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Evaluation des Luftraumüberwachungs- und Einsatzleitsystems Florako

3003 Bern, 17. Juli 1997

Pressemitteilung

Evaluation des Luftraumüberwachungs- und Einsatzleitsystems Florako

Konsortium wird dritte Offerte fristgerecht einreichen

Um ein möglichst optimales Leistungs-/Preisverhältnis zu erzielen, hat die
Gruppe Rüstung im EMD die beiden bisherigen Konkurrenten in der Evaluation des
Florako-Systems im Juni aufgefordert, eine gemeinsame Offerte einzureichen.
Inzwischen haben die Hughes Aircraft Company (USA) und Thomson-CSF (Frankreich)
mit der Gruppe Rüstung vereinbart, dass beide Firmen dafür ein Konsortium
bilden. Dieses wird die gemeinsame Offerte fristgerecht einreichen. Die im
April abgegebenen Einzelofferten der beiden Unternehmen behalten ihre
Gültigkeit. Die Beschaffung des Florako-Systems soll dem Parlament mit dem
Rüstungsprogramm 1998 vorgelegt werden.

Florako soll das seit über 25 Jahren im Einsatz stehende Luftraumüberwachungs-
und Einsatzleitsystem Florida ersetzen, da dieses veraltet ist und heute auch
neue Anforderungen gestellt werden. Mit Florida wird die Luftlageübersicht
erstellt, die zur koordinierten Einsatzleitung aller Luftverteidigungsmittel
der Schweiz (Flugzeuge, Lenkwaffen, Kanonen) und zur Warnung der
Zivilbevölkerung vor Luftangriffen dient. Das geplante neue System Florako hat
grundsätzlich die gleichen Aufgaben. Dazu kommt neu die optimale
Bewirtschaftung des immer dichter belegten Luftraumes bei gleichzeitiger
Gewährleistung der Sicherheit. Zu diesem Zweck soll mit Hilfe von Florako aus
den Flugwegdaten aller verfügbaren zivilen und militärischen Radarquellen eine
gemeinsame zivil-militärische Luftlage erstellt werden, die zivilen und
militärischen Benutzern zur Verfügung steht. Dies wird wesentlich zur Erhöhung
der Flugsicherheit beitragen.

Das Projekt Florako umfasst neue militärische Radars für die bisherigen
Standorte, ein rechnergestütztes Radarluftlagesystem, ein Kommunikationssystem
und neue Arbeitsstationen für die Einsatzzentralen der Luftwaffe.

Wesentliche Verbesserungen erreicht

Nach einer ersten Informationsbeschaffung und Marktabklärungen wurden 1992 fünf
mögliche Generalunternehmer in die Vorevaluation einbezogen. In der
Schlussevaluation standen sich Angebote zweier Firmengruppen unter Führung von
Hughes, USA, und Thomson, Frankreich, gegenüber.

Im September 1996 entschied der Bundesrat, die Beschaffung um ein Jahr ins
Rüstungsprogramm 1998 zu verschieben und vor der endgültigen Typenwahl weitere
Abklärungen vornehmen zu lassen. Die beiden Konkurrenten wurden in der Folge
aufgefordert, überarbeitete Offerten einzureichen. Diese lagen im April 1997
fristgerecht vor und wurden von der Gruppe Rüstung unter Einbezug aller am
Projekt beteiligten Stellen im EMD ausgewertet. Die zusätzliche
Evaluationsrunde ermöglichte einen weiteren Risikoabbau. Gegenüber den
Angeboten von 1996 konnten in mehreren Bereichen teils wesentliche
Verbesserungen erzielt werden. Jede der beiden neuen Offerten weist ihre
spezifischen Vor- und Nachteile auf.

Beschaffung gemäss Planung

Im Juni wurden beide Firmen durch die Gruppe Rüstung im EMD aufgefordert, eine
gemeinsame, dritte Offerte auszuarbeiten, welche die besten Elemente aus den
Konkurrenzofferten vereinigt. In einer Vereinbarung mit der Gruppe Rüstung
haben die beiden Unternehmen jetzt dafür die Modalitäten festgelegt. Demnach
bilden sie ein Konsortium gleichberechtigter Partner. Beide Firmen können in
ihren Teilbereichen weitere Firmen in die Offertstellung einbeziehen.

Die gemeinsame Offerte wird termingerecht vorliegen, so dass der
Florako-Entscheid wie geplant im Herbst 1997 getroffen werden kann. Der erste
Beschaffungsschritt in der Grössenordnung von 400 bis 500 Millionen ist mit dem
Rüstungsprogramm 1998 vorgesehen. Der zweite Beschaffungsschritt soll mit einem
späteren Rüstungsprogramm beim Parlament anbegehrt werden.

späteren