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Inkraftsetzung des neuen Güterkontrollgesetzes

PRESSEMITTEILUNG
Inkraftsetzung des neuen Güterkontrollgesetzes
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 Am 1. Oktober 1997 treten das neue Güterkontrollgesetz (GKG) und seine beiden
Ausführungsverordnungen, die Güterkontrollverordnung (GKV) für „Dual-use-Güter“ 
und für
spezifische militärische Güter sowie die Chemikalienkontrollverordnung (ChKV) für 
chemische
Substanzen, in Kraft.
Das GKG bildet die Basis zur Umsetzung aller Kontrollmassnahmen für strategisch 
heikle, zivil
und militärisch verwendbare Güter. Solche Güter sind zum Beispiel Werkzeugmaschinen,
Verbundwerkstoffe oder speziell konstruierte Pumpen und Ventile. Neben diesen sogenannten
„Dual-use-Gütern“ erfasst das GKG in der Güterkontrollverordnung auch besondere 
militärische
Güter wie ABC-Schutzanzüge, Chiffriergeräte oder Trainingsflugzeuge. Mit dem
Güterkontrollgesetz werden bestehende Ausfuhrkontrollen gestrafft und vereinheitlicht.
Neu aufgelegt wird mit dem GKG auch die bestehende Chemikalienkontrollverordnung 
(ChKV), mit
der die Massnahmen des Ende April 1997 in Kraft getretenen Chemiewaffenübereinkommens 
umgesetzt
werden. Die ChKV wurde neu mit einem Index ergänzt, der es den betroffenen Firmen 
erlaubt,
rasch einen Überblick über alle exportkontrollpflichtigen, strategisch heiklen chemischen
Substanzen zu erhalten.
Neuerungen gibt es bei den Kontrollinstrumenten: Ein Schlüsselelement der neuen
Güterkontrollverordnung ist die Übernahme der Kontrolliste der EU. Für die betroffenen 
Firmen
werden die Kontrollen damit übersichtlicher, da die bisherigen, nach Exportkontrollregimes
aufgebauten Kontrollisten wegfallen.
Neue Kontrollinstrumente wie die "Ausserordentliche Generalausfuhrbewilligung" (AGB) 
erlauben
es einerseits, mit der Industrie massgeschneiderte Lösungen für Lieferungen nach 
wenig
kritischen Staaten zu erarbeiten. Die AGB ergänzt die schon heute bestehende "Ordentliche
Generalausfuhrbewilligung“, die für Lieferungen an Staaten verwendet werden kann, 
die sich an
allen 4 Exportkontrollregimes beteiligen. Anderseits ermöglicht eine "catch-all"-Bestimmung,
mit dem neuen Gesetz auch Lieferungen von Gütern zu verbieten, die nicht in den 
Güterlisten
aufgeführt sind, sofern diese Güter für Massenvernichtungswaffen oder Trägersysteme 
verwendet
werden sollen. Damit kann in Zukunft zum Beispiel die Lieferung von Baumaschinen 
für
unterirdische Chemiewaffenfabriken verboten werden.
Auskunft über das neue GKG erteilt die Abteilung autonome Aussenwirtschaftspolitik 
des
Bundesamtes für Aussenwirtschaft (BAWI): Thomas Hafen,
Tel. 031 / 324 08 31.

Bern, 29. September 1997 / #24701

EIDGENÖSSISCHES VOLKSWIRTSCHAFTSDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst