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F/A-18-Absturz: Black Box und zweiter Fallschirm gefunden

3003 Bern, 8. April 1998

Pressemitteilung

F/A-18-Absturz: Black Box und zweiter Fallschirm gefunden

Am Mittwoch nachmittag wurde auf dem Unfallplatz oberhalb von Crans-sur-Sierre
im Wallis die Black Box der verunfallten F/A-18 und der zweite
Pilotenfallschirm gefunden. Obwohl die gerichtsmedizinischen Tests noch im
Gange sind, muss davon ausgegangen werden, dass beim Absturz am Dienstag beide
Piloten den Tod fanden. Die Absturzursache ist weiterhin unbekannt. Bei den
Piloten handelt es sich um Major Karl Heinzelmann, Jg 56, und Hauptmann Andrea
Martinoli, Jg 71.

Am Mittwoch nachmittag haben die rund 40 Helfer die Black Box der verunfallten
F/A-18 gefunden. Sie lag rund 100 Meter neben dem Absturzzentrum. Die Box wurde
ins Bundesamt für Betriebe der Luftwaffe nach Dübendorf überführt. Unterdessen
ist aus den USA ein Spezialist der Herstellerfirma der F/A-18 auf dem Weg in
die Schweiz. Mit ihm zusammen werden nun die Auswertung und die Koordination
mit den USA an die Hand genommen. Wie lange es dauern wird, bis gesicherte
Erkenntnisse vorliegen werden, kann heute noch nicht gesagt werden.
Ebenfalls im Laufe des Mittwoch nachmittags wurde der zweite Pilotenfallschirm
gefunden. Er lag rund 50 Meter, beinahe vollständig verbrannt, neben dem
Absturzzentrum. Aufgrund dieser Sachlage muss davon ausgegangen werden, dass
beide Piloten beim Unfall ihr Leben verloren.

Die Untersuchungs- und Aufräumarbeiten am Mittwoch konzentrierten sich in
erster Linie auf die Suche nach dem zweiten Piloten und auf die Black Box. Mit
den gespeicherten Daten der Box sollten wichtige Erkenntnisse über den
Unfallhergang gewonnen werden können. Die Befragung des Piloten des zweiten
F/A-18 (Einsitzer) durch den militärischen Untersuchungsrichter, die am
Mittwoch nachmittag in Payerne stattfand, brachte keine neuen Erkenntnisse in
bezug auf die Unfallursache. Die am Mittwoch ebenfalls in Angriff genommene
Rekonstruktion der Übung aufgrund der verfügbaren Daten ist noch nicht
abgeschlossen.

Die am Unfallort eingesetzten Helfer trugen am Mittwoch präventiv Schutzmasken,
damit die im - zivilen wie militärischen - Flugzeugbau verwendeten Materialien
wie Kohlenfasern nicht in die Atemwege und Augen gelangen konnten. Die fünf am
Dienstag mit Verdacht auf Rauchvergiftung hospitalisierten Zivilpersonen sind
inzwischen alle aus dem Spital entlassen worden. Die ersten beiden bereits am
Dienstag abend, die restlichen drei am Mittwoch morgen.

Der F/A-18-Doppelsitzer der Schweizer Luftwaffe ist am Dienstag nachmittag
gegen 14.20 Uhr oberhalb von Crans-sur-Sierre im Wallis abgestürzt. Der
Kommandant der Luftwaffe hat daraufhin bis zum Vorliegen von gesicherten
Erkenntnissen betreffend der Unfallursache für die bisher ausgelieferten F/A-18
ein Flugverbot erlassen. Der abgestürzte F/A-18 befand sich auf einem
Trainingsflug im Rahmen der Weiterausbildung F/A-18. Das Flugzeug startete um
13.55 Uhr in Payerne. Die Unfallmaschine verschwand ohne besondere Funksprüche
vom Radar. Zur Zeit des Absturzes herrschte im Unfallgebiet Schneetreiben und
Nebel.