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Die Schweiz beteiligt sich an der Renovation der Schutzhülle des Kernkraftwerkes Tschernobyl

PRESSEMITTEILUNG
Die Schweiz beteiligt sich an der Renovation
der Schutzhülle des Kernkraftwerkes Tschernobyl
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Die Schweiz hat an einer internationalen Konferenz am 20. November 1997 in New York 
in Aussicht
gestellt, 4 Millionen ECU oder rund 6,4 Millionen SFr. für die Renovation der Schutzhülle 
des
Kernkraftwerkes Tschernobyl in der Ukraine zur Verfügung zu stellen. Die Gesamtkosten 
dieses
Grossprojektes werden auf über eine Milliarde SFr. geschätzt.

Die nach der Explosion der vierten Reaktoreinheit von Tschernobyl eilends aus Stahl 
und Beton
gebaute Schutzhülle (der sog. Sarkophag) stellt heute eine bedeutende Umweltgefährdung 
dar. Der
Sarkophag wurde 1986 hastig in Antwort auf die Notsituation konstruiert, um die 
radioaktiv
verseuchte Ruine des zerstörten Reaktors zu umschliessen. Infolge Alterungs- und
Witterungsprozessen wurde der Sarkophag in den letzten Jahren zunehmend instabil.
Internationale Experten haben die Anlage untersucht und prognostizieren, dass der 
Sarkophag in
den nächsten Jahren auseinanderfallen und radioaktives Material freisetzen könnte, 
falls nicht
umgehend geeignete Massnahmen unternommen werden.

Auf Initiative der Länder der G-7, der EU-Kommission und der Ukraine wurde ein Grossprojekt
entwickelt, mit welchem der Sarkophag stabilisiert und verbessert werden soll. Mit 
diesem
sogenannten „Shelter Implementation Plan“ (SIP), dessen Gesamtkosten auf rund 760 
Millionen
Dollar (ca. 1 Milliarde SFr.) veranschlagt werden, soll der Sarkophag in eine für 
die Umwelt
unbedenkliche Installation umgewandelt werden. Zur Finanzierung des SIP wurde bei 
der
Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) in London ein spezieller 
Fonds
eingerichtet. Spezialisten der EBRD werden zudem die Abwicklung des Projektes überwachen. 
Die
EBRD verwaltet bereits einen anderen Fonds im Bereich der nuklearen Sicherheit, 
das sog.
„Nuclear Safety Account“ (NSA). Mit diesem Fonds, an welchem die Schweiz mit 20 
Millionen
Franken beteiligt ist, werden in osteuropäischen Kernkraftwerken dringende
Sicherheitsverbesserungen finanziert.

Bern, 21. November 1997

BUNDESAMT FÜR AUSSENWIRTSCHAFT
Presse- und Informationsdienst

Auskunft:
Dienst Wirtschaftsmassnahmen für Mittel- und Osteuropa und die GUS,
Jörg Al. Reding Tel. 031 / 324 08 75;
Sektion Privatsektorförderung/EBRD/Information,
Roland Ziegler, Tel. 031 / 324 07 93