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Waldbrände in Graubünden und Tessin: Spontaneinsätze der Armee dauern an

Pressemitteilung vom 17. April 1997

Waldbrände in Graubünden und Tessin: Spontaneinsätze der Armee dauern an

In den Waldbrandgebieten der Kantone Graubünden und Tessin standen am
Donnerstagnachmittag weiterhin gegen 200 Armeeangehörige aus verschiedenen
Rekrutenschulen im Einsatz. Die Luftwaffe ihrerseits erhöhte die Zahl der
Super-Pumas, die Löscheinsätze fliegen. Das EMD steht in engem Kontakt mit den
Kantonsregierungen; Bundesrat Adolf Ogi lässt sich laufend orientieren.
Weder Graubünden noch Tessin haben bisher offizielle Gesuche für Truppen- oder
Materialeinsatz gestellt. Bei den Truppeneinsätzen handelt es sich deshalb
nicht um Assistenzdienst, sondern um sogenannte Spontanhilfe: Diese erfolgt
spontan und unbürokratisch und liegt im Kompetenzbereich der
Truppenkommandanten vor Ort. Diese sind eng mit den zivilen Krisenstäben
vernetzt.

Die Luftwaffe erhöhte die Zahl der im Einsatz stehenden Grosshelikopter vom Typ
Super-Puma kontinuierlich auf sechs. Der zur Verfügung stehende Luftraum setzt
hier Kapazitätsgrenzen. Bei Grono, wo die Moesa zuerst ausgebaggert werden
musste, damit überhaupt Wasser aufgenommen werden kann, kam es beim
Wasserfassen der Helis zum Schlangestehen. Bei den Piloten herrschen keine
Engpässe. Das Bundesamt für Betriebe der Luftwaffe leistet wenn nötig Überzeit,
damit während den Löschzeiten durchgehend mindestens sechs Helikopter
einsetzbar sind. Das Lufttransport-Bataillon 8 stellt die Löscharbeiten auch
über das Wochenende sicher.

Nachdem am Mittwoch der für Freitag geplante Besuchstag der
Grenadier-Rekrutenschule 14 in Isone aus Sicherheitsgründen abgesagt worden
war, traf am Donnerstag der Kommandant der Sanitäts-Rekrutenschule 67 in Losone
den gleichen Entscheid. Es sei praktisch unmöglich, mehr als tausend
Besucherinnen und Besucher so unter Kontrolle zu halten, dass ein weiterer
Brandausbruch ausgeschlossen werden könne, erklärte der Schulkommandant. Ein
Teil der Sanitäts-Rekrutenschule wurde von der Kantonspolizei Tessin für
Absperrmassnahmen eingesetzt.

Im Raum Magadino-Vira unterstützen seit Donnerstagmorgen 20 Angehörige der
Fallschirmaufklärer-Rekrutenschule 44 die lokalen Feuerwehren. Auf dem Gebiet
des Waffenplatzes Isone und im Val Trodo, wo 30 Kanoniere der
Artillerie-Rekrutenschule 34 im Einsatz stehen, scheint sich die Lage zu
beruhigen.

Im Gebiet Misox-Grono-St. Maria beim Eingang zum Calancatal hat der Kommandant
der Territorialbrigade 12 den zivilen Behörden rund 150 Mann der
Gebirgsinfanterie-Rekrutenschule 12 in Chur zur Brandbekämpfung zur Verfügung
gestellt. Zudem wurden Angehörige der Betriebsfeuerwehr von Waffenplatz und
Zeughaus Chur nach Grono verlegt. Der Einsatz soll bis mindestens Freitag
dauern.

dauern.