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Regierungs- und Verwaltungsreform schreitet voran

Pressemitteilung

Regierungs- und Verwaltungsreform schreitet voran

Ein neues Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und
Sport, eine neue Form der Zusammenarbeit im Bereich Bildung, Forschung und
Technologie sowie die Zuordnung einzelner Aufgaben an andere Departemente: das
sind die wichtigsten Entscheide, die der Bundesrat heute im Rahmen der
Umsetzung der Regierungs- und Verwaltungsreform (RVR) getroffen hat. Rund 1700
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Budgets von rund 1,3 Milliarden Franken
wechseln damit auf den 1. Januar 1998 in andere Departemente.

Bildung, Forschung und Technologie

Für den Bereich Bildung, Forschung und Technologie beschloss der Bundesrat im
Februar 1997, das Fachgebiet grundsätzlich auf das Eidgenössische Departement
des Innern (EDI) und das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement (EVD) zu
konzentrieren sowie die Koordinationsorgane neu zu konzipieren. Die Umsetzung
dieses Grundsatzbeschlusses sieht nun wie folgt aus:

Neue Form der Zusammenarbeit: In Zukunft wird die Verantwortung für den Bereich
Bildung, Forschung und Technologie von EDI und EVD gemeinsam à géométrie
variable wahrgenommen; jedes Departement trägt die primäre Verantwortung in
seinem Zuständigkeitsbereich. Die Strategie wird von den beiden Departementen
gemeinsam festgelegt, deren Ausführung nach einheitlichen Methoden zentral
gesteuert und überwacht.

Die Zuständigkeiten von EDI und EVD in Forschung und Technologie werden anhand
der Wirtschaftsorientierung der einzelnen Projekte festgelegt. Bei der Bildung
ist das EDI für die Hochschulen und die akademische Bildung, das EVD für die
Fachhochschulen und die Berufsbildung verantwortlich.

Die Zuständigkeit für die internationalen wissenschaftlichen Organisationen
wird im EDI zusammengefasst, wobei das Eidgenössische Departement für
auswärtige Angelegenheiten (EDA) eine wesentliche Mitwirkung in internationalen
Fragen behalten wird.

Neu wird die strategische Leistungs- und Ressourcenplanung gemeinsam und
umfassend für den ganzen Bereich (inkl. Ressortforschung) durchgeführt.
Wichtige Elemente sind eine gemeinsame Botschaft mit den nationalen Krediten
einer Legislaturperiode für die Förderung von Hochschulen, Fachhochschulen,
Forschung und Technologie. Ebenfalls Teil der Botschaft ist die internationale
wissenschaftliche Zusammenarbeit. Ein Querschnittsbudget soll Verschiebungen
zwischen einzelnen Teilbereichen zulassen.

In einem Steuerungsausschuss vertreten die Bundesämter, der ETH-Rat und der
Schweizerische Nationalfonds (SNF) ihre Interessen in der strategischen
Leistungs- und Ressourcenplanung und wirken daran mit. Dieser
Steuerungsausschuss steht unter dem Vorsitz des Direktors der Gruppe für
Wissenschaft und Forschung im EDI sowie des Chefs eines aus verschiedenen
Teilen bestehender Ämter neu zu schaffenden Bundesamtes für Berufsbildung und
Technologie (BBT) im EVD.

Für die einzelnen Teilbereiche der Forschung werden im Hinblick auf die
genannte Botschaft Forschungskonzepte nach dem Vorbild des
Energieforschungskonzepts erstellt. Die operative Förderung der Projekte wird
auf EDI (Auftrag an den Schweizerischen Nationalfonds) und EVD (Auftrag an die
Kommission für Technologie und Innovation KTI) konzentriert.

Die Diplomanerkennung in der Berufsbildung wird im EVD, voraussichtlich im
neuen Bundesamt für Berufsbildung und Technologie, zusammengefasst.

Mit diesen Massnahmen sollen die Voraussetzungen für eine zukunftsorientierte,
kohärentere und wirksamere Politik des Bundes im Bereich Bildung, Forschung und
Technologie geschaffen werden.

Neue Organisationseinheit Ziviler Bevölkerungsschutz und neuer Name für das
EMD: Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport

Nachdem bereits feststeht, dass neben der Sportschule Magglingen per 1.1.1998
das Bundesamt für Zivilschutz sowie die Zentralstelle für Gesamtverteidigung in
das Eidgenössische Militärdepartement (EMD) integriert werden, hat dieses
Departement ein erstes Konzept für die künftige Aufgabenerfüllung im Bereich
Ziviler Bevölkerungsschutz ausgearbeitet; es soll ein Kompetenzzentrum Ziviler
Bevölkerungsschutz geschaffen werden. Dabei sollen mittelfristig - per 1.1.1999
- alle Mittel, die in besonderen Lagen von Bundesseite weitgehend allein
(Armee) oder in Koordination mit den Kantonen eingesetzt werden können, in
einer neu zu schaffenden Organisationseinheit Ziviler Bevölkerungsschutz
zusammengeführt werden. In diesem Zusammenhang werden auch die Koordinierten
Dienste des Bundes und der Kantone im militärischen und zivilen Bereich
überprüft.

Weiter hat der Bundesrat entschieden, die Zentralstelle für Gesamtverteidigung
(ZGV) zu reorganisieren. Über die Organisation der Strategischen Schulung wird
nach der Evaluation der SFU 1997 entschieden.

Mit diesen Massnahmen werden weitere Schritte getan zum Ausbau des EMD von
einem primär militärisch orientierten zu einem mit umfassenderen Schutz- und
Sicherheitsaufgaben betrauten Departement.

Damit drängt sich auch eine Namensänderung für das Departement auf. Die ab
1.1.1998 neu gültige Bezeichnung Eidgenössisches Departement für Verteidigung,
Bevölkerungsschutz und Sport (EDVBS) trägt dem erweiterten Aufgabenspektrum des
Departements Rechnung. Der Sport tritt eigenständig in der
Departementsbezeichnung auf, weil er nicht einfach unter den Begriff
Verteidigung subsumiert werden kann.

Nationale Alarmzentrale

Die Nationale Alarmzentrale (NAZ) ist eine Fachstelle des Bundes bei Gefährdung
durch erhöhte Radioaktivität. Die NAZ bereitet die Alarmierung, Information,
Sofortmassnahmen und Verhaltensanweisungen zum Schutz von Mensch, Tier und
Umwelt vor. Weiter gehört zu den Aufgaben der NAZ das Treffen von Massnahmen
bei Gefährdung durch Störfälle mit chemischen Stoffen und Organismen, bei
Gefährdung durch Überflutung infolge Talsperrenbruch oder Überschwappen sowie
bei Gefährdung infolge Satellitenabsturz.

Neben dem Verbleib im EDI wurden die Vor- und Nachteile eines Transfers in das
EMD bzw. die Bundeskanzlei geprüft.

Es wurde beschlossen, die NAZ per 1.1.1998 vom EDI ins EDVBS zu transferieren.
Der Bundesrat stellt die Optimierung der Zusammenarbeit sowie die Nutzung von
Synergien mit den Mitteln des Zivilschutzes und der Armee ins Zentrum seiner
Überlegungen. Bis zur Bildung der erwähnten neuen Organisationseinheit Ziviler
Bevölkerungsschutz wird die NAZ ins Generalsekretariat des neuen Departements
für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport integriert.

Als Konsequenz dieses Transfers wird der Vorsitz des Leitenden Ausschusses
Radioaktivität (LAR) per 1.1.1998 ebenfalls vom EDI an das EDVBS übertragen.

Bereich Bau, Liegenschaften und Beschaffung

Im März 1997 hatte der Bundesrat beschlossen, das Amt für Bundesbauten (AFB),
die Koordinationsstelle Bauwesen Zivil (KBZ) sowie die Eidgenössische
Drucksachen und Materialzentrale (EDMZ) in einem neuen Infrastrukturamt im
Eidgenössischen Finanzdepartement (EFD) zusammenzufassen. Gleichzeitig wurde
entschieden, den Bereich Bau und Liegenschaften in drei Sparten zu gliedern,
nämlich Zivil (EFD), ETH-Rat (EDI) und Militär (EMD).

Die neue Struktur soll per 1.1.1999 in Kraft treten. Zur Erleichterung der
Umsetzungssplanung werden das AFB und die EDMZ vorsorglich bereits per 1.1.1998
ins EFD transferiert.

Aufgrund der heutigen Entscheide des Bundesrates erhöht sich die Zahl der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die per 1.1.1998 in ein anderes Departement
wechseln, auf rund 1700, und die Höhe der zu transferierenden Budgets auf rund
1,3 Milliarden Franken.

SCHWEIZERISCHE BUNDESKANZLEI
Informationsdienst

29.09.97

Für Auskünfte:
Dr. Jörg Annaheim, stv. Generalsekretär EFD,
Tf 031 / 322 60 04