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Das EMD steht zu seiner Geschichte


Pressemitteilung  vom 4. Februar 1997

Präsentation der militärtischen Denkmäler im Kanton Tessin

Das EMD steht zu seiner Geschichte

	Am 4. Februar hat Generalstabschef Arthur Liener im Castello Grande in
Bellinzona das erste Inventar des EMD über militärische Denkmäler vorgestellt.
Im Beisein zahlreicher Gästen aus Behörden, Kultur und Militär stellte Liener
fest, dass das EMD auch seinem Auftrag aus dem Kulturartikel der
Bundesverfassung nachkommen wolle. Eine Arbeitsgruppe, der nebst Vertretern aus
dem EMD vor allem Fachleute des Natur- und Heimatschutzes sowie der
Denkmalpflege angehören, hat in den letzten Jahren intensiv an diesem Inventar
gearbeitet. Insgesamt wurden alle rund 1600 militärischen Bauten und Anlagen im
Kanton Tessin, welche mit Armee 95 überflüssig geworden sind, auf ihren
historischen, kulturellen oder oekologischen Wert hin untersucht und bewertet.

Der Generalstabschef machte deutlich, dass für ihn neben den erwähnten
Kriterien auch der Respekt vor den grossen Leistungen unserer Väter und
Grossväter einen sorgfältigen Umgang mit dem baulichen Erbe aus den beiden
Weltkriegen gebiete. Ihre Werke mahnen uns an Zeiten grosser Not und Bedrohung.
Sie sind darum echte Denk-Mäler, die mindestens zu einem Teil für die Nachwelt
erhalten werden müssen.

Die Vertreter der Arbeitsgruppe stellten ihre Arbeit in Form einer sorgfältig
gestalteten, bebilderten Broschüre vor. Aus ihr und den Ausführungen des
Fachberaters, Architekt ETH Maurice Lovisa, geht hervor, dass von den insgesamt
58 Sperrstellen im Kanton Tessin deren 12 als von nationalem Wert  eingestuft
worden sind. Dieser Anteil von 20 % ist hoch. Er erklärt sich aus dem Umstand,
dass das Tessin wegen seiner geografischen und historischen Gegebenheiten über
einen besonders grossen Bestand an interessanten Werken verfügt. Diese sollen
nun gemäss einer Weisung des Departementes erhalten bleiben, obwohl sie keine
unmittelbare militärische Bedeutung mehr haben. Der stark reduzierte Unterhalt
wird auch weiterhin durch das Festungswachtkorps besorgt werden. Die
Inventarisierungsarbeiten gehen im übrigen weiter; man rechnet damit, noch im
laufenden Jahr die Inventare der Kantone Neuenburg und Jura abschliessen zu
können.

In seiner Begrüssung bestätigte Direktor Benedetto Antonini vom kantonalen Amt
für Raumplanung das Interesse, das die Tessiner Behörden dem Inventar des EMD
von Anfang an entgegengebracht haben. Professor Dr h c Peter Ziegler gab
seinerseits einen umfassenden geschichtlichen Ueberblick über die bewegte
militärische Vergangenheit der Südschweiz. Sie war immer wieder Grund für
grosse Verteidigungsbauten, angefangen bei den imposanten Schlössern von
Bellinzona über die Festungen am Südfusse des Gotthards bis zur gut getarnten,
überaus starken Verteidigungslinie im Raume Lodrino. Auf einer Besichtigung
bisher geheimer Anlagen konnten sich die Teilnehmer selber ein Bild vom Ausmass
und der Vielfalt dieser Zeugen aus unserer jüngeren Geschichte machen.

Für weitere Auskünfte:Silvio Keller, Sektion Bauprojekte im Generalstab,
Telefon 031/324.53.68 oder Natel 077/53.83.78

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