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Swiss Seminar on the Law of Armed Conflict

EIDGENÖSSICHES DEPARTEMENT                               EIDGENÖSSISCHES
FÜR AUSWÄRTIGES ANGELEGENHEITEN                    MILITÄRDEPARTEMENT

             Bern, 23. Oktober 1997

Pressemitteilung

Swiss Seminar on the Law of Armed Conflict

Zum ersten Mal hat die Schweiz als Depositarstaat der Genfer Konventionen ein
internationales Seminar zum Thema "Kriegsvölkerrecht" Im Rahmen der
NATO-"Partnerschaft für den Frieden" durchgeführt.

Unter der gemeinsamen Leitung des Eidgenössischen Militärdepartementes (EMD)
und des Eidgenössischen Departementes für auswärtige Angelegenheiten (EDA)
haben über 30 Offiziere aus 15 Staaten intensiven Erfahrungsaustausch
betrieben.

Dabei haben sich folgende Erkenntnisse ergeben, welche auch durch hochrangige
Referenten wie den ehemaligen IFOR-Kommandanten in Bosnien-Herzegovina,
US-Admiral Leighton W. Smith, Brigadegeneral George Chiweshe aus Zimbabwe,
Divisionär Anthony P.V. Rogers aus Grossbritannien und den Oberauditor der
Schweizer Armee, Brigadier Jürg van Wijnkoop unterstrichen wurden.

· Kriegsvölkerrecht muss ein integrierender und integrierter Bestandteil in
der militärischen Ausbildung werden. Nur eine intensive Ausbildung
gewährleistet die Einhaltung des Kriegsvölkerrechts.

· Die Einhaltung des Kriegsvölkerrechts beschneidet im Ergebnis weder
militärische Operationen noch Taktik.

· Kriege zwischen souveränen Staaten werden immer unwahrscheinlicher. Dafür
nimmt die Zahl innerstaatlicher und ethnischer Konflikte zu. Solche
Auseinandersetzungen stellen neue Herausforderungen bei der Anwendung
militärischer Verhaltensregeln dar. Internationale Peace-keeping-Einsätze in
solchen Situationen erfordern eine spezielle Ausbildung der Truppe.

· Die Durchsetzung des Kriegsvölkerrechts und die Bestrafung von
Kriegsverbrechern bilden eine wichtige Voraussetzung für die Rückkehr eines
dauerhaften Friedens.

Auch die Schweizer Armee hat die Zeichen der Zeit erkannt und lässt in ihre
Grundausbildung neue theoretische wie praktische Übungen in Kriegsvölkerrecht
einfliessen. Zu diesem Zweck ist zusammen mit dem IKRK eine CD-ROM entwickelt
worden, die auch den Streitkräften anderer Staaten zugänglich ist.