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Todesfall bei Manipulationsübung mit Panzerfaust

3003 Bern, 20. August 1998

Pressemitteilung

Todesfall bei Manipulationsübung mit Panzerfaust:
Sicherheitsvorschriften missachtet

Die Ursache, welche gestern auf dem Schiessplatz Spittelberg / SO zum Tod eines
Zugführers der Genie-Rekrutenschule 257 aus Bremgarten führte, ist bekannt: Der
Unfall geschah durch eine Verkettung unglücklicher Umstände und durch die
Verletzung von Sicherheitsvorschriften.

Gestern Mittwoch übten Panzerfaustspezialisten aus der Sappeurkompanie I der
Genie-rekrutenschule 257 aus Bremgarten auf dem Schiessplatz Spittelberg das
Schiessen mit der Panzerfaust. Es handelte sich dabei um zwei Zugführer und
rund 35 Rekruten. Bereits in der Vorwoche wurden diese Rekruten zwei Tage mit
der Manipulation und der Theorie über die Panzerfaust vertraut gemacht. Gestern
Mittwoch um 17.30 Uhr wurden noch einige Manipulationsübungen in einer Art
Wettbewerb durchgeführt. Jeder Rekrut nahm sich eine Panzerfaust - diese Waffen
sind nicht persönlich zugeteilt - und begann mit den Manipulationen, welche die
Zugführer demonstrierten. Dabei löste sich aus der Waffe eines Rekruten ein
Schuss. Die Leuchtspurmunition durchdrang die Panzerfaust, welche ein Zugführer
in der Hand hielt, und schlug zwischen Schlüsselbein und Herz in seinen Körper
ein. Die sofort avisierte Rettungsflugwacht musste den Tod des Zugführers
bestätigen.

Wie der militärische Untersuchungsrichter heute Donnerstag bestätigt, wurde
zwischen dem Schiessen und der Manipulationsübung unterlassen zu kontrollieren,
ob die Waffen entladen sind. Der Panzerfaust ist von aussen nicht anzusehen, ob
sich Munition im Lauf befindet. Es handelt sich bei diesem Unfall, nach
bisherigen Erkenntnissen, um ein Missachten der Sicherheitsvorschriften und
nicht um einen materiellen Defekt oder eine Fehlfunktion.

Die militärgerichtliche Untersuchung ist noch im Gang.