1997 namentlich ein
Investitionsprogramm von 560 Millionen Franken sowie eine
Unternehmenssteuerreform. Mit der erfolgten Liberalisierung des Fernmelde- und
Postbereichs erreichte der Bundesrat, dass die beiden neuen Unternehmen Telecom
und Post zeitgleich mit der internationalen Konkurrenz in der EU in neuer
Unternehmensform auf dem Markt auftreten können. Schliesslich legte er einen
Vorschlag zu einem "Haushaltsziel 2001" vor, welches Bundesrat und Parlament
auf einen verbindlichen Sanierungspfad verpflichtet. Abgestimmt darauf nahm er
die Erarbeitung eines entsprechenden Stabilisierungsprogramms 1998 an die Hand,
mit welchem vorab in den Bereichen Soziales, Verkehr, Landesverteidigung,
Bildung und Forschung, Landwirtschaft sowie Aussenbeziehungen Einsparungen von
gut zwei Milliarden realisiert werden sollen.
Im Zuge des wirtschaftlichen Strukturwandels nahmen Fragen der Solidarität
zwischen Stärkeren und Schwächeren auch 1997 einen zentralen Stellenwert in der
öffentlichen Debatte ein. Bei den Sozialversicherungswerken sah der Bundesrat
im Berichtsjahr davon ab, grundlegende Weichen zu stellen, da die
entsprechenden Grundlagenarbeiten zu den Finanzierungsperspektiven 1997 noch im
Gang waren. Im Vordergrund standen vielmehr Konsolidierungsmassnahmen bei den
bestehenden Sozialwerken. Darüber hinaus war das bevorstehende Jubiläumsjahr
1998 aber auch Anlass, über unser staatliches Zusammenleben im weitesten Sinne
nachzudenken. Als Leitthema und Orientierungspunkt für die Gegenwart und die
kommenden Jahre lancierte der Bundesrat die Stiftung Solidarische Schweiz. Sie
soll unsere Tradition der Solidarität mit den Schwächeren im In- und Ausland
neu beleben und auch Ausdruck unseres Dankes für Frieden und demokratische
Verhältnisse sein, die unser Staatswesen seit seiner Gründung erleben durfte.

Insgesamt zeigt der Rückblick auf das Jahr 1997, dass wesentliche Vorhaben
realisiert werden konnten. In den Augen des Bundesrates erweisen sich die
Leitlinien der Legislaturplanung 1995-1999 - Stärkung der Wohlfahrt, der
staatlichen Handlungsfähigkeit und des nationalen Zusammenhalts sowie
nachhaltige Entwicklung - weiterhin als sinnvolle Konstanten der
bundesrätlichen Politik. Im Bericht wird offen dargelegt, welche Ziele sich der
Bundesrat für 1997 gesetzt und inwiefern er diese erreicht hat. Ebenso legt er
dar, wo Verzögerungen eingetreten sind. Als Hauptgründe nennt der Bundesrat die
internationalen Rahmenbedingungen, welche die bundesrätliche Entscheidfindung
erschweren, Rückwirkungen aus Parlamentsbetrieb und Referendumsdemokratie sowie
Schwächen der herkömmlichen Verwaltungsstrukturen.

In diesem Zusammenhang erinnert der Bundesrat daran, dass er diese Probleme vor
Jahren erkannt und im Rahmen seiner Arbeiten zur Regierungs- und
Verwaltungsreform bereits wichtige Massnahmen ergriffen hat. Ebenso beschloss
er, dem Parlament Vorschläge zur Stärkung des Bundesrates zu unterbreiten. Die
Realisierung dieser Vorschläge vorausgesetzt, ist der Bundesrat zuversichtlich,
die Herausforderungen der nächsten Jahre bestehen zu können.

Gleichzeitig mit dem Bericht über seine Geschäftsführung legt der Bundesrat
zudem den Bericht über die Schwerpunkte der Verwaltungsführung 1997 vor. Zur
Kenntnis genommen hat er auch die Geschäftsberichte der Rekurskommissionen.

Die gedruckte Fassung des Geschäftsberichts 1997 des Bundesrates kann unter
Beilage einer adressierten Klebeetikette kostenlos bezogen werden bei:
Schweizerische Bundeskanzlei, Sektion Planungsfragen, 3003 Bern.

Das 60-seitige Dokument kann auch elektronisch bezogen werden
(e-mail: fridolin.bargetzi@bk.admin.ch).

Der Geschäftsbericht 1997 ist auch auf Internet abrufbar (http://www.admin.ch).

Schweizerische Bundeskanzlei
Informationsdienst

24.2.1998

Für weitere Auskünfte
Werner Thut, Sektion Planungsfragen, 031 322 38 90