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Armenien-Schweizer danken für die Solidarität des Schweizer Volkes

EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT FÜR 	Embargo: 16h30
AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN	Donnerstag 20. März 1997

	Bern, 20. März 1997

Pressemitteilung

Armenien-Schweizer danken für die Solidarität des Schweizer Volkes

Die armenische Gemeinde in der Schweiz, die zwischen 5000 und 6000
Personen umfasst, hat am 20. März 1997 Bundesrat Flavio Cotti ein
Schreiben überreicht, mit welchem sie dem Schweizer Volk für seine
Solidarität und sein Engagement dankt. Die Armenien-Schweizer wollen
damit die grosse humanitäre Tradition des Schweizer Volkes und seiner
Behörden in Erinnerung rufen.

Vor hundert Jahren, am 4. März 1897, überreichte nämlich eine
Delegation von Schweizern, angeführt von Professor K. Furrer aus
Zürich, dem damaligen Bundespräsidenten Adolf Deucher eine Petition,
die von 433'080 Schweizerinnen und Schweizern unterzeichnet worden war.
In dieser Petition wurde "der Entrüstung und des tiefen Schmerzes über
die entsetzlichen Greueltaten, die an dem christlichen Volk der
Armenier begangen wurden" Ausdruck gegeben. 1895 waren in der südlichen
und östlichen Provinzen der heutigen Türkei über 300'000 Armenier durch
die ottomanische Regierung massakriert worden. Der Bundesrat wurde
aufgefordert, "die Sache an die Hand zu nehmen". In Gedenken an diese
Anteilnahme, drücken die Armenien-Schweizer, zum Teil direkte
Nachkommen damals geretteter Waisenkinder, ihre Dankbarkeit aus.

Am 9. Januar 1996 hat die Aussenpolitische Kommission des Nationalrats
dem Bundesrat eine Petition des Gedenkkomitees für den Völkermord an
den Armeniern überreicht, welche die offizielle Anerkennung und
Verurteilung des Völkermordes an den Armeniern forderte. Bei dieser
Gelegenheit wurde der Bundesrat aufgefordert, dem Parlament so bald wie
möglich eine Botschaft zur Frage der Ratifikation der Genozidkonvention
vorzulegen. Diese Botschaft wird zur Zeit ausgearbeitet und sollte dem
Parlament noch in diesem Jahr vorgelegt werden.

Weitere Auskünfte: Hans Schellenberg, stv. Chef Mittlerer
Osten/Nordafrika, DEZA, Tel. 031-322 35 96