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Humanitäre Minenräumung

Pressemitteilung vom 26. November 1997

Humanitäre Minenräumung:

Gründung eines internationalen Zentrums in Genf

Der Bundesrat hat das Eidgenössische Militärdepartement (EMD) ermächtigt, in
Genf ein internationales Zentrum für humanitäre Minenräumung zu gründen. Das
Zentrum, das eng mit der UNO zusammenarbeiten wird, soll durch die
systematische Erfassung, Aufbereitung und Verbreitung des vorhandenen Wissens
im Bereich der humanitären Minenräumung die Zahl der Minenopfer senken helfen.
Die Kosten von 5,5 Millionen Franken pro Jahr im Endausbau trägt das EMD.

Derzeit sind in rund 70 Ländern über 100 Millionen Minen verlegt. Jährlich
werden 2 Mio. weitere verlegt und nur rund 100´000 geräumt. Die Zahl der Opfer
beträgt jährlich rund 10´000 Tote und 15´000 Verstümmelte - meist Zivilisten
und zu einem guten Teil Frauen und Kinder.
Das neue Genfer Internationale Zentrum für humanitäre Minenräumung ist ein
wesentliches Element des Schweizer Engagements, das durch diese heimtückische
Waffe verursachte Leiden zu reduzieren. Das Zentrum wird die UNO, die auf
globaler Ebene für die humanitäre Minenräumung zuständig ist, in vier
kritischen Schlüsselbereichen unterstützen:
· Aufarbeitung des vorhandenen Wissens im Bereich der humanitären Minenräumung
durch einen internationalen Think Tank der weltbesten Experten;
· EDV-Vernetzung aller UN-Minenräumoperationen zur Erfassung aller relevanten
Daten und deren Aufbereitung in spezialisierten Datenbanken zugunsten der UNO
und aller anderen interessierten Kreise;
· Organisation von jährlichen Konferenzen der Chefs aller
UN-Minenräumoperationen, um den direkten Erfahrungsaustausch zu ermöglichen;
· Ausbildung künftiger Manager und Informatikspezialisten für
Minenräumoperationen auf der ganzen Welt.
Das Projekt wurde von EMD und EDA während zweier Jahre unter Zuzug führender
internationaler Experten vorbereitet. Das Zentrum wird die Rechtsform einer
Stiftung erhalten und schrittweise aufgebaut werden. Mehrere Staaten haben
bereits ihr Interesse angemeldet, sich an ihr zu beteiligen.

Für Rückfragen: François Godet, Stv Chef Sicherheits- und
Militärpolitik, Generalsekretariat EMD, Tel. 031 324 5003
Dr. Theodor H. Winkler, Chef Sicherheitspolitik, Generalsekretariat EMD, Tel.
031 324 5166

031 324