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F/A-18-Absturz: Black Box auf dem Weg in die USA

3003 Bern, 9. April 1998

Pressemitteilung

F/A-18-Absturz: Black Box auf dem Weg in die USA

Am Donnerstag gingen die Untersuchungs- und Aufräumarbeiten auf dem
F/A-18-Unfallplatz oberhalb von Crans-sur-Sierre im Wallis auf vollen Touren
weiter. Derweil befindet sich der am Mittwoch gefundene Flugdatenschreiber
(Black Box) zur Auswertung auf dem Weg zur Herstellerfirma in St. Louis (USA).
Die Untersuchungsbehörden erhoffen sich davon wichtige Erkenntnisse betreffend
Unfallhergang. Die Absturzursache ist weiterhin unbekannt.

Der am Mittwoch gefundene Flugdatenschreiber der verunfallten F/A-18 verliess
am Donnerstag um 13.00 Uhr die Schweiz Richtung USA. Dort werden Schweizer
Spezialisten zusammen mit amerikanischen Experten der Herstellerfirma die
Auswertung der in der Box gespeicherten Daten vornehmen. Wann erste Ergebnisse
dieser Auswertung vorliegen, hängt vom Zustand des Flugdatenschreibers ab und
kann heute noch nicht gesagt werden.

In der Schweiz ist in der Zwischenzeit ein Unfallexperte des F/A-18-Herstellers
eingetroffen, der die Untersuchungsbehörden bei ihrer Arbeit unterstützen wird.
Die Untersuchungen über den Unfallhergang haben in der Zwischenzeit ergeben,
dass sich das Flugzeug in den letzten Sekunden vor dem Aufprall in einer
unkontrollierten Fluglage befand. Die bisher gefundenen Teile der
Schleudersitze deuten zudem darauf hin, dass diese kurz vor Bodenberührung noch
betätigt wurden.

Da sich die Unfallstelle in einem Wasserbezugsgebiet befindet, hat der Kanton
Wallis vorsorglich eine Kontrolle der Wasserfassung angeordnet. Zusätzlich
Abklärungen in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft
(BUWAL) sind vorgesehen. Das Unfallgebiet selbst wird weiterhin durch die
Truppe grossräumig abgesperrt. Das offene Gelände wird bis Donnerstag abend
grob geräumt sein. Die Untersuchungsbehörden gehen davon aus, dass dann auch
die erkennbaren, für die Untersuchung wichtigen Teile des F/A-18 sichergestellt
sein werden.

Unterdessen sind in den Medien im Zusammenhang mit dem Unfall diverse Gerüchte
aufgetaucht. So zum Beispiel, dass der Absturz vom zweiten F/A-18 gefilmt
worden sei. Es handelt sich dabei um die Aufzeichnung der Digitalanzeigen des
Bordradars, von denen man Aufschluss über die Unfallursache erhofft. Ebenfalls
sind Gerüchte im Umlauf, wonach der Absturz auf Materialfehler zurückzuführen
sei. Zum jetzigen Zeitpunkt der Untersuchung sind solche Aussagen reine
Spekulation.