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Vorführung Radschützenpanzer 93 und Besuch Waffenplatz Bière

Pressemitteilung vom 15. April 1997

Über 30 Besucher aus 20 OSZE-Staaten in der Schweiz

Vorführung Radschützenpanzer 93 und Besuch Waffenplatz Bière

Auf Einladung der Schweiz werden vom 15. bis 17. April 1997 über 30 Vertreter
aus 20 OSZE-Teilnehmerstaaten in unserem Land weilen und am Mittwoch auf dem
Waffenplatz Bière der Vorführung des neuen Radschützenpanzers 93 der
Mechanisierten Infanterie beiwohnen. Gleichentags besichtigen die Besucher die
militärischen Einrichtungen dieses Waffenplatzes, vor allem die
Ausbildungseinrichtungen der Artillerie. Die Besucher werden auch über das
Milizsystem unserer Armee, deren Organisation und Ausbildung orientiert.

Dieser Anlass im Rahmen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in
Europa (OSZE) erfolgt aufgrund der Bestimmungen des Wiener Dokumentes 1994 über
Vertrauens- und Sicherheitsbildende Massnahmen, wonach ein erstmals bei einem
OSZE-Teilnehmerstaat eingeführtes neues Hauptwaffensystem allen
OSZE-Teilnehmerstaaten vorgeführt werden muss. Gemäss den Bestimmungen des
Kapitels "Kontakte" des Wiener Dokumentes 1994 sind ferner alle
OSZE-Teilnehmerstaaten innerhalb der Zeitspanne von fünf Jahren verpflichtet,
zum Besuch einer militärischen Einrichtung oder eines militärischen Verbandes
einzuladen. Die Schweiz hat nun die Möglichkeit genutzt, beide Verpflichtungen
im Rahmen eines kombinierten Anlasses durchzuführen.

Es handelt sich um die erste Vorführung eines neuen Hauptwaffensystems und um
den ersten Besuch einer militärischen Einrichtung in der Schweiz. 1988 und 1989
wurden die OSZE-Teilnehmerstaaten zur Beobachtung von Truppenübungen und 1993
zum Besuch des Militärflugplatzes Payerne eingeladen.

Das neue Hauptwaffensystem Radschützenpanzer 93 - auch Piranha 8x8 genannt -
ist ein Produkt der MOWAG, Motorwagenfabrik AG, Kreuzlingen. Beim
Radschützenpanzer 93 handelt es sich nicht um ein Kampffahrzeug, sondern um ein
gepanzertes Transportfahrzeug für die Infanterie, die  im Rahmen der
Dynamischen Raumverteidigung auf eine verbesserte Beweglichkeit und einen
besseren Schutz angewiesen ist. Der Radschützenpanzer für die Füsiliere nimmt
zehn Mann mit voller Kampfausrüstung und 2 Mann Besatzung auf. Der
Radschützenpanzer für die Panzerabwehr bietet acht Mann mit Kampfausrüstung
inklusive acht Panzerabwehrlenkwaffen Dragon und zwei Mann Besatzung Platz. Der
Radschützenpanzer 93 eignet sich auch für subsidiäre Einsätze der Armee bei
Grenzüberwachungsaufgaben sowie bei der Sicherung und Überwachung wichtiger
militärischer und ziviler Objekte.

Mit dem Rüstungsprogramm 93 hat das Parlament der Beschaffung einer ersten
Tranche von 205 Radschützenpanzern 93 und mit dem Rüstungsprogramm 96 der
Beschaffung einer zweiten Tranche von nochmals 205 Radschützenpanzern 93
zugestimmt. Im Frühjahr 1996 fand auf dem Waffenplatz Bière die erste
Rekrutenschule der Mechanisierten Infanterie statt. Seit Herbst 1996 läuft
zudem die Umschulung der Füsilierbataillone auf Mechanisierte
Füsilierbataillone. Die ersten Mechanisierten Füsilierbataillone sind seit
Beginn dieses Jahres operationell.

Für die Vorführung und den Besuch auf dem Waffenplatz Bière haben sich die
folgenden Staaten angemeldet: Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich,
Grossbritannien, Irland, Italien, Kroatien, Norwegen, Österreich, Polen,
Russische Föderation, Schweden, Slowakische Republik, Slowenien, Tschechische
Republik, Ungarn, die Türkei und die Vereinigten Staaten von Amerika.

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