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Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

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Konferenz der militärischen Hilfswerke in Bern

3003 Bern, 24. Oktober 1997

Pressemitteilung

Konferenz der militärischen Hilfswerke in Bern

Im Beisein von Bundesrat Adolf Ogi, Vorsteher des Eidgenössischen
Militärdepartementes, fand heute in Bern eine Konferenz der militärischen
Hilfswerke statt, an der erstmals seit 1919 über 30 privatrechtliche
Institutionen zu einer Arbeitstagung zusammentrafen. Zentrale Themen waren
neben einer gemeinsamen Standortbestimmung insbesondere der
Erfahrungsaustausch, die Optimierung der Administration und die Koordination
der Hilfeleistungen sowie die Zusammenarbeit unter den einzelnen Hilfs- und
Fürsorgeeinrichtungen.

Brigadier Jean Langenberger, Fürsorgechef der Schweizer Armee, hat die über 30
privatrechtlich organisierten Fürsorge- und Hilfswerkorganisationen zu einer
Arbeitstagung nach Bern eingeladen. Auf dem Programm stehen der
Informationsaustausch unter den verschiedenen Institutionen, eine Analyse
bezüglich der sozialen Probleme der Armeeangehörigen, aktuelle und künftige
Finanzierungsfragen sowie weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit. EMD-Chef
Adolf Ogi lobte in seiner Ansprache die früheren und heutigen Persönlichkeiten,
die mit Idealismus und Überzeugung den höchst verdienstvollen Auftrag der
Solidarität erfüllten.

Solidarität ist eines der ureigensten Wesensmerkmale

Bundesrat Adolf Ogi richtete sich in seiner Dankadresse an die Vertreter der
Hilfswerke der Armee, der betroffenen zivilen und militärischen Bundesstellen
sowie an die eingeladenen Gäste. Der EMD-Chef verwies auf die beschränkten
Leistungsmöglichkeiten der Erwerbsersatzordnung, die den modernen
Lebensumständen zu wenig Rechnung tragen. Die Hilfswerke erfüllen in dieser
Hinsicht einen unersetzlichen Sozialauftrag. Wörtlich führte Bundesrat Ogi aus:
Unsere Eidgenossenschaft kann als solidarisches Ganzes überleben. Die
Solidarität ist eines ihrer ureigensten Wesensmerkmale. Diese Solidarität hat
durch die Jahrhunderte immer wieder ihren zeitgemässen Ausdruck gefunden.
Solidarität kann nicht nur Sache des Staates sein, Solidarität braucht wieder
vermehrt die private Initiative.

Nationalrätin Christiane Langenberger-Jaeger unterstrich in ihrem Referat die
staatstragende Bedeutung unserer Sozialwerke, die zum inneren Frieden des
Landes und zur politischen Stabilität beitragen. Ebenso geht es dabei heute
aber auch darum, die langfristige Finanzierbarkeit dieser sozialen Sicherheit
zu gewährleisten.

 Soldatenfürsorge seit 1915

Seit ihrer Gründung im Jahre 1915 funktioniert die Soldatenfürsorge als
Bindeglied zwischen den Armeeangehörigen und den militärischen Hilfswerken im
Bereiche des Sozialdienstes der Armee. Armeeangehörige, die durch
Dienstleistungen hilfebedürftig werden oder in Not geraten, Militärpatienten
und Hinterbliebene, die im Dienst oder an den Folgen eines im Dienst erlittenen
Leidens oder Unfalles verstorbenen Armeeangehörigen werden vom Sozialdienst der
Armee beraten, betreut und unterstützt. Die verschiedenen privaten Hilfswerke
sekundieren in vorbildlicher Weise die notwendigen Hilfeleistungen.

Die aktuelle Wirtschaftslage und eine zunehmende Zahl an hilfebedürftigen
Angehörigen der Armee, vor allem in längerdauernden Schulen, erfordern auch in
Zukunft eine umfassende soziale Betreuung. Die finanziellen Unterstützungen
erhöhten sich in den letzten zehn Jahren von 600´000 auf 2,4 Millionen.
Franken. Diese durch den Sozialdienst der Armee ausbezahlten Gelder stammen
ausschliesslich aus Kapitalerträgen militärischer Hilfswerke. Es kommen keine
Bundesgelder zum Einsatz.

Solidarität unter den Hilfswerken angestrebt

Die gegenwärtig grössten Probleme unserer Armeeangehörigen und jungen Bürger
sind ungenügende Erwerbsersatzleistungen, Nichtvermittlungsfähigkeit" wegen
längerer Dienstleistungen wie Rekrutenschule und Beförderungsdiensten sowie die
Zahlung der Krankenkassenprämien während der Rekrutenschulen und den
Beförderungsdiensten.

An der Arbeitstagung standen diese aktuellen Fragen zur Diskussion. Dabei
wurden aber auch die Absicherung der finanziellen Basis der Fürsorge- und
Hilfseinrichtungen erörtert, da sich die Ausgabengrenzen der Hilfswerke langsam
erschöpfen. Nachdem einige Hilfswerke praktisch keine Unterstützungsfälle
direkt zu behandeln haben, ist ein Stärkung des Solidaritätsgedankens unter den
Werken anzustreben.

Werken a