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Historische Aufarbeitung der Entschädigungsabkommen mit mittelosteuropäischen Staaten

EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT
FÜR AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN		Bern, 29. Oktober 1996

Pressemitteilung

Historische Aufarbeitung der Entschädigungsabkommen mit
mittelosteuropäischen Staaten
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Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten hat heute
den Historikern Peter Hug, Bern, und Marc Perrenoud, Neuenburg, den
Auftrag erteilt, Archivquellen zu den Entschädigungsabkommen, welche
die Schweiz nach dem Zweiten Weltkrieg mit Bulgarien, der CSSR,
Jugoslawien, Polen, Rumänien und Ungarn und anderen Staaten
abgeschlossen hat, zu bearbeiten und die historische Faktenlage zu
klären. Untersucht wird insbesondere die Frage, ob und gegebenenfalls
wie und in welchem Umfang nachrichtenlose Vermögenswerte von
Staatsangehörigen der erwähnten Staaten in die Entschädigungsabkommen
einbezogen worden sind.

Die beiden Historiker sollen in einer umfassenden Quellenforschung die
Verhandlungen, die Durchführung und den Vollzug dieser Abkommen
beleuchten. Im Rahmen ihrer Untersuchung haben sie Zugang zu sämtlichen
einschlägigen Akten des Bundesarchivs, auch zu einer Sperrfrist
unterstehenden Beständen. Sie werden zu Handen des EDA eine
Aktendokumentation zusammenstellen und einen historischen Bericht
verfassen, der im Dezember 1996 vorliegen soll.

Die Arbeiten der beiden Historiker betreffen bloss einen kleinen
Ausschnitt der Gesamtproblematik, die gemäss dem Entwurf zum
Bundesbeschluss betreffend die rechtliche und historische Untersuchung
nachrichtenloser Vermögenswerte in der Schweiz durch eine grössere
Expertenkommission aufgearbeitet und bewertet werden soll. Die in
Auftrag gegebene historische Abklärung der Entschädigungsabkommen
stellt einen Beitrag zu dieser Untersuchung dar; sie kann und soll der
Gesamtbeurteilung durch die Expertenkommission indes nicht vorgreifen.