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Rüstungsprogramm 1998: - Mittel für Luftsicherheit und Lufttransport

3003 Bern, 1. April 1998

Pressemitteilung

Rüstungsprogramm 1998: - Mittel für Luftsicherheit und Lufttransport

Der Bundesrat hat das Rüstungsprogramm 1998 mit einem Kreditbegehren von 1315
Millionen Franken verabschiedet. Schwergewicht bilden das neue
Luftraumüberwachungs- und Einsatzleitsystem Florako mit 489 Millionen sowie 12
weitere Transporthelikopter Super-Puma für 320 Millionen. Die
Beschäftigungswirksamkeit im Inland beträgt 90 Prozent.

Das Rüstungsprogramm 98 ist auf die künftige, kleinere Armee 200X ausgerichtet.
Vorgesehen sind vor allem moderne elektronische Systeme sowie Verbesserungen
bei der Fliegerabwehr. Beides sind Bereiche, in denen auch gemäss Bericht der
Kommission Brunner materielle Erneuerungen nötig sind.

Das Beschaffungsprogramm 1998 liegt unter dem Mittel früherer Jahre und trägt
den knappen Bundesfinanzen Rechnung. Die Rüstungsausgaben sinken im Zeitraum
von 1990 bis 2001 denn auch real um 50 Prozent. Diese Zahl berücksichtigt die
bis heute erfolgten Kürzungen der Rüstungsausgaben sowie die bereits
getroffenen Sparbeschlüsse bis ins Jahr 2001.

Mehr Sicherheit im Luftraum

Das neue Luftraumüberwachungs- und Einsatzleitsystem Florako ersetzt das
veraltete, rund 30jährige System Florida. Es ist zur Gewährleistung der
Sicherheit im dichtbelegten schweizerischen Luftraum und zur Koordination
zwischen militärischen und zivilen Flugbewegungen nötig. Geplant ist ein mit
der zivilen Luftkontrolle vernetztes System. Gewählt wurde nach einer
gründlichen Evaluation das Angebot eines Konsortiums, bestehend aus den zwei
Anbietern Raytheon (USA) und Thomson (Frankreich). Die Firma Hughes, die
ursprünglich als Lieferant auftrat, ist auf den 1. Januar dieses Jahres von
Raytheon übernommen worden. Im Rüstungsprogramm 1998 werden für einen ersten
Beschaffungsschritt 489 Millionen beantragt.

Höhere Mobilität

Die zwölf Super-Puma für 320 Millionen verstärken die bereits vorhandene Flotte
von 15 Helikoptern des gleichen Typs. Diese haben sich in der Schweizer Armee
ausgezeichnet bewährt, unter anderem bei der Bekämpfung von Waldbränden. Die
zusätzlichen Helikopter erhöhen die Transportkapazität der Armee, was besonders
im Alpenraum und bei Katastrophen, aber auch bei künftigen friedenserhaltenden
Aktionen wertvoll ist.

Wirksamere Fliegerabwehr

Mit dem Rüstungsprogramm 1998 sollen zudem die Fliegerabwehrsysteme Rapier
modernisiert werden (150 Mio.). Diese können damit weitere 15 bis 20 Jahre im
Einsatz bleiben. Für die Stinger-Fliegerabwehrlenkwaffen sind für 30 Millionen
Franken Zusatzgeräte vorgesehen, womit sie auch bei schlechter Sicht und nachts
einsetzbar sind.

Elektronische Aufklärung

Für die Führung sollen taktische elektronische Aufklärungssysteme (166 Mio.)
und ein Richtstrahl-Breitbandübertragungssystem (75 Mio.) - eine Art
Datenautobahn - gekauft werden. Das Rüstungsprogramm 1998 umfasst weiter
Material zur Modernisierung von Sanitätshilfsstellen (62 Mio.) und einen
währungsbedingten Nachtragskredit (23 Mio.) für die in Beschaffung stehenden
operativen Aufklärungssysteme.

Zu 90 Prozent beschäftigungswirksam

Der Inlandanteil des diesjährigen Rüstungsprogrammes beträgt 308 Millionen. Als
Ausgleich für Beschaffungen im Ausland sind mit den Lieferanten Gegengeschäfte
in der Höhe von 876 Millionen vereinbart, was zusammen einen
beschäftigungswirksamen Inlandanteil von 90 Prozent ergibt. Das
Rüstungsprogramm wird rund 1300 Personen während fünf Jahren Arbeit geben.