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Partnerschaft für den Frieden: Teilnahme der Schweiz

EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT 			EIDGENÖSSISCHES
FÜR AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN		MILITÄRDEPARTEMENT

								Bern,
30. Oktober 1996

Pressemitteilung

Partnerschaft für den Frieden: Teilnahme der Schweiz
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Der Bundesrat hat heute beschlossen, dass sich die Schweiz an der
Partnerschaft für den Frieden (PFP) beteiligt. Er hat den Vorsteher des
EDA ermächtigt, das Partnerschaftsrahmendokument zu unterzeichnen. Eine
Beteiligung an PFP schafft keine völkerrechtlichen Verpflichtungen und
ist neutralitätsrechtlich unbedenklich. Sie ist keine Vorstufe zu einem
NATO-Beitritt. Der Bundesrat wird klar darlegen, dass die Schweiz
neutral ist und dass sie der NATO nicht beitreten will. Die aus-sen-
und sicherheitspolitischen Kommissionen des Nationalrats und des
Ständerats haben eine Teilnahme an PFP einhellig oder mit grosser
Mehrheit begrüsst. Am 1. Oktober 1996 lehnte es der Nationalrat mit 98
gegen 19 Stimmen ab, die Entscheidung über eine Beteiligung an PFP dem
fakultativen Referendum zu unterstellen und bestätigte damit, dass sie
in der Kompetenz des Bundesrates liege.

Die im Januar 1994 von der NATO lancierte Initiative hat zum Ziel,
Demokratie, Sicherheit und Frieden in Europa zu stärken. Inhaltlich
konzentriert sie sich auf die Bereiche demokratische Kontrolle der
Streitkräfte und Transparenz der Verteidigungsplanung,
friedenserhaltende Massnahmen, Such- und Rettungsdienst sowie
humanitäre Operationen. Bei PFP geht es nur um Ausbildung, Planung und
Übungen; konkrete Einsätze und verteidigungspolitische Zusammenarbeit
werden im PFP-Rahmen nicht durchgeführt.

PFP ist eine politische Initiative, die keinerlei vertragliche Elemente
enthält und keine völkerrechtlichen Verpflichtungen nach sich zieht.
Ausgestaltet ist sie als Rahmen, welcher den Partnerstaaten eine
sicherheitspolitische Zusammenarbeit à la carte erlaubt. Jeder
Teilnehmerstaat kann sich das ihm genehme Menü selbst zusammenstellen.
Die Schweiz wird in die Partnerschaft Aktivitäten in Bereichen
einbringen, in denen sie über Erfahrung und Expertise verfügt. Die
Förderung der demokratischen Kontrolle der Streitkräfte, Ausbildung im
humanitären Völkerrecht einschliesslich seiner Verbreitung und
Stärkung, sicherheitspolitische Ausbildung für Offiziere und Diplomaten
sowie Ausbildung auf dem Gebiet des Sanitäts- und Rettungswesens,
humanitärer Operationen sowie im logistischen Bereich
friedenserhaltender Massnahmen stehen im Vordergrund.

Eine Beteiligung an PFP steht allen OSZE-Staaten offen, die fähig und
willens sind zu der Friedenspartnerschaft beizutragen. Heute arbeiten
27 Partnerstaaten im PFP-Rahmen mit der NATO zusammen, darunter
neutrale Länder wie Finnland, Österreich und Schweden, alle mittel- und
osteuropäischen Staaten, Russland und alle GUS-Staaten ausser
Tadschikistan.