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Sechste Jahresversammlung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung

PRESSEMITTEILUNG
Sechste Jahresversammlung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung
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Bundesrat Jean-Pascal Delamuraz wird in seiner Funktion als Gouverneur der Schweiz 
an der
Jahresversammlung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung  (EBRD) 
teilnehmen.
Die Versammlung  findet zwischen dem 14. und 15. April in London statt.
Ende 1996 wies die Bank einen Betriebsgewinn vor den Rückstellungen von 170 Millionen 
Franken
aus. Der Reingewinn betrug 8,3 Millionen Franken. Die Gesamtsumme der durch den 
Verwaltungsrat
angenommenen Projekte belief sich Ende des letzten Jahres auf 17 Milliarden Franken. 
Da die
Bank auf jeden investierten ECU noch zwei aus externen Quellen mobilisieren konnte, 
beläuft
sich der Gesamtbetrag der Unterstützung der Bank auf mehr als 50 Milliarden Franken.
Ende 1996 war die EBRD in allen 26 Einsatzländern, einschliesslich Bosnien-Herzegowina, 
mit
Projekten aktiv. Im letzten Jahr stand, vor allem in den im Übergangsprozess fortgeschrittenen
Ländern, die Unterstützung des Finanzsektors durch Kreditlinien, Darlehen und
Handelsförderungsprogramme im Vordergrund. In der Region stellen zur Zeit gesamthaft 
19
Kreditlinien den kleinen und mittleren Privatunternehmen Kapital zur Verfügung. 
In jenen
Ländern, die sich in einem frühen oder mittleren Stadium des Übergangs zur Marktwirtschaft
befinden, steht die Modernisierung der Infrastruktur jedoch immer noch im Vordergrund. 
Die Bank
trägt in allen ihren Projekten dem Grundsatz der nachhaltigen Umweltentwicklung 
Rechnung. Mit
teilweise innovativen Projekten trägt sie zudem massgeblich zu einer Verbesserung 
der
Energieeffizienz in der Region bei.
Anlässlich ihrer letzten Jahresversammlung in Sofia hatten die Gouverneure beschlossen, 
das
Aktienkapital der Bank von 10 auf 20 Milliarden ECU  zu verdoppeln. Diese zusätzlichen
Finanzmittel werden es der Bank erlauben, ihre von den Gouverneuren identifizierten
operationellen Prioritäten weiterhin durchzusetzen und die Unterstützung des Übergangsprozesses
in der gesamten Region weiterzuführen. Aufgrund eines kontrollierten Wachstums und 
mit aller
Wahrscheinlichkeit wachsender Einkünfte aus den Projekten, wird die Bank, ohne die 
Aktionäre
ein weiteres Mal um Kapital anzugehen, ihre finanzielle Unabhängigkeit erreichen 
können.
Die Schweiz, die Gründungsmitglied der Bank ist, befindet sich an der Spitze einer
Stimmrechtsgruppe, die Liechtenstein, die Türkei, Aserbeidschan, Kirgisistan, Usbekistan 
und
Turkmenistan umfasst. Ihr Anteil am Grundkapital der Bank beträgt 228 Millionen 
ECU; dies
entspricht 2,28%. Am 13. November 1996 hat der Bundesrat zu Handen des Parlaments 
eine
Botschaft über eine Beteiligung der Schweiz an der Kapitalerhöhung der Bank verabschiedet.
Diese Botschaft wird zur Zeit in den Eidgenössischen Räten behandelt. Eine Zustimmung 
zur
Beteiligung an der Kapitalerhöhung wird es der Schweiz erlauben, einerseits ihren 
Platz in
einer wichtigen Internationalen Finanzinstitution zu bewahren und andererseits im 
Rahmen der
verschiedenen Aktivitäten der Bank weiterhin ihre politischen und wirtschaftlichen 
Interessen
wahrzunehmen.
Die EBRD, in der 58 Länder und 2 Institutionen (Europäische Gemeinschaft und die 
Europäische
Investitionsbank) vertreten sind, wurde 1991 gegründet. Das hauptsächliche Ziel 
der Bank ist
es, den Übergang zur Marktwirtschaft und die Entstehung von Privatinitiative und 
Unternehmertum
in den Staaten Mittel- und Osteuropas sowie der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten 
zu fördern.
Bern, 11.04.97
EIDG. VOLKSWIRTSCHAFTSDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst
Auskunft:
Bundesamt für Aussenwirtschaft, Dienst Wirtschaftsmassnahmen für Mittel- und Osteuropa 
und die
GUS, Jörg Al. Reding, Tel. 031 / 324 08 75 und Harald Ernst, Tel. 031 / 324 07 93