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Künftige Generalität: Der Weg führt über den Führungslehrgang IV

Pressemitteilung vom 5. März 1997

Künftige Generalität: Der Weg führt über den Führungslehrgang IV

Im Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik haben zu Wochenbeginn 23 Kandidaten
den ersten Führungslehrgang IV (FLG) begonnen. Dieser neue Lehrgang dient der
Ausbildung künftiger höherer Stabsoffiziere und EMD-Amtsdirektoren. Das
anspruchsvolle Ausbildungsprogramm ermöglicht es den auserkorenen Kandidaten,
sich mit den wichtigsten Organen der europäischen Sicherheits- und
Verteidigungspolitik vertraut zu machen. Der dem Generalstabschef unterstellte
FLG´IV ersetzt die frühere Zentralschule IV und wird vorerst während einer
zweijährigen Versuchsphase durchgeführt.

Am Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik (GZS) startete am Montag der neue
Führungslehrgang IV (FLG). Der anspruchsvolle Lehrgang, der von 23 Absolventen
besucht wird, steht unter der Verantwortlichkeit des Generalstabschefs. Geführt
wird er abwechslungsweise von Divisionär Dominique Juilland, Stabschef
Operative Schulung (SCOS) im Generalstab, sowie von Divisionär Alfred Roulier,
Kommandant der Stabs- und Kommandantenschulen am Armeeausbildungszentrum in
Luzern (AAL).

Diese Aus- und Weiterbildung auf höchstem Niveau dient dazu, ein Reservoir von
fähigen Kadernachwuchsleuten zu schaffen. Die Teilnehmerbeurteilung gibt ein
Feedback über Stärken und Schwächen und liefert der EMD-Geschäftsleitung
zuverlässige Informationen über die Kompetenzen der Kandidaten. Aufgrund dieses
Assessments wird künftig aus dem Kreis dieser potentiellen Kandidaten die
oberste Führung der Armee und Verwaltung (höhere Stabsoffiziere und
Amtsdirektoren) ausgewählt. Die Gesamtverantwortung für die Evaluation liegt
beim Generalstabschef.

Der in vier Blöcke aufgeteilte Lehrgang für die künftige Generalität dauert
sieben Wochen und zielt auf die Verbesserung, Erweiterung und Überprüfung der
bisherigen Kenntnisse der Teilnehmer. Ausgehend von den hohen Anforderungen
vermittelt der neue Führungslehrgang für höhere Stabsoffiziere (Brigadier,
Divisionär, Korpskommandant) und EMD-Amtsdirektoren den Kandidaten in erster
Linie eine gezielte und konkrete Weiterentwicklung und eine fundierte
Weiterbildung mit den folgenden Zielsetzungen:

· Präsentation und Analyse der globalen sicherheitspolitischen Situation durch
ein internationales Expertenteam, die es den Lehrgangsteilnehmern erlaubt, die
Entwicklung der schweizerischen Sicherheits- und Militärpolitik in einem
europäischen Kontext zu beurteilen.
· Die entscheidenden Schnittstellen zwischen Militär und Politik
herausarbeiten.
· Die Weiterentwicklung der Doktrin auf strategischer, operativer und
taktischer Stufe für das gesamte Einsatzspektrum beherrschen.
· Die Grundsätze der modernen Führung und des Managements auf
strategisch-operativer Stufe anwenden können.
· Die Verwaltungs- und Planungsabläufe im EMD kennen und die Bedeutung der
Kernressourcen (Finanzen, Personal und Infrastruktur) erfassen.
· Die Führung von Heereseinheiten im Ausbildungsdienst beherrschen.

Zu einem Höhepunkt dieser Ausbildung gehört die Studienreisen nach Brüssel und
Mons zur Europäischen Union (EU), zur Westeuropäische Union (WEU) sowie zur
Zelle Partnerschaft für den Frieden (PfP), der die Schweiz kürzlich beigetreten
ist.

Dieses neue und als zweijähriger Versuch laufende EMD-Ausbildungsangebot
verstärkt die Handlungsfreiheit und erlaubt eine breitgefächerte Auswahl der
Anwärter für eine höhere Stabsoffizierslaufbahn. Die neue Ausbildungsform
ersetzt provisorisch die frühere, nur 19 Tage dauernde Zentralschule IV, die
ausschliesslich den bereits vom Bundesrat ernannten höheren Stabsoffizieren
offenstand.

Für weitere Auskünfte: Divisionär Dominique Juilland, Stabschef Operative
Schulung im Generalstab, 022/731.35.78 (von 14.00 bis 16.30 Uhr)

Schulung