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Jahresrapport der Frauen in der Armee


Pressemitteilung vom 29. Oktober 1996

Jahresrapport der Frauen in der Armee:
Schweizer Armee wird für Frauen wieder attraktiver

	Im Kursaal Bern hat am Dienstag, 29. Oktober, der Jahresrapport 1996
der Frauen in der Armee stattgefunden. Der erste Gesamtrapport nach der
Realisierung der Armee 95 diente dem Erfahrungsaustausch der über 250
weiblichen Offiziere, Fachoffiziere und Instruktoren der Schweizer Armee.
Gleichzeitig informierte Brigadier Eugénie Pollak Iselin, Chef der Frauen in
der Armee, das weibliche Kader über korpsinterne Richtlinien. Bundesrat Adolf
Ogi unterstrich in seinem Referat die wichtige Rolle der Frauen in der Armee
und sprach sich für die mit A 95 vollzogene Integration der Frauen in die Armee
aus. "Es ist aber an den Frauen zu entscheiden, wie weit sie diesen Weg gehen
wollen," sagte der Chef des Eidgenössischen Militärdepartements (EMD). 1996
meldeten sich rund 30 Prozent mehr junge Schweizerinnen freiwillig zum Dienst
in der Schweizer Armee als im Vorjahr.

Die Armee 95 brachte zwar die vollständige Integration der Frauen in die Armee
und die Öffnung aller nicht-kombattanten Funktionen. Gleichzeitig wurden die
weiblichen Armeeangehörigen aber auch auf mehr Einheiten verteilt, was dazu
führte, dass einzelne weibliche Armeeangehörige teilweise etwas isoliert
wurden. Der im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindende Rapport der weiblichen
Offiziere, Fachoffiziere und Instruktoren ist ein wichtiges direktes
Führungsinstrument des Chefs der Frauen in der Armee und dient auch der Pflege
des Korpsgeistes.

Trotz der nach der Reform 95 um 100 bis 400 Prozent verlängerten Dienstzeit für
weibliche Armeeangehörige sind in den vergangenen zwei Jahren wiederum mehr
junge Schweizerinnen freiwillig in die Armee eingetreten. 1996 stiegen die
Anmeldungen gegenüber der Vergleichsperiode im Vorjahr um 30 Prozent. Damit ist
ein Stand erreicht, wie er letztmals 1988 zu verzeichnen war.

Verlagerte Funktionswünsche

Allgemein lässt sich eine Verlagerung der Funktionswünsche feststellen: Wenn
sich früher neben den Fahrern viele Frauen zu den Übermittlungstruppen, der
Luftwaffe oder als Spitalbetreuer gemeldet haben, sind heute neue Funktionen
wie Trainsoldat, Motorfahrer der Kategorie III (über 7,5 Tonnen Gesamtgewicht)
und Spitalsoldaten gefragt.

Seit 1995 werden die weiblichen Armeeangehörigen ausschliesslich in gemischten
Rekrutenschulen ausgebildet. In einigen Funktionen dauert die RS 8 oder 11
Wochen, in anderen Funktionen 15 Wochen und somit gleich lang wie diejenige der
Männer. In diesem Jahr leisteten weibliche Rekruten und Kader in 13
Rekrutenschulen Dienst. In weiteren sieben Rekrutenschulen waren weibliche
Kader eingesetzt.

EMD-Chef stolz auf die Frauen

Bundesrat Adolf Ogi steht voll hinter der Integration der Frauen in der Armee:
"Ich bin stolz, wenn ich unsere Frauen im Einsatz sehe. Wenn ich Schweizerinnen
sehe, die in Sarajevo ihren wertvollen Beitrag zur Friedenserhaltung leisten,
erklärte der EMD-Chef am Jahresrapport im Kursaal Bern. Ich bin stolz, wenn ich
weibliche Offiziere sehe, die ausschliesslich männliche Einheiten führen und
ausbilden, wenn ich Offiziersanwärterinnen sehe, die die gleichen körperlichen
und psychischen Strapazen wie ihre männlichen Kollegen hinnehmen. Und wenn ich
junge Pilotinnen sehe, die am Steuerknüppel eines Helikopters oder eines
Kampfjets sitzen."

Für zusätzliche Auskünfte: Brigadier Eugénie Pollak Iselin, Chef Frauen in der
Armee, Tel: 089 / 300.91.23 , (von 15.30 bis 17.00 Uhr)

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