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Feierliche Übergabe des ersten F/A-18-Kampfflugzeuges in Emmen


Pressemitteilung vom 23. Januar 1997

Feierliche Übergabe des ersten F/A-18-Kampfflugzeuges in Emmen

Die Luftwaffe hat eine neue Speerspitze

Im Beisein von rund vierhundert Gästen aus Politik, Wirtschaft und Armee,
schweizerischerseits angeführt von Bundesrat Adolf Ogi, auf amerikanischer
Sei-te von US-Rüstungschef Dr. Paul G. Kaminski, wurde in Emmen das erste in
der Schweiz montierte F/A-18- Kampfflugzeug termingemäss von Rüstungschef Toni
Wicki dem Chef der Luftwaffe, Korpskommandant Fernand Carrel, feierlich
übergeben. EMD-Chef Ogi meinte in seiner Ansprache, das Kampfflugzeug Hornet
symbolisiere den Wandel in unserer Armee nach der Devise: Weniger Quantität,
mehr Qualität und Effizienz.

Das Kampfflugzeug F/A-18 reiht sich in die Palette von Hochleistungssystemen
ein, die in jüngster Zeit beschafft wurden oder in den nächsten Jahren
beschafft werden. Dieser tech-nische Erneuerungsprozess unterstreiche, so
Bundesrat und EMD-Chef Adolf Ogi, dass die Armee fähig und willens sei, in den
Zeiten des Wandels die richtigen Antworten, Strategi-en und Konzeptionen zu
entwerfen. Bundesrat Ogi: Eine solche Armee verdient Vertrau-en. Was sie nicht
verdiene, seien Abqualifizierungen von Ewiggestrigen in Armeefra-gen. Bundesrat
Ogi erinnerte an die Abstimmung über die Initiative für eine Schweiz oh-ne
Kampfflugzeuge vom 6. Juni 1993: An diesem denkwürdigen Tag haben Volk und
Stände diese Initiative abgelehnt, deshalb gelte sein grösster Dank dem
Schweizer Volk, das mit seinem Nein ein klares Ja zur Landesverteidigung
abgegeben habe. Der EMD-Chef weiter:  Freude herrscht! Aber mehr als das. Meine
innerste Empfindung ist tiefer Respekt vor den Menschen, die dem Projekt
F/A-18, allen Widerwärtigkeiten zum Trotz, zum Durchbruch verholfen haben. Mit
dem F/A-18 sei die Luftwaffe wieder auf der Höhe der Zeit, denn sie verfüge
damit über eine höchst wirkungsvolle Speerspitze.

Rüstungschef Toni Wicki sprach vom klaren Auftrag. Es galt, das für die
spezifischen Be-dürfnisse der Luftwaffe bestgeeignete Kampfflugzeug zu
evaluieren, also das Flugzeug mit dem besten Preis-/Leistungsverhältnis. Bei
derart grossen Rüstungsvorhaben sei der gute Verlauf keine
Selbstverständlichkeit. Der finanzielle Umfang, die technische Komplexität, die
lange Projektdauer und die Vielzahl der im In- und Ausland beteiligten Stellen
doku-mentierten, wie breit gestreut das unternehmerische Risiko liegen könne.
Wicki lobte die Zusammenarbeit innerhalb des EMD und zwischen den am Projekt
beteiligten industriel-len Partnern beidseits des Atlantiks. Insgesamt könne
man ohne Übertreibung von einem Meisterstück der Teamarbeit sprechen. Gegen
eine symbolische Quittung übergab als-dann Rüstungschef Toni Wicki dem
Kommandanten der Luftwaffe, Korpskommandant Fernand Carrel, das Juwel: Der in
der Schweiz montierte Kampfdoppelsitzer F/A-18D mit der Immatrikulation J-5232.

Der Chef der Luftwaffe, Korpskommandant Fernand Carrel, konnte ranghohe
Vertreter der Luftwaffen Italiens, Spaniens, Frankreichs, Hollands und
Finnlands begrüssen. Er zeigte sich bewegt und erfreut darüber, dass die
Luftwafffe nun ins Jahr der Hornisse treten könne. Die Einführung des F/A-18
komme einem Generationensprung gleich. Mit der Freude und Begeisterung, ein
Instrument auf der Höhe unseres Auftrages zu erhalten, gehe aber auch die
Übernahme einer wichtigen Verantwortung einher. Die Luftwaffe ste-he an der
Schwelle zu einer völlig neuen Ära, denn im Zeitraum von 20 Jahren werde sich
ihre Flotte von rund 300 Kampf- und Aufklärungsflugzeugen im besten Fall wohl
auf 80 Einheiten reduzieren. Korpskommandant Carrel: Etwa 80 Maschinen, mit
denen wir noch besser, noch effizienter sein müssen, als dies gestern mit 300
der Fall war. Und dies in einem komplexeren Umfeld und mit immer ausgefeilteren
Nutzungsmethoden sowie im-mer teuren Waffensystemen. Die Luftwaffe, so ihr
Kommandant, werde alles daran set-zen, dass der F/A-18 zum Instrument für einen
effizienten und abschreckenden Schutz des für die Schweiz wie für Westeuropa
wichtigen Luftraumes werde. Dies wird unsere Art sein, dem Schweizer Volk das
uns am 6. Juni 1993 geschenkte Vertrauen zu erwidern.

Das Beschaffungsvorhaben F/A-18 beleuchteten aus amerikanischer Sicht
Rüstungschef Paul G. Kaminski und Jerry Daniels, Vizepräsident von McDonnell
Douglas. Beide lobten die offene und professionelle Zusammenarbeit. Der
Direktor der SF Schweizerische Un-ternehmung für Flugzeuge und Systeme, Dr.
Werner Glanzmann, unterstrich die Bedeu-tung der Endmontage in der Schweiz. Das
Beteiligungsprogramm bringe der heimischen Industrie willkommene Aufträge in
einer rezessiven Phase und einen Technologiegewinn, der für den Aufbau des
Unterhalts ein wichtiges Element darstelle.

Mit der Übergabe des in der Schweiz montierten Kampfdoppelsitzers F/A-18D
(J-5232), der am 3. Oktober 1996 seinen Jungfernflug erfolgreich absolviert
hat, beginnt nun die plangemässe Auslieferung von der Gruppe Rüstung an die
Luftwaffe:  Im monatlichen Takt geht eine Maschine an die Luftwaffe, so dass
1997, 1998 und 1999 je eine Staffel ihre operationelle Bereitschaft erreichen
wird. Mit Bundesbeschluss vom 17. Juni 1992 hat das Parlament einen
Verpflichtungskredit von 3,495 Milliarden Franken zur Beschaffung von 34
F/A-18-Kampfflugzeugen bewilligt. Am 6. Juni 1993 haben Volk und Stände die
Initia-tive Für eine Schweiz ohne Kampfflugzeuge abgelehnt und damit den Weg
für die Be-schaffung freigegeben. Von den 34 Flugzeugen wurden ein Ein- und ein
Doppelsitzer in den USA fertiggestellt. 32 Kampfflugzeuge werden bei der SF
Schweizerische Unterneh-mung für Flugzeuge und Systeme in Emmen endmontiert.
Die Schweizer Industrie ist an der Herstellung im Umfang von rund 320 Millionen
direkt beteiligt. Der Flugzeugherstel-ler McDonnell Douglas wurde ausserdem
vertraglich verpflichtet, rund 2,3 Milliarden Franken durch Gegengeschäfte mit
der Schweiz bis ins Jahr 2003 auszugleichen. Bis heute konnten rund 290
Schweizer Unternehmen indirekte Gegengeschäfte von 1,4 Milliarden realisieren.

Für weitere Auskünfte: Peter Lyoth, Projektleiter F/A-18, Tel. 041 268 46 20

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