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Der Bundesrat genehmigt zwei Zusatzabkommen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union

Der Bundesrat genehmigt zwei Zusatzabkommen
zwischen der Schweiz und der Europäischen Union
auf dem Gebiet der thermonuklearen Fusion und der Plasmaphysik
Der Bundesrat hat im Rahmen des europäischen Fusionsforschungsprogramms zwei
Zusätze zu bestehenden Abkommen mit der EU genehmigt. Der erste betrifft die
Ver-längerung des Assoziationsvertrages der Schweiz mit EURATOM, der neu bis
Ende 1999 gültig ist. Der zweite Zusatz verlängert bis Ende 1998 das
Abkommen über die ge-plante europäische Versuchsanlage Next European Torus
NET.
Das erste Abkommen betrifft den Assoziationsvertrag der Schweiz mit EURATOM,
welcher die Einzelheiten der schweizerischen Beteiligung am Fusionsprogramm
der Europäischen Union (1994-1998) regelt. Der Assoziationsvertrag ist am 1.
Januar 1989 in Kraft getreten und wird regelmässig erneuert; seine
Gültigkeit wurde nun bis 31. Dezember 1999 verlängert. Er ist zur Zeit der
einzige Vertrag, der eine gleichberechtigte Beteiligung der Schweiz in einem
Technologieprogramm der Europäischen Union ermöglicht.
Das zweite Abkommen gilt bis zum 31. Dezember 1998 (Ende des 4.
Rahmenpogramms) und betrifft die geplante neue europäische Anlage NET. Die
am Fusionsprogramm beteiligte euro-päische Forschergruppe (NET-Team) in
Garching ist mit der Weiterentwicklung des Projekts betraut. Seit der
Unterzeichnung im Jahr 1983 wird das Abkommen über das NET-Team peri-odisch
überarbeitet und ergänzt.
Europa leistet eine bedeutende technologische Entwicklungsarbeit im Hinblick
auf den Bau eines ersten thermonuklearen Reaktors. Dies könnte ITER
(International Thermonuclear Ex-periment Reactor) sein, ein gemeinsames
Projekt der Fusionsforschungsprogramme der USA, Russlands, Japans und
Europas, oder irgend eine andere Anlage zum gleichen Zweck, die in Europa
als NET bezeichnet wird.
ITER ist ein wesentlicher Schritt in dem langfristigen Unterfangen, dereinst
durch thermonu-kleare Fusion eine saubere und wirtschaftliche Energiequelle
zu erschliessen. Bei der Vorbe-reitung des 5. Rahmenprogramms für Forschung
und Entwicklung der EU (1999-2002) hat die EU entschieden, die Vorarbeiten
zum Bau von ITER über den Termin von Juli 1998 hinaus zu verlängern, um eine
Anpassung des Konzepts an einen möglichen Standort sowie zusätzliche
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten einzuschliessen. Der Entscheid über den
Bau des Ver-suchsreaktors ITER wird demzufolge nicht vor dem Ende des 5.
Rahmenprogramms in den Jahren 2001-2002 gefällt.
Die Schweiz beteiligt sich seit 1979 am europäischen
Fusionsforschungsprogramm, das ein dezentrales Grundlagenprogramm umfasst.
Dieses zielt auch auf die Weiterentwicklung der Forschungsanlage Joint
European Torus JET in Culham/England. Dabei handelt es sich um die weltweit
führende Versuchsanlage für den magnetischen Einschluss des Fusionsplasmas
nach dem Prinzip des Tokamaks. Die Anlage soll noch bis Ende 1999 betrieben
werden. Der Schweizer Prof. F. Troyon, Direktor des Forschungszentrums für
Plasmaphysik an der ETH Lausanne, präsidiert seit März 1995 den JET-Rat.
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