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Schweiz- EURATOM: Zusammenarbeit auf dem Gebiet der kontrollierten Kernfusion und der Plasmaphysik

EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT FÜR
AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN	Bern, 29. Januar 1997

Pressemitteilung

Schweiz-EURATOM: Zusammenarbeit auf dem Gebiet der kontrollierten
Kernfusion und der Plasmaphysik

Der Bundesrat hat zwei Änderungen am Mobilitätsvertrag für das JET
(Joint European Torus) genehmigt. Der Vertrag regelt das
Dienstverhältnis des von den assoziierten Institutionen ans JET in
Culham (GB) detachierten wissenschaftlichen Personals.

Zur Vorbereitung und Durchführung von Experimenten am JET müssen sich
Forscher und Forscherinnen der assoziierten Institutionen - in der
Schweiz betrifft dies hauptsächlich das Centre de Recherche en Physique
des Plasmas (CRPP) der ETH Lausanne (ETHL) - für eine bestimmte Zeit am
Ort aufhalten. Um das Dienstverhältnis dieser an das JET detachierten
Wissenschafter zu regeln, hat der JET-Rat einen besonderen
Mobilitätsvertrag (Agreement Nr 11-82-1 FUSC contract of assigment of
staff from Associations to JET) geschaffen, der vom Bundesrat am 20.
Dezember 1982 genehmigt wurde. Dieser Vertrag läuft mit der für 1999
vorgesehenen Ausserbetriebnahme des JET aus. Gemäss der vom Bundesrat
nun genehmigten Änderungen des Mobilitätsvertrags wird der Technology
Development Centre Finland (TEKES, seit 15. Mai 1996 Mitglied des JET)
neu in den Vertrag aufgenommen, während das Kernforschungszentrum
Karlsruhe GmbH als Nichtmitglied des JET von der Liste der assoziierten
Institutionen gestrichen wird.

Die Schweiz beteiligt sich seit 1979 am Fusionsforschungsprogramm der
Europäischen Union, das aus einem dezentralen Grundlagenprogramm und
der zentralen Forschungsanlage Joint European Torus (JET) in
Culham/England bestheht. Dieser experimentelle Reaktor für magnetischen
Einschluss des Fusionsplasmas nach dem Prinzip des Tokamaks ist die
heute weltweit führende Fusionsforschungsanlage. Der Schweizer Prof. F.
Troyon, Direktor des CRPP der ETHL, präsidiert seit März 1995 den
JET-Rat.
Das Erbringen des Nachweises, dass die kontrollierte Kernfusion
(Verschmelzen von leichten Atomkernen) als Energiequelle genutzt werden
kann, und die Suche nach optimalen Lösungen für die Nutzbarmachung
dieses Potentials sind die Hauptziele des europäischen
Fusionsforschungsprogramms für die nächsten Jahrzehnte.
Die schweizerische Teilnahme am europäischen Fusionsforschungsprogramm
wird von der Assoziation EURATOM-Eidgenossenschaft betreut. Die
Forschungsarbeiten werden am CRPP der ETHL durchgeführt, das auch die
Verantwortung für zwei am Paul-Scherrer-Institut (Villigen) im Bereich
Fusionstechnologie tätige Forschungsgruppen trägt. Eine mit dem
Grundlagenprogramm des CRPP koordinierte und vom Bundesamt für
Energiewirtschaft finanzierte Forschungstätigkeit zur
Oberflächenbeschichtung der Innenwände von Fusionsreaktoren wird an der
Universität Basel durchgeführt.

Auskunft:
Bundesamt für Bildung und Wissenschaft, Herr S. Berthet, Tel. 031/322
99 67
Integrationsbüro EDA/EVD, Frau C. von Ins, Tel. 031/322 26 46