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Geiselnahme in Tadschikistan - Erster Schweizer freigelassen

Pressemitteilung vom 16. Februar 1997

Geiselnahme in Tadschikistan - Erster Schweizer freigelassen

Unter den fünf am Sonntag freigelassenen Geiseln von ursprünglich 14
Entführten, die seit dem 4. Februar von aufständischen Tadschiken festgehalten
wurden, befindet sich einer der Schweizer Blaumützen, Major Claude Bavaud. Dies
bestätigen nach übereinstimmenden Quellen EDA und EMD. Nach wie vor in den
Händen des aufständischen Rebellenführers ist der Schweizer
UNO-Militärbeobachter, Hauptmann Niklaus Heimberg. Die fünf Freigelassenen sind
inzwischen auf dem Weg in die Hauptstadt Duschanbe.

Die Schweizer Blaumützen konnten während der Entführung telefonisch mit dem im
UNO-Hauptquartier der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe und mit Angehörigen
in der Schweiz in Kontakt treten. Major Claude Bavaud, Militärarzt, und
Hauptmann Niklaus Heimberg, UNO-Mililtärbeobachter, sind massgeblich in die
Verhandlungen zwischen Entführern, der UNO und der Regierung von Tadschikistan
eingebunden. So konnte der noch immer festgehaltene Hauptmann Heimberg bis
jetzt grösstenteils den Funkkontakt aufrechterhalten, damit die Verhandlungen
mit den Geiselnehmern nie ins Stocken gerieten.

Rebellenführer Sadirow hatte bereits am Dienstag den österreichischen
UNO-Militärbeobachter, Major Gottlieb Hoinig, freigelassen. Er wurde vom
Schweizer Arzt betreut und war bei schlechter Gesundheit. Hoinig ist inzwischen
in der Hauptstadt Duschanbe eingetroffen, wo er durch den zweiten Schweizer
Militärarzt, Oberleutnant Marco Rüedi, die Krankenschwester Katharina Loosli
und durch Mitarbeiter des IKRK in Empfang genommen wurde.

Der zweite Schweizer UNO-Militärbeobachter, Hauptmann Christoph Buschor, war in
die Geiselnahme bei Obigarm nicht verwickelt. Er erfüllte seine
Beobachteraufgabe in einem Aussencamp im Pamirgebirge, an der Verbindungsachse
zu Afghanistan und Pakistan. Die diplomatischen Verbindungen der Schweizer
Behörden stellt in Duschanbe der Erste Mitarbeiter der Botschaft in Taschkent,
Botschaftsrat Paul Koller, vom Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten
(EDA) sicher. Im weiteren ist in der Zwischenzeit auf Anfrage der UNO ein
Facharzt, Dr. Pierre-Alain Savary, aus der Schweiz zur psychologischen
Nachbetreuung der Geiseln nach Taschkent gereist. Dorthin wurden in der
Zwischenzeit auch die Krankenschwester Katharina Loosli und Hauptmann Christoph
Buschor evakuiert.

Für zusätzliche Auskünfte:	Urs Peter Stebler, Informationschef
Generalstab, Bundeshaus Ost, Tel. 031/324.52.17

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