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Baubeginn in Altdorf

Pressemitteilung vom 10. Juni 1997

Entsorgungsanlage für Munitionskomponenten

Baubeginn in Altdorf

Die Entsorgungsanlage für Munitionskomponenten (EMKO) kann gebaut werden. Nach
Abschluss des Baubewilligungsverfahrens und dem Ablauf der Rekursfristen haben
die zuständigen Behörden die rechtskräftige Baubewilligung erteilt. Das
Parlament hat im letzten Jahr den entsprechenden Investitionskredit von 10,4
Mio. Franken bewilligt. Die Entsorgungsanlage wird in einem nicht mehr
benötigten Schiesskanalgebäude der SM Schweizerische Munitionsunternehmung in
Altdorf installiert. Die Betriebsaufnahme ist in der zweiten Hälfte 1998
geplant.

Die SM Schweizerische Munitionsunternehmung entsorgt als
Materialkompetenzzentrum für Munition laufend im Auftrag des EMD alte Munition.
Diese wird in aufwendigen mechanischen Verfahren demontiert. Die dabei
anfallenden Komponenten werden grösstenteils der Weiter- und Wiederverwertung
zugeführt.

Einige Munitionskomponenten können aus Gründen der Arbeitssicherheit, der
Qualität und aus wirtschaftlichen Überlegungen nicht demontiert und dem
Recycling zugeführt werden. Ausser der Liquidationsmunition fallen aus der
SM-Produktion und aus der Privatwirtschaft überdies kleine Mengen von
Explosivstoffabfällen an. Diese Entsorgungsgüter wurden bisher mit zeitlich
befristeten Ausnahmebewilligungen entweder auf der Steinalp im Sustengebiet
gesprengt oder auf der Thuner Allmend abgebrannt. Mit der EMKO können
Munitionsbestandteile ab nächstem Jahr in der Schweiz umweltgerecht und auf dem
heutigen Stand der Technik entsorgt werden.

Die EMKO wird auf dem SM-Areal in Altdorf in ein nicht mehr benötigtes
Schiesskanalgebäude eingebaut. Die massive, zum grossen Teil unterirdisch
angelegte Gebäudekonstruktion bietet optimale Voraussetzungen. Die schwere
Betonhülle und die unterirdische Bauart haben eine gute Schutzwirkung bezüglich
Schallemissionen und bei einem Störfall. Die Umnutzung des Schiesskanalgebäudes
ist im Vergleich zur Erstellung eines Neubaus günstiger.

Der Entscheid für den Standort Altdorf wurde durch die Verfügbarkeit dieses
Schiesskanalgebäudes mitbestimmt. Ausserdem wird bereits heute Munition
vorwiegend am Standort Altdorf fachgerecht demontiert und recycliert, so dass
die Transportwege im Areal vorteilhaft kurz ausfallen.

Die Entsorgungsanlage für Munitionskomponenten basiert auf dem industriell
bewährten Prinzip der thermischen Zersetzung mit Abgasreinigung. Mit der neuen
Anlage können die Sicherheits- und Umweltvorschriften, insbesondere die
Bestimmungen der Luftreinhalteverordnung, erfüllt werden.

Die SM geht in ihren Wirtschaftlichkeitsberechnungen davon aus, dass sie in den
nächsten zehn Jahren den gesamten Anfall von entsprechenden
Munitionskomponenten und Explosivstoffen von rund 700 Tonnen pro Jahr in der
EMKO umweltfreundlich entsorgen kann. Der Bau der Entsorgungsanlage sichert in
Altdorf rund 20 Stellen.

Für Rückfragen: Dr. Hugo Wermelinger, Informationschef der Gruppe
Rüstung, Tel. 031 324 60 42

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