Londoner Konferenz über Nazi-Gold

Mündliche Information durch Vizekanzler Achille Casanova

Die Schweiz wird an der Londoner Konferenz über Nazi-Gold vom 2. bis 4.
Dezember 1997 teilnehmen. Diesen Beschluss hat der Bundesrat heute Mittwoch
gefasst. Ueber die Zusammensetzung der schweizerischen Delegation sowie deren
Mandat wird der Bundesrat zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden.

Das britische Aussenministerium hat als Organisator rund 40 Staaten zu dieser
Konferenz eingeladen, darunter praktisch alle Staaten Europas und die USA. Die
Organisatoren beabsichtigen zudem, Einladungen an Nichtregierungsorganisationen
(NGOs) auszusprechen. An der Konferenz sollen historische Fakten zum Goldhandel
mit dem Deutschen Reich erarbeitet werden. Die Organisatoren haben vorgesehen,
auch andere Transaktionen, wie z.B. solche mit Kunstgegenständen oder
Handelsgütern, zu erörtern sowie Kompensations- und Restitutionsmassnahmen
anzusprechen.

Der Bundesrat beteiligt sich an dieser Konferenz, weil er alle Massnahmen
unterstützt, die helfen, Klarheit über die damaligen Vorgänge zu schaffen und
die historischen Fakten offenzulegen.

Nach Meinung des Bundesrates sollte diese Konferenz einen Beitrag zu seinen
eigenen Initiativen bringen und die Möglichkeit schaffen, die von der Schweiz
getroffenen Massnahmen bekanntzumachen sowie allfällige ungerechtfertigte
Vorwürfe und Forderungen klar zurückzuweisen.

22.10.1997