Schweizer Wappen

CONFOEDERATIO HELVETICA
Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

Homepage
Mail
Suche

Herisau-Gossau: Einweihung der neuen Kasernen- und Ausbildungsanlagen

3003 Bern, 29. August 1997

Pressemitteilung

Herisau-Gossau: Einweihung der neuen Kasernen- und Ausbildungsanlagen

Nach über 20jähriger Planungs- und Bauphase sind die Kasernen- und
Ausbildungsanlagen des Waffenplatzes Herisau-Gossau am Freitag, 29. August
1997, offiziell eingeweiht worden. Die unter dem Namen Neuchlen-Anschwilen
bekanntgewordenen militärischen Bauten wurden vom Volk in der Abstimmung vom 6.
Juni 1993 über die Initiative 40 Waffenplätze sind genug gutgeheissen. In
Beisein von Bundesrat Adolf Ogi konnten die modernen Anlagen dem
Eidgenössischen Militärdepartement (EMD) zur militärischen Ausbildung übergeben
werden.

Der Chef EMD, Bundesrat Adolf Ogi, bezeichnete den Bau der neuen Kasernen- und
Ausbildungsanlagen als Symbol für die architektonische Weiterentwicklung der
Armee. Neuchlen-Anschwilen lege ein Fundament für eine effizientere Ausbildung,
für eine rationellere Bewirtschaftung der Ausbildungsinfrastruktur sowie für
eine optimale Nutzung von Synergien. So, wie wir Neuchlen-Anschwilen gebaut
haben, sind wir daran, das Fundament für die Weiterentwicklung der Armee zu
legen. Mit Partnerschaft für den Frieden und den Gelbmützen stärken wir unser
aussensicherheitspolitisches Engagement. Mit dem Ausbau der Assistenzdienste
unterstützen wir vermehrt die zivilen Behörden zugunsten der Bevölkerung. Mit
den neuen Departementsstrukturen schöpfen wir Synergien zur Existenzsicherung.

Der Chef Heer, Korpskommandant Jacques Dousse, betonte in seiner Ansprache, wie
wichtig moderne Ausbildungsplätze für die Kampftruppen seien. Ausbildung,
Ausrüstung und Infrastruktur müssten als die tragenden Eckpfeiler zur
Ausbildung einer Milizarmee angesehen werden. Bezüglich der Infrastruktur sei
es von Bedeutung, dass die jüngsten Bürger in Uniform einen Anspruch auf eine
zweckmässige, den heutigen Gewohnheiten angepasste Unterkunft hätten. Es
bestehe ein Anrecht auf gepflegte sanitäre Einrichtungen wie auch auf optimale
Ausbildungsplätze und Theoriesäle. Die modernen Kasernen- und
Ausbildungsanlagen Neuchlen-Anschwilen würden diesen militärischen Bedürfnissen
gerecht. Die Ausbildung der hier stationierten Füsilier-,
Panzerabwehrlenkwaffen- und schweren Minenwerferkompanien werde durch die neuen
Anlagen bedeutend erleichtert.

Auf die harten politischen Auseinandersetzungen auf dem Weg zur Realisierung
des Waffen- und Ausbildungsplatzes machte die Militärdirektorin des Kantons St.
Gallens, Regierungsrätin Kathrin Hilber, aufmerksam. Neuchlen-Anschwilen sei
für sie als ehemalige Opponentin ein Modellfall einer lebendigen Demokratie
geworden. Die Abstimmung über die Waffenplatz-Initiative sei ein positives
Beispiel, wie Konflikte in einer Demokratie bewältigt würden. Der heutige
Eröffnungstag bringe zum Ausdruck, dass die Demokratie als Instrument zur
Willensbildung genutzt werde und als Gesellschaftsvertrag einen Garanten für
gute Konfliktlösungen darstelle.

Oberst im Generalstab Hans-Ulrich Solenthaler, der Gesamtprojektleiter,
begrüsste die über 300 geladenen Gäste zur offiziellen Einweihungsfeier. In
seiner Ansprache, welche unter dem Motto Gut Ding will Weile haben stand,
verglich er den politischen Werdegang des Projektes Neuchlen-Anschwilen mit
einer militärischen Hindernisbahn. Die langjährige Planungsphase, die
vertragliche Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden, die Opposition im
Parlament und auf dem Waffenplatz, die erstmalige erfolgreiche Einsetzung einer
Umweltkommission wie auch die Volksabstimmung hätten allen Beteiligten ähnlich
einer militärischen Hindernisbahn Kraft, Anstrengung, Klugheit, Augenmass,
Konzentration, Sportsgeist und Kreativität abverlangt.

Der Direktor des Amtes für Bundesbauten, Niki Piazzoli, verwies in seiner Rede
auf die hohen planerischen und architektonischen Anforderungen, welche dieses
Projekt aufgrund der kritischen Haltung verschiedenster Interessengruppen
abverlangte. Das Bauvorhaben habe vorausschauendes und flexibles Handeln der
Entscheidungsträger erfordert. Durch innovatives Mitdenken der beauftragten
Planer sowie des gesamten Projektteams hätten zukunftsweisende und
fortschrittliche Lösungen realisiert werden können. Beim Bau des rund 100 Mio.
Fr. teuren Gesamtprojektes sei besonderer Wert auf ökologische Massnahmen sowie
auf eine hohe Kohärenz zwischen Architektur und Natur gelegt worden.

auf eine