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Ausmusterung des Abfang-Fliegerabwehr-Systems BLOODHOUND

3003 Bern, 29. Oktober 1997

Pressemitteilung

Ausmusterung des Abfang-Fliegerabwehr-Systems BLOODHOUND

Das Eidgenössische Militärdepartement (EMD) hat beschlossen, das
Abfang-Flieger-abwehr-System BL-64 (BLOODHOUND) schrittweise bis Ende 1999
ausser Betrieb zu nehmen und zu liquidieren. Die Massnahme erfolgt im Rahmen
des Anfang dieses Jahres eingeleiteten Optimierungsprogramms für die Armee 95
(PROGRESS). Der Entscheid, der jährliche Einsparungen in der Höhe von rund 15
Mio Fr bringt, ist nicht zuletzt eine Folge des wachsenden Spardrucks, dem sich
das EMD ausgesetzt sieht. Für rund die Hälfte der 80 betroffenen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist heute bereits eine Lösung gefunden worden.

Zur Ausgangslage: Eigentlich hätte das mit der Rüstungsbotschaft 61 bewilligte
und 1964 bei der Truppe eingeführte System gemäss Planung erst im Jahre 2005
ausser Betrieb genommen werden sollen. Der relativ aufwendige Unterhalt des
33-jährigen Systems sowie die Tatsache, dass mit BLOODHOUND keine Möglichkeit
besteht, die Abwehr beziehungsweise die Bekämpfung von Boden-Boden- und
Luft-Boden-Lenkwaffen sicherzustellen, machten eine Neubeurteilung der Lage
nötig. Diese ergab, dass das Kosten-/Nutzen-Verhältnis für dieses System im
heutigen Umfeld nicht mehr zu verantworten ist.

Das System BL-64 wird schrittweise ausser Betrieb genommen: drei Stellungen per
Ende 1998 und drei Stellungen per Ende 1999. Mit dem schrittweisen Vorgehen
soll der Abbau der zivilen Arbeitsstellen respektive die Überführung der
betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in neue Aufgabenbereiche
ermöglicht werden. In diesem Zusammenhang wird auch geprüft, wieviele Stellen
in das anstehende Luftraumüberwachungsprojekt FLORAKO übergeführt werden
können. Exakte Angaben sind hiezu jedoch erst nach Vorliegen der entsprechenden
Projektbewilligung möglich.

Weiterer PROGRESS-Schritt

Die Ausbildung am BLOODHOUND-System in Rekruten- und Kaderschulen wird auf Ende
des laufenden Jahres eingestellt, die bereits ausgehobenen Rekruten werden neu
den Lenkwaffen-Schulen RAPIER zugeteilt. Das Gros des Lenkwaffenregiments 7
wird in das auf Anfang des Jahres 2000 zu bildende Drohnengeschwader 7
übergeführt. Dieses neue Geschwader wird für Einsatz und Betrieb der
Aufklärungsdrohne 95 (ADS 95) verantwortlich sein.

Das EMD hatte erstmals am 15. Januar 1997 über das Optimierungsprogramm für die
Armee 95 (PROGRESS) informiert. Das mehrjährige Programm umfasst Massnahmen
gegen die Unterbestände im Offizierskorps und beinhaltet zugleich
Verbesserungen im Ausbildungsbereich. Massnahmen zur Lösung der
Bestandesprobleme wurden und werden unter anderem durch die punktuelle
Auflösung von Formationen ergriffen. In einem ersten Umsetzungsschritt wurde
die Reorganisation der Sanitätstruppen eingeleitet. Als vorgezogene Schritte
erfolgten Ende Januar die Ausmusterung der 20mm Flab-Kanone 54 und nun die
Liquidation der BL-64 per Ende 1999.

Liquidat