Neue Instrumente der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit China, Indien und Ägypten
PRESSEMITTEILUNG
Neue Instrumente der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit China, Indien und Ägypten
Am 11. Dezember haben Botschafter Nicolas Imboden, Delegierter des Bundesrats für
Handelsverträge, und Liu Mingkang, Vizegouverneur der „State Development Bank of
China“, in
Beijing das Abkommen zur Gründung des schweizerisch-chinesischen Partnerschaftsfonds
(Sino-Swiss Partnership Fund - SSPF) unterzeichnet. Am Aktienkapital von 31,25 Millionen
Franken beteiligt sich der Bund mit 80% und die chinesische Regierung mit 20%. Der
Fonds
bezweckt, Partnerschaften, vor allem Joint Ventures, zwischen schweizerischen KMU
und
chinesischen Firmen finanziell und beratend zu unterstützen. Unter der Aufsicht
des
mehrheitlich schweizerischen Verwaltungsrats bewirtschaftet eine erstklassige chinesische
Bank
den Fonds nach kommerziellen Prinzipien. Der „Sino-Swiss Partnership Fund“ ist der
erste
Investitionsfonds mit ausländischer Beteiligung in der Volksrepublik China.
Am 13. Dezember nahm Botschafter Imboden in Madras (Indien) an der Vorstellung der
„Infrastructure Development Finance Company“ (IDFC) durch Finanzminister Palaniappan
Chidambaram teil. Die IDFC, an deren Aktienkapital sich die Schweiz mit 10 Mio.
US$ beteiligt,
soll privat finanzierte Infrastrukturprojekte vorbereiten und realisieren helfen.
Die
ungenügende Infrastruktur (insbesondere bei Energieversorgung, Transport und Telekommunikation)
ist ein Engpass, der die weitere Entwicklung Indiens zunehmend behindert. Die IDFC
wird nur
ausnahmsweise direkt Finanzierungen zur Verfügung stellen; ihre eigentliche Rolle
ist die eines
Katalysators zur Mobilisierung privater Mittel. Das soll nicht nur durch den Einsatz
zweckmässiger Finanzinstrumente, sondern auch durch Einflussnahme auf die regulatorischen
Rahmenbedingungen geschehen.
Am 15. Dezember unterzeichneten Botschafter Imboden und Zafer Selim el Bishri, Minister
für
Internationale Zusammenarbeit und Planung, in Kairo das Abkommen zur Gewährung einer
vierten
Mischkreditlinie für Ägypten. Mit diesem Abkommen im Umfang von 80 Mio. Franken
wird die
Finanzierung von prioritären Projekten im Bereich der wirtschaftlichen und sozialen
Entwicklung
Ägyptens ermöglicht, namentlich im Gesundheitssektor und der Bewässerung.
Die finanziellen Beiträge der Eidgenossenschaft in den Bereichen Investitionsförderung
und
Partnerschaft zwischen Unternehmen, Unterstützung von privaten Infrastrukturprojekten
sowie
Finanzierung von Ausrüstungsgütern und schweizerischem Technologietransfer widerspiegeln
das
Spektrum der Instrumente, die das Bundesamt für Aussenwirtschaft (BAWI) im Rahmen
einer
Neuorientierung der Handels- und wirtschaftspolitischen Massnahmen der
Entwicklungszusammenarbeit ausgearbeitet hat und für die letztes Jahr von den Eidgenössischen
Räten ein Kredit von 960 Mio. Franken bewilligt worden ist.
Bern, 17. Dezember 1997
BUNDESAMT FÜR AUSSENWIRTSCHAFT
Presse- und Informationsdienst
Auskunft: Entwicklungsdienst Investitionsförderung und Mischfinanzierung, Laurent
Guye, Tel.
031 / 324 08 29