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Entsorgungsanlage für Munitionskomponenten

Keywords : Pressemitteilung, Entsorgungsanalge, Munitionskompnenten, EMKO

(Ti) Entsorgungsanlage für Munitionskomponenten - Lücke in der Entsorgungskette
schliessen
(Pressemitteilung vom 5. September 1996)

(Ld) Das Eidgenössische Militärdepartement (EMD) will bei der
Munitionsbeseitigung eine Lücke in der Entsorgungskette schliessen. Mit dem Bau
einer Entsorgungsanlage für Munitionskomponenten (EMKO) soll bald der Abbrand
von Treibladungspulvern auf der Thuner Allmend und das Sprengen von Komponenten
im Gebiet Susten fast vollständig vermieden werden können. Der Bundesrat
beantragt mit dem Voranschlag 1997 für die Rüstungsunternehmen zuhanden des
Parlamentes einen entsprechenden Investitionskredit von 10,4 Millionen Franken.
Die Entsorgungsanlage soll in einem nicht mehr benötigten Schiesskanalgebäude
der SM Schweizerische Munitionsunternehmung in Altdorf installiert und
betrieben werden.

(Tx) Die SM entsorgt als Materialkompetenzzentrum für Munition laufend im
Auftrag des EMD alte Munition. Diese wird in aufwendigen mechanischen Verfahren
demontiert. Die dabei anfallenden Komponenten werden grösstenteils der Weiter-
und Wiederverwertung zugeführt.
	Einige Munitionskomponenten können aus Gründen der Arbeitssicherheit,
der Qualität und aus wirtschaftlichen Überlegungen nicht demontiert und dem
Recycling zugeführt werden. Ausser der Liquidationsmunition fallen aus der
SM-Produktion und aus der Privatwirtschaft überdies kleine Mengen von
Explosivstoffabfällen an. Diese Entsorgungsgüter wurden bisher mit zeitlich
befristeten Ausnahmebewilligungen entweder auf der Steinalp/Susten gesprengt
oder auf der Thuner Allmend abgebrannt. Die geplante Entsorgungsanlage für
Munitionskomponenten stellt dagegen eine umweltgerechte, gesetzeskonforme und
auf dem heutigen Stand der Technik basierende Lösung dar.
	Die EMKO soll auf dem SM-Areal in Altdorf in ein nicht mehr benötigtes
Schiesskanalgebäude eingebaut werden. Die massive, zum grossen Teil
unterirdisch angelegte Gebäudekonstruktion bietet optimale Voraussetzungen zur
Aufnahme der EMKO. Die schwere Betonhülle und die unterirdische Bauart haben
eine gute Schutzwirkung bezüglich Schallemissionen und bei einem Störfall. Die
Umnutzung des Schiesskanalgebäudes ist im Vergleich zur Erstellung eines
Neubaus günstiger und kann rascher realisiert werden.
	Der Entscheid für den Standort Altdorf wurde durch die Verfügbarkeit
dieses Schiesskanalgebäudes mitbestimmt. Ausserdem wird bereits heute Munition
vorwiegend am Standort Altdorf fachgerecht demontiert und recycliert, so dass
die Transportwege im Areal vorteilhaft kurz ausfallen.
	Die Entsorgungsanlage für Munitionskomponenten basiert auf dem
industriell bewährten Prinzip der thermischen Zersetzung mit Abgasreinigung.
Mit der neuen Anlage können die Sicherheits- und Umweltvorschriften,
insbesondere die Bestimmungen der Luftreinhalteverordnung, erfüllt werden.
	Die SM geht in ihren Wirtschaftlichkeitsberechnungen davon aus, dass
sie in den nächsten zehn Jahren den gesamten Anfall von entsprechenden
Munitionskomponenten und Explosivstoffen von rund 700 Tonnen pro Jahr in der
EMKO umweltfreundlich entsorgen kann. Der Bau der Entsorgungsanlage sichert in
Altdorf gegen 20 Stellen. Wenn das Parlament der Realisierung des Projekts
zustimmt, kann bereits 1998 mit der Betriebsaufnahme gerechnet werden.

Weitere Auskünfte: Hugo Wermelinger, Informationschef der Gruppe Rüstung, Tel.
079 406 01 03,

079 406