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Konzentrierte Nachschuborganisation ab 1999 operationell

Sperrfrist 17. September 1997, 1400 Uhr

Pressemitteilung vom 17. September 1997

Neue Materialwirtschaft im EMD
Konzentrierte Nachschuborganisation ab 1999 operationell

Das Eidg. Militärdepartement (EMD) hat im Rahmen der Reform EMD 95 seine
Materialwirtschaft neu ausgerichtet. Die neue Nachschubkonzeption für Material
und Verbrauchsgüter kann jetzt realisiert werden. Die bestehenden
Nachschubbereiche innerhalb des EMD werden gestrafft. Der permanente Spar- und
Kostendruck verlangt die Ausschöpfung derartiger Synergiemöglichkeiten. Die
neue Nachschuborganisation wird dem Bundesamt für Betriebe des Heeres
unterstellt und im Raum Thun in bestehender Logistikinfrastruktur ab 1999
operationell. Damit können wesentliche Bearbeitungs-, Steuerungs-, Lager-,
Vertriebs- und Personalkosten eingespart werden.

Die neue Nachschuborganisation mit rund 200 Beschäftigten betreibt die
friedensmässige Versorgung der Betriebe des EMD, der Truppe und berechtigter
Dritter. Sie stellt die Disposition und Distribution des allgemein-technischen
Materials sicher, welches für den Betrieb, für Instandstellungen und die
Produktion nötig ist. Eingeschlossen in ihren Aufgabenbereich ist weiter die
Versorgung mit Verbrauchsgütern wie Munition, Betriebsstoffe und Verpflegung.
Während die Materialwirtschaft im Bereich der Betriebsstoffversorgung keine
Änderung erfährt, werden andere Aufgaben neu organisiert, so dass
Synergiepotentiale ausgeschöpft werden können. So werden im bestehenden
Armeeverpflegungsmagazin Brenzikofen die Nachschubaktivitäten für Persönliche
Ausrüstungen/Textilien integriert.
Das allgemein-technische Material (beispielsweise Baugruppen für Systeme,
Ersatzteile für Fahrzeuge und Flugzeuge oder Geräte, Verbrauchsmaterial wie
Farben, Lacke, Reinigungsmittel sowie Normteile oder Rohstoffe usw.), wurde
bisher an verschiedenen Standorten gelagert und bewirtschaftet. Dieses
Material, das von mehreren EMD-Betrieben benötigt wird, wird künftig zentral
über die Nachschuborganisation disponiert und verteilt.
In Thun werden bestehende, kapazitätsmässig ausreichende Lagerinfrastrukturen
umgenutzt. Diese Lösung hat in einem Standortvergleich bezüglich Materialfluss,
Investitions- und Betriebskosten die beste Wirtschaftlichkeit ausgewiesen. Für
das neue Zentrallager, das Ende 1999 seine operationelle Tätigkeit aufnehmen
wird, müssen für Anpassungen rund 4 Mio. Fr. investiert werden.
In der Region Thun werden 165 Personen diese Logistikaufgabe wahrnehmen. Ein
Grossteil dieses Personals arbeitet bereits heute im Raum Thun. Zusätzlich sind
kleinere Arbeitsplatzverschiebungen aus den Kantonen Glarus, Schwyz und
innerhalb des Kantons Bern notwendig. Der mit der neuen Nachschuborganisation
verbundene Personalabbau (163 Personen, davon 108 Personen aus dem Bereich der
Armeemotorfahrzeugparks), wurde grösstenteils bereits im März 1995 mit der
Veröffentlichung des Standortmodells kommuniziert. Ein zusätzlicher Abbau von 6
Arbeitsstellen ist ab 2001 geplant.

Im einzelnen ergeben sich folgende personelle Veränderungen:
Für den Betrieb des Zentrallagers sind 65 Arbeitsplätze geplant. Weil
gleichzeitig die beiden Rüstungsunternehmen am Standort Thun, die SM Schweiz.
Munitionsunternehmung und die SW Schweiz. Unternehmung für Waffensysteme, einen
Teil ihrer Materialwirtschaft über das neue Zentrallager bewirtschaften werden,
führt dies zu entsprechenden Personaltransfers. Die Zentralisierung verlangt
ausserdem die Aufhebung der bis heute dezentral wahrgenommenen
Nachschubaufgaben. Diese sind: Nachschubbereich Eidg. Zeughaus Bern mit 13
Stellen, Nachschubbereich Eidg. Zeughaus Interlaken (BE) mit 7 Stellen,
Nachschubbereich Eidg. Zeughaus Seewen (SZ) mit 7 Stellen sowie des
Materialparks FWK in Netstal (GL); hier sind 19 Stellen betroffen. Dieser
Personalabbau kann sozialverträglich mit dem Aufbau des Nachschubsystems im
Raum Thun teilweise oder ganz durch Verschiebung von Personal und Aufgaben
aufgefangen werden.
Mit der Neukonzeption der Nachschuborganisation kann die Materialbereitstellung
wirtschaftlich und kundengerecht gestaltet werden. Den gesamten einmaligen
Umsetzungskosten von rund 32 Mio. Fr. stehen einmalige Einsparungen von über
100 Mio. Fr. und jährlich wiederkehrende von rund 25 Mio. Fr. gegenüber.

Für Rückfragen: Roland Jungi, Bundesamt für Betriebe des Heeres, Tel.
031/324.21.64

031/324.