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Zukunft des Produktionsstandortes Wimmis sichern

Pressemitteilung vom 25. Juni 1997

Kooperation im Bereich Nitrocellulose und Treibladungspulver

Zukunft des Produktionsstandortes Wimmis sichern

Der Geschäftsbereich Pulver und Ladungen der SM Schweizerische
Munitionsunternehmung in Wimmis, ein Unternehmen der Gruppe Rüstung im EMD, und
die WNC Nitrochemie GmbH, Aschau, Deutschland, ein Unternehmen der Rheinmetall
Industrie AG, Düsseldorf, wollen ihre Aktivitäten in den Bereichen
Nitrocellulose, Treibladungspulver, verbrennbare Hülsen und chemische
Zwischenprodukte in eine neue, gemeinsame Firma einbringen. Der Sitz der neuen
Firma nach schweizerischem Recht, mit Standorten in Wimmis und Aschau, ist in
Wimmis vorgesehen. Der Bundesrat hat das Kooperationsprojekt zur Kenntnis
genommen und das EMD beauftragt, die Verhandlungen weiterzuführen. Über das
Verhandlungsergebnis ist dem Bundesrat Bericht zu erstatten, und der notwendige
Verpflichtungskredit ist mit dem Voranschlag 1998 Bundesrat und Parlament zu
unterbreiten. Die Kooperation mit dem deutschen Partner verspricht eine
nachhaltig bessere Auslastung der modernen Fabrikationsanlagen in Wimmis und
damit die Sicherung des Produktionsstandortes im Berner Oberland.

Die Geschäftseinheit Pulver und Ladungen der SM Schweizerische
Munitionsunternehmung in Wimmis, ehemals Pulverfabrik, beschäftigt heute rund
200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Jahre 1996 wurde ein Umsatz von rund
40 Mio. Franken erzielt.

Modernste Anlagen ab 2000

Die bestehenden Anlagen in Wimmis zur Herstellung von Nitrocellulose und
Nitrocellulose-Treibladungspulver stammen zu einem grossen Teil aus den Jahren
1917 bis 1919. Um den Anforderungen der Arbeitssicherheit, der
Arbeitsplatzhygiene und des Umweltschutzes genügen zu können, hat das Parlament
einer Erneuerung in zwei Schritten mit Investitionen im Umfang von rund 100
Mio. Franken zugestimmt. Die Erneuerung wurde bereits vor 1990 eingeleitet. Sie
wird in rund zwei Jahren abgeschlossen sein. Wimmis wird damit im Jahre 2000
über eine der weltweit modernsten Produktionsanlagen verfügen.
Durch die Verkleinerung der Armeen und die Kürzung der nationalen
Verteidigungsbudgets wird das Auftragsvolumen in den nächsten Jahren weiter
zurückgehen. Die sinkenden Produktionsmengen wirken sich auf die Preise
ungünstig aus und schmälern die Konkurrenzfähigkeit. Unter diesen
Rahmenbedingungen würde sich eine Behauptung im tendenziell schrumpfenden Markt
im Alleingang zunehmend schwieriger gestalten.
Der deutsche Partner
Die WNC Nitrochemie GmbH, Aschau, Deutschland, ein Unternehmen der Rheinmetall
Industrie AG, Düsseldorf, beschäftigt rund 540 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Dieses Unternehmen hat 1996 einen Umsatz von rund 100 Mio. DM
erzielt. Um die Produktion im bisherigen Rahmen aufrechterhalten zu können,
müsste die WNC in den nächsten Jahren erhebliche Investitionen tätigen. Diese
Tatsache hat dazu geführt, dass vor einigen Wochen Kooperationsgespräche über
mögliche Zusammenarbeitsformen mit der SM Schweizerische Munitionsunternehmung
aufgenommen wurden.

Gemeinsame Firma mit Sitz in Wimmis

Erste Analysen der beiden Unternehmen, WNC und Geschäftsbereich Pulver und
Ladungen der SM, haben ergeben, dass sich das Know-how in der Entwicklung, bei
den Produkten, im Marketing sowie bei der Produktion weitgehend ergänzen. Eine
Kooperation wäre für beide Partner attraktiv und wirtschaftlich
erfolgversprechend.
Beabsichtigt ist deshalb die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens, in der
Form einer Management AG mit Sitz in Wimmis zur Führung der Aschau GmbH und der
SM Wimmis, die aus der Munitionsunternehmung ausgegliedert und in eine
Aktiengesellschaft überführt wird. Die Interessen des EMD werden vertraglich
abgesichert.

Massgebliche Verbesserung

Der Bundesrat hat von der Absicht, das Gemeinschaftsunternehmen zu gründen,
Kenntnis genommen. Das EMD wird beauftragt, die Verhandlungen weiterzuführen.
Dem Bundesrat ist das Verhandlungsergebnis und der entsprechende
Verpflichtungskredit zu unterbreiten. Der Verpflichtungskredit wird
schliesslich mit dem Voranschlag 1998 dem Parlament vorgelegt. Anschliessend
kann das neue Unternehmen gegründet und können die Kooperationsverträge
abgeschlossen werden.
Der Bundesrat erwartet von der Kooperation mit einem international starken
Partner, der Rheinmetall Industrie AG, eine massgebliche Verbesserung der
Zukunftsaussichten für den Standort Wimmis, insbesondere eine bessere
Auslastung der neuen Produktionsanlagen, so dass der heutige Personalbestand
mittelfristig etwa gehalten werden kann.

EIDGENÖSSISCHES MILITÄRDEPARTEMENT
Information

Für Rückfragen:	Bruno Frangi, stv. Informationschef Gruppe Rüstung, Tel. 031 /
324 62 47

324 62 4