Rapier-Schiessversuche auf den Hebriden

Pressemitteilung vom 19. September 1997

Rapier-Schiessversuche auf den Hebriden

Die Gruppe Rüstung im EMD führt auf den Hebriden Schiessversuche mit dem
Rapier-Fliegerabwehrsystem durch. Dabei wird ein modernisierter Rapier-Prototyp
erprobt.

Auf dem Militärflugplatz Emmen sind gestern ein Lear-Jet der Luftwaffe mit
Rapier-Lenkwaffen sowie ein britisches Transportflugzeug mit 17 Tonnen weiterem
Rapier-Material an Bord gestartet. Ziel waren die äusseren Hebriden, eine
Inselgruppe nordwestlich von Schottland. Die Gruppe Rüstung führt dort auf
einem Artillerie-Testgelände der britischen Armee Schiessversuche mit dem
Prototyp eines kampfwertgesteigerten Rapier-Systems durch. Verbesserungen
wurden vor allem im Bereich der Resistenz gegen elektronische Störmassnahmen
eines Gegners vorgenommen. Gleichzeitig dienen die Kontrollschiessen auch der
periodischen Überprüfung der technischen Zuverlässigkeit der Lenkwaffen. In der
Schweiz sind solche Versuche mangels eines geeigneten Schiessplatzes nicht
möglich. Vor Ort werden die Schiessen durch die Firma Matra British Aerospace
unterstützt, welche seinerzeit das Rapier-System geliefert und nun im Auftrag
der Gruppe Rüstung auch die Modernisierung entwickelt hat.

Das Rapier-Fliegerabwehr-Lenkwaffensystem wurde mit den Rüstungsprogrammen 1980
und 1984 beschafft. Das Parlament bewilligte dafür Kredite von insgesamt 1392
Millionen Franken. Es ist geplant, mit einem der nächsten Rüstungsprogramme dem
Parlament die Rapier-Kampfwertsteigerung zu beantragen.

Mit Rapier können Luftziele im mittleren Höhenbereich bei Tag und Nacht und
auch bei Schlechtwetter bekämpft werden. Die Erfassungsreichweite des Radars
beträgt rund 11,5 km. Die Lenkwaffe kann Ziele bis auf eine Distanz von maximal
6,8 km und bis 3000 Meter über Grund bekämpfen. Das System besteht aus mehreren
auf Anhängern transportierbaren Komponenten. Mit den in Aussicht genommenen
Verbesserungen kann es weiterhin als sehr wirksam beurteilt werden.

Für Rückfragen:	Hugo Wermelinger, Informationschef Gruppe Rüstung, Tel. 031 324
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